
Internationaler Tag gegen Tiertransporte:
Organisationen protestieren heute am Brandenburger Tor gegen Tierleid
Aktion: Kran mit vier Meter großem Kuhmodell sowie Zelt mit Bild- und Infomaterial
Berlin/Hamburg, 14. Juni 2025 – Zum heutigen Internationalen Tag gegen Tiertransporte informiert VIER PFOTEN gemeinsam mit anderen Organisationen mit einer Aktion am Brandenburger Tor (Pariser Platz) über das grausame Schicksal von Rindern und anderen fühlenden Lebewesen während ihrer Horrorfahrten in Drittstaaten. In einem Zelt werden Verbraucher:innen darüber aufgeklärt, was die Tiere während der teils quälend langen Transporte erleiden müssen. Die Organisationen fordern ein nationales Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten, mehr Transparenz und eine bessere Strafverfolgung bei Tierschutzverstößen.
Tragödien und mangelnde Ermittlungen
Tragödien bei Drittlandexporten wiederholen sich immer wieder, zuletzt im Herbst 2024: Mitte September 2024 startete ein Tiertransport mit 69 schwangeren Jungkühen aus einer Region in Brandenburg, die in einer Blauzungenkrankheits-Zone lag, in Richtung Türkei. Aufgrund eines Datenbank-Formfehlers wurde dem Transport die Einreise in die Türkei verwehrt, während die EU die Rückkehr der Tiere ebenfalls ablehnte. Nach einem wochenlagen Martyrium im bulgarisch-türkischen Grenzgebiet verendeten viele Tiere in den LKWs, die Überlebenden wurden in einem Schlachthof ohne Betäubung getötet. VIER PFOTEN erstattete bereits vor über einem halben Jahr Anzeige – doch passiert ist seitdem nichts. Bei Eigenrecherchen zu wichtigen Dokumenten stößt die globale Tierschutzstiftung bei den zuständigen Behörden auf eine Mauer des Schweigens. Doch selbst mit Dokumenten verlaufen die Ermittlungen meist im Sande, wie 21 Strafanzeigen von VIER PFOTEN gezeigt haben, die allesamt eingestellt wurden.
Blackbox Tiertransporte
Fehlende Transparenz bei Transportunfällen und -kontrollen zeigen auch die Recherchen von VIER PFOTEN, die die globale Tierschutzstiftung im Report Blackbox Tiertransporte zusammengefasst hat. „Der gesamte Themenkomplex ist geprägt von umfassenden Behördenversagen. Dies muss sich ändern durch mehr Transparenz, öffentlichen Zugang zu tierschutzrelevanten Dokumenten und ein nationales Drittlandexportverbot, um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern und im Fall von Verstößen eine Strafverfolgung zu ermöglichen“, sagt Nadine Miesterek
Forderungen VIER PFOTEN
- Nationales Verbot von Tiertransporten in Drittländer außerhalb der EU
- Lückenlose und differenzierte Erfassung aller Transportdaten (innerdeutsch, inner- und außereuropäisch)
- Zentrale Erhebung von Transportunfällen und der Anzahl verletzter und verendeter Tiere
- Transparenter Zugang zu Informationen auch für Tierschutzorganisationen
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier.

Oliver Windhorst
Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft+49 151 183 515 30
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.