
VIER PFOTEN: Tiere bitte niemals aussetzen
Wie Hunde und Katzen zur Ferienzeit gut betreut werden können
Hamburg, 15. Juli 2025 – Ein einsamer Hund, eine Katze oder ein Kleintier in der Box am Straßenrand, verängstigt und zurückgelassen von seiner menschlichen Familie: Szenen wie diese spielen sich gerade zur Ferienzeit immer wieder an Autobahnen und Landstraßen ab. Sein Tier auszusetzen ist nicht nur herzlos, sondern in vielen Fällen auch eine Straftat. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN verurteilt das Aussetzen von Heimtieren aufs Schärfste und klärt über Alternativen wie Tiersitter:innen oder Tierpensionen auf.
Ausgesetztes Tier – was ist zu tun?
Wer einen Hund, eine Katze oder ein Kleintier verlassen am Feldrand, einer Tankstelle oder am Straßenrand findet, darf es nicht einfach mitnehmen. Entdeckt man ein Tier, sollte man zunächst die Situation beobachten, um zu sehen, ob nicht doch die Halterin oder der Halter zurückkehrt. „Man kann dem Tier Wasser anbieten, es beruhigen und sollte mit ihm eine Weile warten, ob jemand zurückkommt. Ist das Heimtier zweifellos allein, muss man den Fund bei der Polizei melden“, erklärt die VIER PFOTEN Expertin.
Einige Heimtiere haben Spaß am Reisen
Manche Hunde, Katzen und sogar Kleintiere kann man problemlos mit in den Urlaub nehmen, sofern das Tier Freude daran hat und die Urlaubsunterkunft die Mitnahme erlaubt.
Kommt der Hund mit in den Urlaub, müssen wichtige Dokumente wie der Heimtierausweis und Impfungen, die zu den Einreisebestimmungen der jeweiligen Länder gehören, unbedingt aktuell sein. Unabhängig vom Reisevorhaben muss der Hund auf jeden Fall einen Mikrochip haben und registriert sein. Egal, ob der Hund mit dem Auto, der Fähre, der Bahn oder in Ausnahmefällen mit dem Flugzeug reist, sollte er vorab an das jeweilige Transportmittel und gegebenenfalls an eine Box oder einen Maulkorb gewöhnt werden. „Der Reisekoffer des Hundes sollte neben notwendigen Dokumenten, einem Erste-Hilfe-Set, einem Brustgeschirr oder Halsband, mit dem Namen der Halterin oder des Halters versehen, alles beinhalten, was der Hund benötigt, um sich wohlzufühlen: Beispielsweise sein gewöhnliches Futter, Leckerlis, ein Lieblingsspielzeug oder seine Lieblingsdecke“, so Dr. Sabrina Karl.
Katzen-Sitter:in im eigenen Zuhause
Für Katzen kann die Urlaubszeit alles andere als erholsam sein. Welches Urlaubsarrangement am besten zu Halter:in und Katze passt, ist eine persönliche Entscheidung. Absolutes No-Go ist jedoch, Katzen über die Dauer der Ferien allein und unbeaufsichtigt zu lassen, selbst wenn ausreichend Futter, Wasser und Katzentoiletten bereitgestellt werden. „Am besten bittet man eine Vertrauensperson, sich um die Katzen in ihrer vertrauten Umgebung zu kümmern. Die beste Wahl ist jemand, der sie gut kennt oder selbst Katzen hat“, erklärt die Heimtier-Expertin. Diese Person sollte die Katzen mindestens zweimal am Tag besuchen: Füttern, die Katzenklos säubern und mit den Katzen spielen, sind dabei Teil der Routine.
Hunde- und Katzenpension als Alternative
Ist es keine Option, den Hund mit auf Reisen zu nehmen oder die Katze zu Hause betreuen zu lassen, können die Tiere auch in einer Hunde- oder Katzenpension untergebracht werden. Die Qualität der Tierpensionen ist jedoch sehr unterschiedlich. Vor der Buchung sollte man sich möglichst persönlich vor Ort umschauen und checken, ob die Einrichtung den individuellen Bedürfnissen des Tieres gerecht wird. Während viele Hunde sich über andere Spielpartner freuen, sollten Katzen eher in einer sozialen Umgebung gehalten werden, an die sie von zu Hause gewöhnt sind, also nicht in Gruppen mit fremden Tieren.
„Gewöhnen Sie Ihren Hund frühzeitig an das Zusammenleben mit anderen Menschen und an eine andere Umgebung. Besuchen Sie die Hundepension mit Ihrem Hund außerdem bereits vor dem eigentlichen Urlaub. In einer guten Tierpension stellt das Personal den Halter:innen außerdem Fragen zum Charakter des Tieres, über Sozialverträglichkeit, Ernährungsbedürfnisse, Impfungen und tierärztliche Details. Seien Sie fair und legen Sie auch unliebsame Eigenschaften, Angewohnheiten oder Ängste Ihres Hundes offen dar. So wird gesichert, dass die Betreuungsperson das Tier nicht aus Unwissenheit in beängstigende Situationen bringt. Und zu guter Letzt: Wenn Sie sich von Ihrem Hund verabschieden, machen Sie es kurz, freudig und schmerzlos. Für Ihren Hund muss es sich gut und normal anfühlen, wenn Sie gehen und ihn in seinem Urlaubsdomizil zurücklassen. Ihre Traurigkeit kann sich auf Ihren Hund übertragen“, so die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin.
Weitere Informationen über Heimtiere und die Arbeit von VIER PFOTEN finden Sie hier.

Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.