Dicht gedrängte Masthühner

VIER PFOTEN begrüßt WHO-Abkommen: „Menschliche Gesundheit hängt auch von Tierwohl ab“ 

70 Prozent der Pandemien sind tierischen Ursprungs – VIER PFOTEN setzte sich für ganzheitlichen „One Health“-Ansatz ein

20.5.2025

Hamburg/Genf, Schweiz, 20. Mai 2025 – VIER PFOTEN begrüßt, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der heutigen Weltgesundheitsversammlung in Genf einen Pandemie-Vertrag verabschiedet hat, der zum ersten Mal die Bedeutung des Tierwohls für die Prävention von Krankheiten in einem internationalen und rechtlich bindenden Instrument verankert. Dies ist möglich, da der „One Health“-Ansatz, der die Verflechtung von Gesundheit und Wohlergehen von Mensch, Tier und Umwelt anerkennt, in das Abkommen aufgenommen wurde.

Um das Risiko künftiger Pandemie-Ausbrüche deutlich zu verringern, haben sich die WHO-Mitgliedsstaaten auf ein Abkommen geeinigt, das die Ursachen von Pandemien bereits an der Wurzel bekämpft, bevor Menschen und Tiere darunter leiden. VIER PFOTEN setzte sich bei der Erarbeitung des Vertrags aktiv dafür ein, Präventivmaßnamen im Rahmen des „One Health“-Ansatzes zu fördern.

Risiko eines neuen Pandemieausbruchs durch Vogelgrippe

Mehr als 70 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten beim Menschen sind tierischen Ursprungs und werden durch den menschlichen Umgang mit Tieren und ihrer Umwelt befeuert. 2022 starben weltweit 141 Millionen Geflügeltiere an der Vogelgrippe (H5N1) oder wurden aufgrund dieser gekeult. Zurzeit grassiert die Vogelgrippe bei Milchkühen in den USA und entwickelt sich zu einer starken zoonotischen Bedrohung, denn das Virus ist inzwischen auch vereinzelt auf Katzen und Menschen übergesprungen. Wenn das Problem zur Pandemie wird, wäre auch Deutschland schnell betroffen.

„VIER PFOTEN fordert ein Ende von Megaställen. Es sollten nicht mehr als maximal 4.800 Hühner pro Stall gehalten werden. Um unsere Forderungen zu stärken, hoffen wir, dass die Bundesregierung das Pandemie-Abkommen schnell zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt unterschreibt."

Ladina Bissinger, Campaignerin bei VIER PFOTEN

Denn eine Umstellung auf kleinere Mastbetriebe mit besseren Haltungsbedingungen kann das Risiko für Krankheitsausbrüche senken, das Leiden der Tiere begrenzen und die wirtschaftlichen Verluste verringern, indem eine Pandemie verhindert wird.

Unsere Gesundheit hängt vom Tierwohl ab

„Menschliche Gesundheit existiert nicht isoliert. Wenn Hühner zu Zehntausenden in einer Mastanlage zusammengepfercht leben, dann hat das auch einen negativen Effekt auf unsere Gesundheit. Denn die Tiere verbringen ihr kurzes Leben quasi auf ihren eigenen Fäkalien und werden dann mit Antibiotika und Reserveantibiotika gefüttert, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten können – doch das hat gefährliche Folgen“, kommentiert Ladina Bissinger.

Das Ergebnis dieser grausamen Haltung lässt sich in den Laborergebnissen von Geflügelfleischproben aus dem Supermarkt ablesen. Dort lassen sich regelmäßig (reserve-)antibiotikaresistente Keime nachweisen. Diese stuft die WHO als eine der größten Gefahren für die Menschheit ein. 

Mehr Informationen finden Sie hier.

Tobias Udave

Pressesprecher für Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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