Wales verbietet Wildtiere im Zirkus

VIER PFOTEN: Deutschland ist trauriges Schlusslicht Europas

8.6.2020

Hamburg, 16. Juli 2020Das walisische Parlament hat nun offiziell das Ende der Wildtierhaltung in Zirkussen beschlossen. Schon ab Dezember 2020 ist die Haltung von Löwen, Tigern, Elefanten und anderen wildlebenden Arten in Wales verboten. VIER PFOTEN feiert den Beschluss als Triumph für den Tierschutz und fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, zeitnah ein Haltungsverbot für alle Wildtiere im Zirkus zu erwirken.

„Wales setzt mit dieser Entscheidung ein klares Zeichen: Wildtiere gehören nicht in die Manege. Wir sind erleichtert, dass das Leiden von Tieren wie Elefanten oder Tigern im Zirkus-Betrieb jetzt auch in Wales enden wird. In England und Schottland gibt es bereits entsprechende Verbote. Selbst das Zirkusland Frankreich hat kürzlich einen Gesetzentwurf für ein Verbot eingebracht. Deutschland muss endlich nachziehen und ein Verbot für alle Wildtiere in Zirkussen auf den Weg bringen. Denn bisher sieht es so aus, als würde die Bundesministerin - wenn überhaupt - nur einige wenige Tiere aus dem Zirkus retten wollen. Dabei leiden alle Wildtiere im Zirkus. Ein umfassendes Verbot ist die logische Konsequenz.“

Charlene Wolf, Kampagnenverantwortliche für Wildtiere bei VIER PFOTEN

Mehrheit der Deutschen gegen Wildtiere im Zirkus

Bereits 29 europäische Länder haben die Haltung von Wildtieren in Zirkussen verboten oder zumindest stark eingeschränkt. Deutschland bildet trauriges Schlusslicht. Eine Umfrage von VIER PFOTEN zeigt, dass die Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger die Haltung von Elefanten, Giraffen, Tigern und anderen Wildtieren im Zirkus verurteilt und ablehnt. Fakt ist, kein Wildtier kann im Zirkus artgemäß gehalten werden und seine Instinkte sowie natürlichen Verhaltensweisen ausleben.

„Es ist bestürzend, dass trotz des großen Zuspruchs die Ministerin offenbar die Interessen der Zirkusbranche mehr am Herzen liegen als der Tierschutz. Seit Jahren liegen schon sehr gute Vorschläge auf dem Tisch und Sachverständige sind angehört worden. Jetzt geht es darum, endlich zu handeln“, so Wolf.

VIER PFOTEN Forderungen im Überblick: 

  • Wildtierverbot in Zirkussen (mit angemessener Übergangsfrist)
     
  • Während der Übergangsfrist ein Nachstell- und Nachzuchtverbot
  • Unmittelbare Abgabe und adäquate Unterbringung von Zirkustieren aus besonders schlechter Haltung

Weitere Informationen finden Sie hier

Die Mehrheit der Deutschen wollen keine Tiger, Löwen und Elefanten im Zirkus sehen. Zur VIER PFOTEN-Umfrage gelangen Sie hier.

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

presse-d@vier-pfoten.org

+49 152 020 170 68

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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