Herkunft von gänsefleisch

Woher kommt Ihr Gänsebraten? Wie Sie die Herkunft überprüfen können

Gänsefleisch: VIER PFOTEN warnt vor Fleisch aus Stopfmast und Lebendrupf.

Auch wenn in Deutschland die grausamen Praktiken Stopfmast und Lebendrupf verboten sind, ist beim Gänse essen Vorsicht geboten: Denn der Selbstversorgungsgrad Deutschlands bei Gänsen beträgt gerade einmal 15 Prozent. Über vier Fünftel der Gänse stammen also aus dem Ausland, und in vielen Ländern werden Gänse nach wie vor gestopft und lebend gerupft. Produkte aus Frankreich, Spanien, Bulgarien und Ungarn können unter tierquälerischen Bedingungen erzeugt worden sein, denn in diesen Ländern ist die Zwangsmast zur Stopfleberproduktion erlaubt. Das Herkunftsland erkennt man an dem Länderkürzel der EWG-Nummer, die sich meist in der Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums befindet, so z.B. HU für Ungarn.

Haltungsbedingungen und Mastverfahren: Intensivmast oder Weidemast

Doch Lebendrupf und Stopfmast sind nicht die einzigen Probleme bei der Gänsehaltung. Gänse brauchen Wasserzugang, um zu baden, gründeln und ihr Gefieder pflegen zu können. Ein Großteil der Gänse wird jedoch in kombinierter Stall/Auslaufhaltung intensiv gehalten, das heißt: große Bestände, kürzere Mastperioden, hochkonzentriertes Futter und kein Badezugang.

In Deutschland ist die vergleichsweise artgemäße Weidehaltung mit längeren und schonenderen Mastzeiten von 32 Wochen üblich, wenn auch fast immer ohne Zugang zu Bademöglichkeiten. In Ungarn, Polen und Frankreich überwiegt hingegen die intensive Gänsehaltung mit kurzen Mastzeiten von 16 Wochen. Große Tiergruppen von tausend Tieren und mehr leben dort in kombinierter Stall/Auslaufhaltung.

Fazit: Weidemast mit Wasserzugang bei langsam wachsenden Rassen und möglichst Bio ist die artgemäße Haltungsoption.  

Gänsefleisch aus dem Ausland: Informationsliste, um Stopfmast und Lebendrupf auszuschließen

Aus Tierschutzsicht ist es natürlich am besten, auf Gänsefleisch zu verzichten. Wenn es jedoch unbedingt Gans sein muss, empfiehlt VIER PFOTEN die Bio-Weidegans aus regionaler Haltung. Dies bedeutet nicht, dass diese Betriebe optimale Haltungsbedingungen bieten, aber die Konsumenten können zumindest die allerschlimmsten Praktiken ausschließen.

was sie tun können

  • Verzichten Sie häufiger auf Gänsefleisch und probieren Sie stattdessen leckere pflanzliche Gerichte. 
  • Wenn Sie auf Gänsefleisch nicht verzichten möchten, wählen sie die artgemäße Option der Weidegans aus ökologischer Erzeugung.
  • Erkundigen Sie sich im Einzelhandel und im Restaurant genau nach der Herkunft des Gänsefleisches. Verzichten Sie im Zweifelsfall lieber auf das Produkt, wenn die Produktionswege nicht nachvollzogen werden können.

Weitere verbrauchertipps

  • Vorsicht beim Kauf von Enten- und Gänsefleisch aus Frankreich, Spanien, Bulgarien und Ungarn, da diese Länder Stopfleber exportieren!
  • Vorsicht bei Enten oder Gänsen ohne Innereien! Wo die Leber fehlt, kann schwer nachgewiesen werden, ob das Tier nicht gestopft wurde.
  • Vorsicht auch bei allen Gänseleberpasteten, Terrinen und ähnlichen Produkten aus Entenleber.
  • Denken Sie daran, dass die konventionelle Enten- und Gänsemast oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen stattfindet. Wie wäre es dieses Weihnachten mit pflanzlichen Gerichten oder zumindest eine bio-regionale Weidegans?

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