Hühner überqueren einen Bach

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Schutz von Nutztieren für eine bessere öffentliche Gesundheit

Massentierhaltung gefährdet die Gesundheit von Menschen und Tier

Die industrielle Nutztierhaltung hat nicht nur einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt, sondern birgt ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit von Menschen und Tiere. Zudem trägt sie zur Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen bei.

Um die menschliche Gesundheit zu schützen, ist es entscheidend, die Haltung von Nutztieren zu verbessern und die Gesamtzahl der in der Landwirtschaft gehaltenen Tiere zu verringern.

Um dies zu erreichen, arbeitet VIER PFOTEN mit internationalen Institutionen und politischen Entscheidungsträger:innen zusammen. Ziel ist es, das Wohlergehen von Nutztieren in deren Plänen zur Bekämpfung von Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit zu priorisieren.

Warum ist die industrielle Massentierhaltung problematisch?

Wussten Sie, dass Zoonosen – also Krankheiten, die sich zwischen Tieren und Menschen ausbreiten – für etwa 60 % aller Infektionen beim Menschen sowie für 75 % aller neu auftretenden Infektionskrankheiten verantwortlich sind?1 Sie sind für rund 2,5 Milliarden Krankheitsfälle und etwa 2,7 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich.2  Mit der Ausweitung und Intensivierung der Massentierhaltung wird sich diese Situation wahrscheinlich noch verschlimmern.3 

Die Bedingungen in der industriellen Massentierhaltung schaffen ein ideales Umfeld für die Vermehrung, Mutation, Ausbreitung und Entwicklung von Antibiotikaresistenzen durch Krankheitserreger. Die Massentierhaltung ist die Hauptursache für die Ausdehnung der Landwirtschaft. Diese führt zu erheblichen Veränderungen in der Landnutzung4,5, wodurch die natürlichen Grenzen zwischen den Ökosystemen durchbrochen werden.  In den so entstehenden Umgebungen können Krankheitserreger gedeihen und zwischen Tieren und Menschen übertragen werden6. Die intensive Landwirtschaft treibt zudem den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt voran7,8. All diese Faktoren begünstigen das Auftreten und die Verbreitung von Infektionskrankheiten.

Wir fokussieren uns vor allem auf: 

Tierhaltung und antimikrobielle Resistenzen

Wenn wir nichts unternehmen, könnten bis 2050 39 Millionen Menschen an den Folgen der antimikrobiellen Resistenz sterben. Zudem könnten wirtschaftliche Verluste in der Größenordnung der Finanzkrise von 2008 entstehen.9 Die antimikrobielle Resistenz ist eine der größten Bedrohungen für unsere Gesundheit. Die industrielle Massentierhaltung, auf die mehr als 70 % des weltweiten Antibiotikaeinsatzes entfallen, ist eine der Hauptursachen dafür.10

Eine deutliche Verringerung des Einsatzes von Antibiotika in der Landwirtschaft ist dringend erforderlich. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Ursachen, die eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machen, angegangen werden.  Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.

Vogelgrippe: Eine wachsende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit

Die hochpathogene aviäre Influenza (HPAI), auch „Vogelgrippe“ genannt, hat ein noch nie dagewesenes geografisches Ausmaß erreicht. Sie erstreckt sich über alle Kontinente – einschließlich der Antarktis – und geht mit einer Rekordzahl von Ausbrüchen sowie verheerenden Auswirkungen auf die Tiergesundheit und den Tierschutz einher.11,12

Die Vogelgrippe verursacht ein Massensterben bei Haus- und Wildvögeln und befällt auch Haus- und Wildsäugetiere. Die steigende Zahl der Infektionen bei Säugetieren sowie die Übertragungen von Säugetier zu Säugetier haben die Befürchtung verstärkt, dass sich das Virus weiter an Säugetiere anpassen könnte. Möglicherweise löst sie die nächste Pandemie aus.13 Weitere Informationen finden Sie hier. 

VIER PFOTEN fordert Entscheidungsträger:innen zum Handeln auf:

Förderung des Tierschutzes in der Landwirtschaft

Verbesserung der Gesundheit von Tieren und Schutz der menschlichen Gesundheit.

Verringerung der Zahl von in der industriellen Landwirtschaft gehaltenen Tieren

Übergang zu nachhaltigen, vielfältigen und pflanzenreichen Lebensmittelsystemen, die die Umweltbelastungen verringern.

Verringerung der Anzahl und Größe landwirtschaftlicher Betriebe

Eine kleinere Besatzdichte in landwirtschaftlichen Betrieben, würde das Krankheitsrisiko für Tier und Mensch senken.

Förderung der genetischen Vielfalt in der Landwirtschaft

Nutzung von heimischen Tierrassen, da sie im Vergleich zu Hochertragsrassen weniger anfällig für Krankheiten sind.

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Quellenverweis

1Preventing the Next Pandemic - zoonotic diseases and how to break the chain of transmission. [accessed 2025 June 27]. https://www.unep.org/resources/report/preventing-future-zoonotic-disease-outbreaks-protecting-environment-animals-and 2Mapping of poverty and likely zoonoses hotspots. [accessed 2025 June 27]. https://hdl.handle.net/10568/21161   3Emerging human infectious diseases and the links to global food production. [accessed 2025 June 27]. https://doi.org/10.1038/s41893-019-0293-3   4Land Use How is humanity using the Earth’s land? [accessed 2025 June 27]. https://ourworldindata.org/land-use.   5Food systems are responsible for a third of global anthropogenic GHG emissions. [accessed 2025 June 27]. https://doi.org/10.1038/s43016-021-00225-9   6Exploring scenarios for the food system–zoonotic risk interface. [accessed 2025 June 27]. https://doi.org/10.1016/S2542-5196(23)00007-4   7Agriculture, Forestry and Other Land Use (AFOLU) [accessed 2025 June 27]. https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/ipcc_wg3_ar5_chapter11.pdf  
8Biodiversity inhibits parasites: Broad evidence for the dilution effect. [accessed 2025 June 27]. https://doi.org/10.1073/pnas.1506279112 
9Global burden of bacterial antimicrobial resistance 1990–2021: a systematic analysis with forecasts to 2050. The Lancet. 2024;404(10459):1199–1226. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(24)01867-1 
10Global trends in antimicrobial use in food-producing animals: 2020 to 2030. [accessed 2025 June 27].  https://doi.org/10.1371/journal.pgph.0001305
11Animal Health Situation Worldwide. World Organization for Animal Health. [accessed 2025 June 27]. https://www.woah.org/app/uploads/2024/05/gs91-2024-wd-tech-01-animal-health-situation-en.pdf 
12Laboratory for Avian Influenza et al. Avian influenza overview June–September 2024. [accessed 2025 June 27]. https://doi.org/10.2903/j.efsa.2024.9057 
13
Spillover of highly pathogenic avian influenza H5N1 virus to dairy cattle. [accessed 2025 June 27]. https://doi.org/10.1038/s41586-024-07849-4

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