
BMEL zum gesetzlichen Ausstieg aus dem Kükentöten - Statement
Verbot stellt Hochleistungszucht nicht in Frage
Hamburg, 9. September 2020 – In der heutigen Pressekonferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verkündete Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, das millionenfache Töten von männlichen Küken gesetzlich zu verbieten. Für VIER PFOTEN ist dieser Schritt längst überfällig. Die globale Tierschutzstiftung fordert nun von der Bundesregierung tiergerechte Alternativen wie das Zweinutzungshuhn stärker zu fördern.
Alternativen zu Massentötungen
„Die von der Ministerin favorisierte Methode der Geschlechtsbestimmung im Ei löst überhaupt nicht die massiven Probleme der Hochleistungszucht. Jedes Jahr werden über 40 Millionen Legehennen in Deutschland auf Hochleistung gezüchtet: Osteoporose, Knochenbrüche und Erkrankungen des Legeapparats sind die Folge. Auch mit der neuen Methode bleiben männliche Küken Abfallprodukte der Geflügelwirtschaft. Eine ethisch vertretbarere Lösung, die Tiere als Lebewesen anerkennt, statt sie zu „Hochleistungsmaschinen“ zu degradieren, steht mit dem Zweinutzungshuhn schon längst zur Verfügung. Diese Zuchtlinien eignen sich sowohl zur Mast als auch zum Eierlegen und sollten als echte tierschutzgerechte Alternative zum Massentöten jetzt vom Bundeslandwirtschaftsministerium umso stärker gefördert werden. Damit wäre Deutschland wirklich Vorreiter im Tierschutz“, fordert Müller-Arnke.
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Oliver Windhorst
Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft+49 151 183 515 30
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.