Open-Air-Veranstaltungen im Sommer: Acht geben auf Hunde
Tipps, wie Sie Ihren Hund bei lauten Geräuschkulissen und überfüllten Plätzen ruhig und sicher halten können
Ob Festivals oder Stadtfeste: Im Sommer gehören Events mit lauter Musik unter freiem Himmel für viele dazu. Auf vielen Veranstaltungen ist die Mitnahme von Hunden jedoch nicht erlaubt. Und das aus gutem Grund: Hunde hören deutlich besser als Menschen und sind demnach geräuschempfindlicher als sie.1 Bühnen mit großen Lautsprechern und dazu der Lärmpegel der vielen anwesenden Menschen sind eine große Belastung für ihre empfindlichen Ohren. Dichtes Gedränge und Menschenmassen auf engem Raum setzen Hunde zusätzlich großem Stress aus. Es besteht ständig die Gefahr, dass sie bedrängt, übersehen oder getreten werden.
Unsere Empfehlung: Lassen Sie Ihren Hund entspannt zuhause oder finden Sie eine Betreuung für die Zeit der Veranstaltung. Trainieren und üben Sie rechtzeitig mit ihm, damit er stressfrei allein sein kann, während Sie weg sind.
Die VIER PFOTEN-Tipps:
Wenn es gar nicht anders geht und die Mitnahme von Hunden erlaubt ist, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Wohlbefinden des Hundes im Blick behalten: Beobachten Sie bitte mögliche Anzeichen von Unwohlsein. Hat Ihr Hund seine Rute zwischen den Beinen eingeklemmt? Zeigt er zurückgelegte Ohren, leckt er sich häufig über die Lippen oder gibt es Anzeichen von Winseln oder verstärktem Hecheln? In diesem Fall bitten wir Sie, einen ruhigeren Bereich am Rand aufzusuchen oder die Veranstaltung zu verlassen.
- Geräuschkulisse niedrig halten: Halten Sie sich von Lautsprechern und großen Menschenansammlungen fern. Suchen Sie stattdessen einen Platz weiter abseits vom Geschehen oder der Bühne auf und bereiten Sie dem Hund ein angenehmes Plätzchen – zum Beispiel mit seiner Lieblingsdecke und einer Spiel-, Kau- oder Beschäftigungsmöglichkeit. Notfalls gibt es auch Ohrenschützer speziell für Hunde. Das Tragen muss vorher positiv antrainiert werden. Das Wohlbefinden des Hundes hat oberste Priorität. Sollten die Ohrenschützer eine zusätzliche Belastung sein, sollten Sie im Sinne der Verantwortung Ihrem Heimtier gegenüber in Erwägung ziehen, den Hund nicht zum Event mitzunehmen.
- Vorsichtsmaßnahmen umsetzen: Halten Sie Ihren Hund an einer kurzen Leine. Dies trägt dazu bei, Stolperfallen für andere Besucher:innen zu vermeiden und ermöglicht Ihnen, Ihren Hund stets im Auge zu behalten. Wenn Sie einen kleinen Hund haben, nehmen Sie ihn bei dichtem Gedränge auf den Arm. Auf diese Weise ist er vor Tritten geschützt. Statten Sie notfalls Ihren Hund aus Sicherheitsgründen mit einem Maulkorb aus. Damit verhindern Sie, dass er in Versuchung gerät, auf dem Boden befindliche Nahrungsmittel aufzunehmen oder dass er reflexartig zuschnappt, falls er versehentlich getreten oder bedrängt wird.
- Unpassende Interaktionen ausschließen: Behalten Sie im Sinn, dass Ihr Hund nicht der einzige Vierbeiner auf dem Event sein wird. Sie müssen demnach auf mögliche Begegnungen mit anderen Hunden eingestellt und vorbereitet sein. So auch auf Eventbesucher:innen, die ungefragt Ihren Vierbeiner anfassen/streicheln wollen oder sich dem Tier auf andere Weise unpassend nähern. Das kann in einer Partystimmung schnell passieren.
- Witterung berücksichtigen: Warme/heiße Temperaturen und heftiger Regen können Ihrem Hund zusetzen. Sorgen Sie dafür, dass Sie ihm ausreichend Wasser und Schatten/Abkühlungsmöglichkeiten und Schutz vor anderen widrigen Wetterbedingungen anbieten können. Gehen Sie zusätzlich davon aus, dass Sie sich mit Ihrem Hund nicht überallhin zurückziehen dürfen (Essenszelte oder andere Innenräume), um dort der Hitze oder beispielsweise dem Dauerregen zu entkommen.
- Verletzungsgefahren ausweichen: Zerbrochene Flaschen, Gläser und andere scharfe Gegenstände auf dem Boden bilden leider keine Ausnahme. Am Anfang des Open Air-Events mag sich Ihr Hund noch ungefährdet auf dem Areal bewegen können. Im weiteren Verlauf des Programms kann sich die Situation drastisch verändern und die Pfoten Ihres Hundes können verletzt werden. Beobachten Sie, wie es auf dem Boden aussieht und verlassen Sie scherbenübersäte Bereiche rechtzeitig, sodass es nicht zu Pfotenverletzungen kommen kann.
- Pause machen: Gewähren Sie Ihrem Hund regelmäßig eine Pause und gehen Sie mit ihm zu Orten, an denen weniger Menschen, Lärm, Hektik und Stress vorhanden sind. Dort kann er seinen Bedürfnissen nachkommen, wie beispielsweise sich zu lösen oder ausreichend Wasser zu trinken.
- Menschengruppen-Training: Unterstützen Sie Ihren Hund durch strukturiertes, schrittweises Training dabei, in Anwesenheit vieler fremder Personen entspannt zu bleiben und sich wohlzufühlen.
Open-Air-Veranstaltungen können für Hunde mit Stress und gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Laute Geräusche, Menschenmengen und extreme Temperaturen oder Wetterbedingungen können sie stark belasten. Die beste Entscheidung ist meist, den Hund zuhause zu lassen oder gut betreut unterzubringen. Falls eine Mitnahme unumgänglich ist, sollten Hundehalter:innen auf Ruhebereiche, Schutzmaßnahmen und das Wohlbefinden des Tieres achten. Vorbereitung und rechtzeitiges Training sind essenziell, um dem Hund Sicherheit zu geben und unangenehme Situationen zu vermeiden.
Quellenverweis