Wir haben die Wahl - Tiere nicht

Podiumsdiskussion des Bündnis für Tierschutzpolitik zur Tierschutzpolitik nach der Bundestagswahl 2021

8.6.2021

Wir stehen vor globalen Herausforderungen wie dem Verlust der biologischen Vielfalt, der Klimakrise und der Corona-Pandemie. Für ihre Bewältigung ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Tieren unabdingbar.  

Obwohl der Tierschutz seit fast 20 Jahren als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist, gibt es noch erhebliche Defizite. Die Gesellschaft ist immer weniger bereit, diese Zustände zu akzeptieren. Die Wählerinnen und Wähler wünschen sich Veränderungen, mehr Rücksichtnahme auf Natur und Umwelt, aber vor allem mehr Respekt, Verantwortung und Schutz für Tiere. Deshalb hatte VIER PFOTEN im Rahmen des Bündnisses für Tierschutzpolitik fünf Bundestagsabgeordnete eingeladen am 03. Juni 2021 zum Thema „Wir haben die Wahl – Tiere nicht“, zu diskutieren.  

Der Debatte stellten sich Alois Gerig von der CDU und Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Gero Hocker, Sprecher für Landwirtschaftspolitik bei der FDP, Renate Künast, Sprecherin für Ernährungs- und Tierschutzpolitik bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Susanne Mittag, Tierschutzbeauftragte der SPD sowie Dr. Kirsten Tackmann, Sprecherin für Agrarpolitik bei DIE LINKE. Als Sprecherin des Bündnisses für Tierschutzpolitik begrüßte Femke Hustert, Leiterin der Hauptstadtrepräsentanz von VIER PFOTEN, die Beteiligten, Zuschauerinnen und Zuschauer. Dr. Tanja Busse moderierte die Podiumsdiskussion.  

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Die Theologin Dr. Simone Horstmann stellte in ihrer Keynote die Frage nach der Bedeutung des Lebens von Tieren in Verbindung mit dem Menschenbild und forderte mehr politische Visionen für ein gemeinsames Leben von Mensch und Tier.  

Bei der anschließenden Diskussion wurden insbesondere das Thema Tierhaltung und die Ergebnisse der sogenannten Borchert-Kommission hitzig diskutiert. Gerade bei der Ausgestaltung einer künftigen Strategie waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer uneinig. Die Beiträge reichten von einer gesteigerten Verantwortung der Verbraucherinnen und Verbraucher über die Notwendigkeit der ökonomischen Unterstützung für Landwirtinnen und Landwirte bis hin zu Ernährungsstrategien in Städten. Dabei wurde zudem der Nutzen und die Umsetzbarkeit einer Reduktion der Tierbestände diskutiert. 

Beim Thema Tiertransporte gingen die Meinungen teilweise auseinander. Nicht nur die maximale Dauer wurde thematisiert, sondern in diesem Zuge auch der generelle Umgang mit Lebendtiertransporten ins europäische Ausland oder in Drittstaaten. Dabei wurde unter anderem auf die fehlenden Kontrollmöglichkeiten außerhalb Deutschlands hingewiesen.  

Zum Bereich der Heim- und Wildtiere waren sich alle Beteiligten einig, dass Qualzuchten unbedingt unterbunden werden müssen. Zudem entstand eine vielfältige Diskussion, in der eine mögliche Positivliste, ein Sachkundenachweis zur Tierhaltung oder auch ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen besprochen wurden. 

Eine Aufzeichnung der Podiumsdiskussion können Sie hier sehen. 

Das Redemanuskript von Simone Horstmann können Sie hier herunterladen

Die Begrüßungsrede von Femke Hustert können Sie hier herunterladen.

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