Über 1,7 Millionen fordern ein pelzfreies Europa

Ziel erreicht: Europäische Bürgerinitiative wird aufgrund einer Rekordzahl an Unterschriften vorzeitig geschlossen 

2.3.2023

Hamburg, 02. März 2023 – Die Europäische Bürger:inneninitiative (EBI) Fur Free Europe („Pelzfreies Europa") wurde am 01. März 2023 um Mitternacht vorzeitig geschlossen – zweieinhalb Monate vor dem offiziellen Ablauf der Frist am 18. Mai 2023. Der Grund dafür ist, dass in weniger als zehn Monaten eine Rekordzahl von mehr als 1,7 Millionen Unterschriften gesammelt werden konnte: 1,7 Millionen EU-Bürger:innen, die eine starke Botschaft an die Europäische Kommission gesendet haben! Sie fordern ein Ende der grausamen Praxis der Pelztierzucht und des -handels. Das deutsche Bündnis, bestehend aus VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, dem Deutschen Tierschutzbund, dem Deutschen Tierschutzbüro, Pro Wildlife, Humane Society International/Europe, der Deutschen Tier-Lobby, ANIMALS UNITED sowie den Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg, hat gemeinsam den größten Anteil der Stimmen generiert.

„Die Europäische Bürger:inneninitiative hat Rekordzahlen erreicht. Über 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben für ein Verbot der Pelzindustrie gestimmt. Das Stimmungsbild der Öffentlichkeit ist damit eindeutig: Pelz ist gesellschaftlich nicht länger akzeptiert. Es ist höchste Zeit, dass die EU-Kommission im Zuge der Überarbeitung der europäischen Tierschutzregelungen ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen und des Handels mit solchen Pelzen auf den Weg bring."

Thomas Pietsch, Wildtierexperte und internationaler Kampagnenleiter bei VIER PFOTEN

Von Beginn an erfolgreich, sammelte die Initiative bereits am Starttag, dem 18. Mai 2022, 50.000 Unterschriften. Im Dezember 2022 wurde früher als gedacht die Zahl von einer Million Unterschriften überschritten, und nun, zweieinhalb Monate vor dem offiziellen Ende, wurden 1.701.892 Unterschriften erreicht – wodurch das Ziel von einer Million validierten Stimmen gesichert ist. Unterstützung für die EBI kam aus der gesamten EU: Ganze 21 EU-Mitgliedstaaten erreichten die erforderliche Unterschriftenzahl! Gebraucht hätte es nur sieben. Ein Großteil der Unterschriften (577.710) kam dabei aus Deutschland.
Die Entscheidung, die EBI früher zu schließen, wurde auch aufgrund ihres potenziellen Einflusses auf die bevorstehende Revision der EU-Tierschutzgesetzgebung im Rahmen der EU-Strategie „Farm to Fork" getroffen. Bis Ende 2023 wird die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Verbesserung der EU-Tierschutzgesetzgebung veröffentlichen, um sie an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen. Die Wissenschaft hat eindeutig gezeigt, dass eine tierschutzkonforme Haltung der Tiere auf Pelztierfarmen nicht möglich ist. Folglich sollte ein Verbot der Pelztierzucht und des Handels von Pelzprodukten in den Vorschlag aufgenommen werden.

Die Europäische Bürger:inneninitiative (EBI) Fur Free Europe (Pelzfreies Europa)

Ein Bündnis von Tierschutzorganisationen hat die EBI Pelzfreies Europa ins Leben gerufen. Ziel der Petition, die von mehr als 80 europäischen Gruppen unterstützt wird, ist ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung. Zudem sollen Pelze und Pelzprodukte aus der Pelztierzucht auf dem europäischen Markt verboten werden. Die Organisator:innen möchten dafür sorgen, dass die Grausamkeiten nicht einfach aus Drittländern in die EU importiert werden, sondern das von der Pelzindustrie verursachte Leid in Europa endgültig beendet wird.

Eine Million Unterschriften aus sieben Ländern nötig

Für den Erfolg der EBI sind eine Million verifizierter Unterschriften von EU-Bürger:innen erforderlich, die in mindestens sieben EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden müssen. Die Europäische Kommission muss daraufhin mit einer offiziellen Antwort reagieren. Macht sie einen Gesetzesvorschlag, wird dieser dann dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU vorgelegt. Wird er angenommen, wird er zum Gesetz. Bislang haben 14 der 27 EU-Mitgliedstaaten die Pelztierzucht verboten (einige mit Übergangsfristen). In Deutschland verlangen strenge Vorschriften, dass Pelzfarmen höhere Tierschutzstandards einhalten, was dazu geführt hat, dass die Pelztierzucht nicht mehr wirtschaftlich rentabel ist – gesetzlich verboten ist die Pelztierzucht hier jedoch noch nicht. 

Nähere Informationen über VIER PFOTEN und die Wahrheit über Pelz finden Sie hier.  

Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier

Thomas Pietsch steht für Interviews zur Verfügung.

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

presse-d@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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