Symbolbild: Rind in einem Tiertransporter

Erneutes Tiertransportdrama an türkischer Grenze

Rumänische Tiere leiden und sterben im türkischen Grenzbereich / VIER PFOTEN fordert sofortiges Exportverbot von deutschen Tieren in die Türkei

25.10.2024

Hamburg, 25. Oktober 2024 Unfassbar: Das Tierschutzdrama an der bulgarisch-türkischen Grenze ist erst 1,5 Wochen alt, jetzt stecken am selben Grenzübergang erneut Tiere seit Tagen fest. Dieses Mal sind es rumänische Rinder, die im Verdacht stehen, aus einem Gebiet mit der Pest der kleinen Wiederkäuer zu stammen. Inzwischen sind dort schon einige Tiere unter qualvollen Bedingungen gestorben. VIER PFOTEN fordert die deutschen Landesregierungen und Veterinärbehörden auf, ab sofort keine Tiertransporte mehr in die Türkei abzufertigen, denn die Gefahr, dass diese Tiere wieder im Lkw im Grenzgebiet stecken bleiben, ist viel zu groß. Allein 2024 hat Deutschland schon über 3.000 Tiere in die Türkei transportiert, Tendenz steigend. Spitzenreiter sind hier Brandenburg und Schleswig-Holstein.

„Der Albtraum geht weiter: Nach dem Martyrium der Rinder aus Brandenburg, die teils in ihren eigenen Fäkalien stehend ihre Kälber gebären mussten, nur um dann am Ende ohne Betäubung geschlachtet zu werden, erwartet jetzt rumänische Tiere ein ähnliches Schicksal. Wer jetzt noch Richtung Türkei abfertigt, handelt vollkommen verantwortungslos und ohne Gewissen. Denn scheinbar herrschen derzeit im bulgarisch-türkischen Grenzbereich Willkür und Chaos. Deutschland muss alles dafür tun, damit sich der Fall aus Brandenburg nicht wiederholt. Und das geht nur durch einen sofortigen Exportstopp.“

Nadine Miesterek, Kampagnenverantwortliche bei VIER PFOTEN Deutschland

VIER PFOTEN fordert die deutschen Bundesländer und die involvierten Behörden sowie Veterinärämter ganz akut auf, keine Tiere mehr Richtung Türkei abzufertigen. „Die aktuellen Fälle zeigen doch auf brutalste Art und Weise, dass die Tierschutzaspekte bei solchen Transporten buchstäblich unter die Räder kommen“, so Nadine Miesterek.

Darüber hinaus fordert die globale Tierschutzstiftung seit Langem, endlich ein nationales Verbot dieser unsäglichen Tierexporte in Drittländer auf den Weg zu bringen. „Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich bisher aus der Verantwortung gestohlen und kein nationales Verbot erlassen, geschweige denn sich dafür eingesetzt, ein solches Verbot in die aktuelle Tierschutzgesetznovelle einfließen zu lassen. Jetzt muss sich der Bundestag für ein Verbot im Tierschutzgesetz stark machen und somit zukünftige Katastrophen verhindern. Dies wäre auch ein starkes Zeichen Richtung Brüssel, diese grausamen und unvorhersehbaren Transporte auf EU-Ebene zu verbieten. Deutschland könnte hier unter einem Grünen Landwirtschaftsministerium eine Vorreiterrolle einnehmen”, sagt Miesterek.

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Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

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