Demenz bei Heimtieren
VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Sie Ihrem Vierbeiner helfen können
Hamburg, 19. September 2022 – Die Diagnose Demenz bringt nicht nur für die Erkrankten, sondern auch für deren Familie Veränderungen mit sich – darauf macht der Welt-Alzheimertag am 21. September aufmerksam. Doch nicht nur Menschen können an Gedächtnisstörungen erkranken, sondern auch Tiere. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, wie Sie Anzeichen von Demenz bei Hund und Katze erkennen und wie Sie Ihrem Heimtier helfen können.
Anzeichen erkennen
Bei einem Heimtier kann Demenz diagnostiziert werden, wenn es bestimmte Verhaltensänderungen zeigt und andere mögliche körperliche und medizinische Ursachen ausgeschlossen wurden. Typische Anzeichen für die kognitive Erkrankung sind unter anderem Desorientierung und verwirrtes Verhalten oder auch eine Veränderung im Sozialverhalten mit anderen Vierbeinern oder menschlichen Bezugspersonen. „Auch der Schlaf-Wachzyklus kann sich ändern. Der Hund ist plötzlich in der Nacht sehr aktiv, zieht sich aber tagsüber immer stärker zurück. Es kann auch sein, dass der sonst stubenreine Hund nicht mehr anzeigt, wenn er mal muss und sich stattdessen im Wohnzimmer entleert – oder die Katze findet das Katzenklo nicht mehr“, erklärt Sarah Ross.
Wenn das Heimtier in die Jahre kommt, sollten Tierhalter:innen sensibel sein und auf jegliche Veränderungen achten. „Die Krankheit entwickelt sich schleichend. Manchmal beginnt sie mit Stimmungsschwankungen oder mit einem veränderten Aktivitätslevel. Plötzlich spielt der Hund nicht mehr so gerne oder er ist nicht mehr so wild auf sein Futter. Ab einem gewissen Alter des Tieres muss man aufmerksam sein. Wer die Vermutung hegt, dass sein Tier dement ist oder wird, sollte für eine genaue Diagnose eine Tierärztin oder Tierarzt konsultieren“, so die VIER PFOTEN Expertin.
So helfen Sie Ihrem Heimtier
Wurde bei einem Heimtier Demenz diagnostiziert, können Halter:innen einiges tun, um ihrem tierischen Familienmitglied zu helfen. Ein wichtiger Punkt ist, ein vertrautes Umfeld zu bewahren. Die Wohnung sollte möglichst nicht verändert werden und das Körbchen nicht umgestellt werden, ansonsten besteht die Gefahr, das Tier unnötig zu verwirren. „Stabilität und Vertrautheit sind wichtig“, rät Heimtier-Expertin Ross. „Doch es hilft auch Anregungen zu schaffen und gemeinsam Neues zu erleben. Neue Spazierwegrouten oder kleine Suchspiele und Aufgaben zwischendurch regen die Gehirntätigkeit an und helfen dem Tier, aktiv zu bleiben. Dazu stärken gemeinsame Unternehmungen die Bindung.“
So traurig es ist: Noch ist Demenz nicht heilbar. „Aber mit Liebe, Geduld und der richtigen Fürsorge kann man jedes Tier unterstützen und den Fortschritt der Erkrankung verlangsamen“, sagt Sarah Ross.
Sarah Ross steht für Interviews zur Verfügung.
Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.