
Fleischkonsum und Klimawandel
Wie wirkt sich der Fleischkonsum auf unsere Umwelt aus?
Tiere sind nicht die einzigen, die von der Fleisch- und Milchindustrie betroffen sind. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten erhebliche Auswirkungen auf das Klima, die biologische Vielfalt und die Umwelt als Ganzes hat. Tatsächlich ist die Tierhaltung für etwa ein Sechstel aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich1.
Vor allem in wohlhabenderen Ländern ist der Pro-Kopf-Fleischkonsum weltweit am höchsten, obwohl in vielen reichen Ländern der Fleischkonsum in letzter Zeit zurückgegangen ist. In vielen Ländern des globalen Südens steigt der Pro-Kopf-Fleischkonsum stetig an und sie übernehmen die westliche Ernährungsweise, was aus ökologischen, ethischen und gesundheitlichen Gründen ein immer größeres Problem darstellt.
Es gibt jedoch eine wachsende Bewegung unter den Verbraucher:innen, die den Fleischkonsum einschränken wollen, um dem Tierschutz in der Massentierhaltung und den negativen Auswirkungen des Fleischkonsums auf Klima und Umwelt Rechnung zu tragen.
Tierische Produkte sind Klimakiller
Grund für den Klimawandel sind die durch den Menschen in erhöhten Mengen verursachten Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O), die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken.
Diese Treibhausgase werden aber nicht allein durch die Nutzung fossiler Brennstoffe (z.B. Kohle, Erdgas und Erdöl) oder durch den Transportverkehr (Automobile, Schiffe und Flugzeuge) verursacht. Die Viehhaltung und die Produktion von tierischen Produkten tragen gravierend dazu bei.
Weltweit stammen 16,5 Prozent der gesamten von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen aus der Tierproduktion. Mastrinder und Milchkühe werden in riesigen Tierfabriken gehalten und sind der größte Klimasünder des Sektors – unter anderem wegen des hohen Bedarfs an Futtermitteln und des Ausstoßes an Methan.
Im Vergleich zu Obst und Gemüse wird für die Produktion von Fleisch, Milch, Käse und Butter viel mehr Energie benötigt. Dadurch wird wiederum mehr CO2 freigesetzt. Die vermehrte Produktion an Lachgas und Kohlendioxid wird vorwiegend durch die Düngung von Agrarflächen oder die Herstellung von mineralischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel verursacht.
Tierische Produkte sind Klimakiller
Jedes Jahr werden weltweit mehr als 85 Milliarden sogenannter Nutztiere zur Fleischgewinnung geschlachtet2. Die immense Produktion von tierischen Produkten, insbesondere von rotem Fleisch und Milchprodukten, verursacht im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln hohe Treibhausgasemissionen3. Die Tierhaltung trägt am meisten zu zwei der drei wichtigsten Quellen anthropogener Treibhausgasemissionen bei: Methan und Distickstoffoxid4.
Wir können nicht so weitermachen wie bisher. Wir müssen der Massentierhaltung ein Ende setzen.
Weitere Auswirkungen
- Wald- und Regenwaldrodungen: zur Gewinnung von Weideflächen oder für den Anbau von Tierfuttermittel (wie Soja)
- Wassermangel und Verschmutzung: für die Produktionsschritte von Fleisch oder anderen tierischen Produkten wird sehr viel Wasser benötigt (z. B.: für 1 kg Rindfleisch werden 15.000 Liter Wasser verbraucht); Überdüngung der Agrarflächen, Einsatz von Pestiziden und Medikamenten führen zur Verschmutzung der Wasserressourcen
- Verlust der biologischen Vielfalt: bedingt durch Rodung der Tropenwälder und Veränderung von Grünlandflächen zur Schaffung von Agrarflächen
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Es ist nicht die Schuld der Tiere
Nach Angaben der FAO sind Zuchtrinder (sowohl für die Rindfleisch- als auch für die Milchproduktion) die Tierart, die die meisten Emissionen verursacht, nämlich etwa 62 % der Emissionen der Tierhaltung5. Das liegt nur daran, dass wir Menschen sie intensiv züchten. Daher ist es keine Lösung, den Fleischkonsum auf kleinere, nicht wiederkäuende Tiere zu verlagern, z. B. Hühner anstelle von Rindfleisch, da dies den Tierschutz verschlechtern könnte, da eine wesentlich größere Anzahl von Tieren unter schlechteren Haltungsbedingungen gehalten wird.
Nach der EAT-Lancet-Referenzdiät muss der Fleischkonsum weltweit um mindestens 50 % gesenkt werden, um der wachsenden Weltbevölkerung eine gesunde, nachhaltige Ernährung innerhalb der planetarischen Grenzen zu bieten.