„Wir begrüßen die geplante Auslistung der absolut tierschutzwidrigen Haltungsstufen 1 und 2. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Ankündigung wäre ein wichtiger Schritt in die Richtung von weniger Tierleid.

Um eine Vorreiterrolle beim Lebensmitteleinzelhandel einzunehmen, ist es aber auch wichtig, dass ALDI seine Kundinnen und Kunden aktiv über seine Haltungsstufen aufklärt. Nur so kann eine Lenkungswirkung beim Einkauf in Richtung von Produkten mit weniger Tierleid erreicht werden. Hier sollte ALDI nicht nur über die besseren Haltungsformen 3 und 4 informieren, sondern dem Kunden auch vermitteln, wie schlecht Tiere in den unteren beiden Stufen leben müssen. Denn letztere werden auch in den ALDI-Filialen noch bis 2030 verkauft werden. Wichtig wäre auch, dass das Unternehmen ab sofort grundsätzlich auf Werbung für Billigfleisch oder billige Milchprodukte aus schlechter Haltung verzichtet.

Penny, Netto und Lidl sollten dem vorbildlichen Beispiel von Aldi folgen und damit die Erfolgschancen bei der Auslistung der unteren beiden Haltungsstufen im gesamten Lebensmitteleinzelhandel unterstützen. Die von Lidl vergangene Woche angekündigte Entscheidung, im Verkauf mehr auf pflanzliche und weniger auf tierische Produkte zu setzen, ist die richtige. Für mehr Tierwohl muss aber auch Lidl die beiden untersten Haltungsformen aus seinem Sortiment auslisten.

Die jüngste Initiative von ALDI ist ein starkes Zeichen an die Politik, den nachhaltigen Umbau der Tierhaltung in Deutschland mit aller Kraft voranzutreiben. Klar ist, dass dieser Umbau inhaltlich weit über den Empfehlungen der sogenannten Borchert-Kommission liegen muss. Denn diese Vorschläge sind lediglich Schönheitsreparaturen an einem kranken System."

Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland