
Kaninchen sind keine Kuscheltiere
Zum Tag des Kaninchens am 27. September gibt VIER PFOTEN Tipps zur artgemäßen Haltung
Hamburg, 25. September 2025 – Kaninchen gehören zu den beliebtesten Heimtieren, doch bei ihrer Haltung werden häufig viele Fehler gemacht. So sollte man die Pflege der Kaninchen auf keinen Fall ausschließlich in Kinderhände geben. Zum diesjährigen Internationalen Tag des Kaninchens am 27. September 2025 gibt die globale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN Tipps zur richtigen Pflege der Kleintiere.
Kaninchen brauchen Beschäftigung
Kaninchen sind intelligente Tiere. Sie brauchen sowohl geistige als auch körperliche Beschäftigungsmöglichkeiten. „Abwechslung im Kaninchenstall wirkt nicht nur Langeweile entgegen, sondern kann auch Verhaltensstörungen vorbeugen“, sagt Dr. Sabrina Karl. Eine reine Käfighaltung ist zudem nicht artgemäß. Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass sich Kaninchen zumindest zeitweise auch frei bewegen können. „Man kann kleine Suchspiele anbieten, indem man Leckerbissen im Heu oder in einem kleinen Karton versteckt. Auch kleine Buddelkisten bereiten den Tieren Freude: Unter Sand oder Späne lässt sich Futter verstecken und die Kaninchen können buddeln. Man kann außerdem auch kleine Verstecke und Tunnel im Gehege bauen oder Klettermöglichkeiten anbieten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kaninchen auszulasten. Wer ambitioniert ist, kann mit Clickertraining den Tieren sogar kleine Tricks beibringen“, so die VIER PFOTEN Expertin.
Kaninchen freuen sich über frische Luft
„Kaninchen können grundsätzlich sowohl draußen als auch drinnen gehalten werden. Sollen Tiere ganzjährig draußen leben, müssen sie unbedingt weder zu alt noch zu jung und gänzlich gesund sein. Um das sicherzustellen, sollten sie regelmäßig tierärztlich untersucht werden“, sagt die Expertin. Doch auch Kaninchen, die in der Wohnung gehalten werden, freuen sich bei mäßigen Temperaturen über frische Luft in einem ausbruchssicheren Gehege im Garten oder auf dem Balkon. „Lassen Sie die Tiere jedoch nicht unbeaufsichtigt draußen. Sie könnten sich Tunnel graben oder von Wildtieren oder Vögeln angegriffen werden“, sagt Dr. Sabrina Karl.
Kaninchen niemals allein halten
Kaninchen sind sehr soziale und gesellige Tiere. In freier Wildbahn leben sie niemals allein, sondern stets mit Artgenossen in kleinen Gruppen. „Die Haltung eines einzelnen Tieres kann für das Kaninchen traumatisch sein, denn es widerspricht seiner Natur. Ideal wäre eine Gruppenhaltung. Wenn man dafür keine Kapazitäten hat, so sollte man wenigstens ein Pärchen halten“, sagt die Heimtier-Expertin. „Es ist übrigens keine Alternative, ein Meerschweinchen gemeinsam mit dem Kaninchen zu halten. Beide Tiere haben ganz eigene und unterschiedliche Bedürfnisse.“
Kaninchen sind dämmerungsaktiv
Bevor man beschließt, sich Kaninchen anzuschaffen, empfiehlt die Heimtier-Expertin, sich intensiv mit den Bedürfnissen der Tierart zu befassen. „Wer sich im Vorfeld gründlich informiert, vermeidet Haltungsfehler, die zulasten des Tieres gehen. Es reicht nicht, zu wissen, was ein Tier frisst, sondern auch, welche Bedürfnisse es hat. Kaninchen sind beispielsweise dämmerungsaktiv und haben daher häufig am späten Abend und in den frühen Morgenstunden Bewegungsdrang. In den Stunden zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sollten sie ruhen. Auch deshalb steht der Käfig im Kinderzimmer falsch“, erklärt Dr. Sabrina Karl.
Typische Wesenseigenschaften, Zeitaufwand und natürliche Bedürfnisse sollten vor der Anschaffung jedes Heimtieres bekannt sein – egal ob Hund, Katze oder Kleintier. VIER PFOTEN hat für zukünftige Heimtierhalter:innen eine Checkliste angelegt, in welcher essenzielle Punkte aufgelistet sind, die man vor der Anschaffung bedenken sollte.
Weitere Informationen und Fakten zu Kaninchen finden Sie hier.
Weitere Heimtier-Ratgeber finden Sie hier.

Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.