Tierquälerei im Internet

Schauen Sie nicht weg: Wie Sie richtig reagieren, wenn Sie Gewalt an Tieren im Netz sehen

13.11.2018

Das Internet ist voll mit Bildern und Filmen, in denen Tiere gequält werden. Manche wollen über Tierleid informieren. Viele dienen jedoch vor allem der Lust an Grausamkeit oder Pornographie. VIER PFOTEN rät, was Sie tun können, wenn Sie auf solche Seiten stoßen.

Das Internet und die sozialen Netzwerke gehören heute zu den wichtigsten Informations- und Kommunikationsplattformen und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch der Tierschutz profitiert von ihnen. Im Sinne der Aufklärung kann eine Vielzahl an Menschen erreicht und für das Thema sensibilisiert werden. So nutzt auch VIER PFOTEN z.B. Facebook, YouTube, TikTok, Instagram und Twitter, um den Tierschutzgedanken voranzutreiben und auf Missstände in der Tierhaltung aufmerksam zu machen.

Leider werden diese Plattformen auch von Menschen missbraucht, die um jeden Preis  Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. Durch die Veröffentlichung tierquälerischer Inhalte provozieren sie – oder erfahren dadurch Befriedigung. Insbesondere auf Facebook und YouTube finden sich zahlreiche Beiträge, Gruppen und Videos, in denen drastische Gewalt an Tieren verherrlicht wird. Auch der sexuelle Missbrauch von Tieren wird immer wieder dargestellt.

Die Gründe solcher Veröffentlichungen sind vielfältig. Viele Urheber zielen auf die Empörung der Allgemeinheit ab. Sie spekulieren auf möglichst viele Klicks, Likes, aufgebrachte Kommentare oder hoffen, dass der Inhalt geteilt wird. Nicht zuletzt spielt auch die sexuelle Motivation eine Rolle: Das (öffentliche) Quälen von Tieren dient in diesem Fall der Befriedigung.

Solche Inhalte online zu stellen ist nicht schwer: Ein Profil ist schnell eingerichtet – und sehr allgemein formulierte Regelungen der Betreiber ermöglichen sogar, dass eindeutig gewaltverherrlichende Inhalte online bleiben. Eine Meldung der Profile oder Inhalte bleibt leider häufig erfolglos.

Was Sie bei Tierquälerei im Internet tun können

Viele Tierfreunde sind schockiert, wenn Sie im Internet auf tierquälerische Inhalte stoßen. Im Interesse der Tiere sollten Sie jedoch versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren und besonnen zu reagieren.

VIER PFOTEN empfiehlt die folgende Vorgehensweise:

  • Kommentieren oder teilen Sie tierquälerische Beiträge auf keinen Fall! Dies schenkt den Tätern nur die gewünschte Aufmerksamkeit.
     
  • Melden Sie Verstöße immer an die jeweilige Plattform, parallel aber auch an die zuständigen Behörden. Diese unterscheiden sich je nach Bundesland. Erste Anlaufstellen können das Veterinäramt, das Fachamt Verbraucherschutz oder das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sein. In jedem Fall sollte bei der Polizei Anzeige erstattet werden, sofern Name und Standort des Urhebers erkennbar sind.
     
  • Erstellen Sie auch Screenshots der betreffenden Seiten und des Profils. Diese können bei der Tataufklärung behilflich sein, sollte der Inhalt zwischenzeitlich offline genommen oder schon einmal auffällig geworden sein.
     
  • Kontrollieren Sie auch, ob der Beitrag erneut von einem weiteren Profil aufgegriffen wird oder weiterhin online bleibt. Geben Sie nicht zu früh auf – bleiben Sie hartnäckig und beschweren Sie sich weiter!
     
  • Sollten die Inhalte aus Deutschland stammen und Ihnen mehrfach unangenehm auffallen, können Sie zusätzlich auch uns informieren, unter: office@vier-pfoten.de.
     

Schauen Sie nicht weg, wenn Sie Gewalt an Tieren im Internet sehen. Geben Sie den Tieren Ihre Stimme und helfen Sie, diese Grausamkeit zu stoppen!

Vielen Dank.

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