Tierfreundlicher Osterbrunch

12.4.2017

VIER PFOTEN warnt: Immer noch sind Eier aus Käfighaltung in verarbeiteten Produkten enthalten
Hamburg, 12. April 2017
– Vor den Osterfeiertagen weist die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN auf die oft unklare Herkunft von Eiern in verarbeiteten Produkten hin. Anders als bei Schaleneiern ist eine Kennzeichnung bei verarbeiteten Eiern nicht verpflichtend. VIER PFOTEN warnt deshalb vor versteckten Käfigeiern in Lebensmitteln und fordert eine verpflichtende Ei-Herkunfts-Kennzeichnung, wie es sie beim Frischei gibt. Bis dahin sollte auf gefärbte Ostereier und nicht selbst zubereitete Backwaren am Osterbrunch-Tisch vorsichtshalber verzichtet werden.

„Durch die mangelnde Kennzeichnung ist es für den Konsumenten nicht nachvollziehbar, aus welchen Haltungsformen die Eier in verarbeiteten Produkten stammen. Das entspricht aber schon seit Langem nicht mehr den Ansprüchen, die Verbraucher an die Lebensmittel stellen, die sie kaufen. Sie verlangen vielmehr Klarheit darüber, was sie konsumieren.“

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN Deutschland

Konventionelle Käfige sind zwar EU-weit seit 2012 verboten, sogenannte ausgestaltete Käfige aber erlaubt. In diesen ausgestalteten Käfigen haben die Hühner nur geringfügig mehr Platz.

Ei-Konsum steigt, Käfighaltung von Legehennen geht leicht zurück
Aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge stieg die Ei-Produktion in Deutschland im Jahr 2016 auf 12 Milliarden Stück; das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Laut Berechnungen der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft wurden im Jahr 2016 pro Person 235 Eier verzehrt; drei Stück mehr als im Vorjahr. Dabei ging die Käfighaltung von Legehennen zurück: 3,4 Millionen Tiere wurden in Kleingruppenhaltung gehalten; das sind 2,1 Prozent Haltungsplätze weniger als im Jahr 2015.
 
Freiwillige Kennzeichnung wichtig für Einkaufsentscheidung
Abgesehen von der Kennzeichnungsforderung an die Politik appelliert VIER PFOTEN auch an die Industrie und Gastronomie, auf Eiprodukte aus tierfreundlicherer Haltung umzusteigen und ihre Produkte freiwillig zu kennzeichnen. Nur so haben Verbraucher die Chance, tierfreundliche Einkaufsentscheidungen zu treffen.
Auch der Konsument selbst kann etwas tun: Es ist wichtig, kritisch zu sein und sowohl in Restaurants als auch bei Lebensmittelherstellern nach der Herkunft der verarbeiteten Eier zu fragen. Außerdem empfiehlt VIER PFOTEN, ausschließlich Bio-Eier (Stempel mit der Ziffer 0) zu kaufen und wenn möglich auf Ei-freie Alternativen umzusteigen.
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Eine Übersicht über Käfig-Ei-freie Gastronomie-Unternehmen hat das Bündnis käfigfrei, zu dem VIER PFOTEN gehört, zusammengestellt: www.albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/kaefigfrei/baeckerei-ketten 
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Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN Deutschland.

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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