Wildunfälle bei Dunkelheit und Nebel vermeiden

Tipps für das richtige Verhalten im Straßenverkehr

25.10.2022

Hamburg, 25. Oktober 2022 – In den Herbst- und Wintermonaten, der sogenannten dunklen Jahreszeit, kommt es vermehrt zu Wildunfällen. Denn: Auch wenn unser Tagesablauf derselbe bleibt, sind viele Wildtiere jetzt früher und auch länger unterwegs. 

„In Herbst und Winter überschneiden sich die Tagesabläufe von Mensch und Tier und das kann zu folgeschweren Unfällen führen.“

Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und stellvertretende Betriebsleiterin der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART

Viel Verkehr zur selben Zeit

Viele heimische Wildtiere wie Wildschweine, Igel oder Füchse sind nachtaktiv. Auch Rehe, Wildkaninchen und Hasen sind vermehrt im Morgengrauen bzw. in der Abenddämmerung unterwegs. Während sich die Tiere nach der Sonne richten, ändert sich unser Tagesrhythmus auch an den nun kürzeren Tagen nicht. Am frühen Morgen und zu Feierabendzeiten kommt es daher vermehrt zu Wildunfällen. „Im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer sind, kreuzen sich eher die Wege von Mensch und Tier. Wildtiere sind in der Dunkelheit auf der Suche nach Nahrung und nach einem Quartier für den Winter. Ein Risikofaktor ist derzeit also das erhöhte Mensch-Tier-Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen. Schlechte Sicht verschärft die Situation zusätzlich“, sagt Eva Lindenschmidt. „Um Unfälle zu vermeiden, sollten vor allem Autofahrer und Autofahrerinnen das Tempo drosseln, ausreichend Abstand zum Vordermann haben und jederzeit bremsbereit sein.“

Bremsen, hupen, abblenden

Vor allem in Gefahrenzonen wie Wäldern, Feldwegen und an nicht besiedelten Landstraßen ist erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Insbesondere wo ‚Achtung Wildwechsel‘- Schilder oder blaue Reflektoren an den Straßenleitpfosten angebracht sind, sollte man vorsichtig sein. „Wenn man ein reflektierendes Augenpaar am Straßenrand sieht, sollte man abbremsen, hupen und die Scheinwerfer abblenden. Denn ein geblendetes Reh oder andere Wildtiere erstarren oft im Lichtschein“, rät Diplom-Biologin Eva Lindenschmidt.

Ein Tier kommt selten allein

Bei einer Kollision mit größerem Wild nimmt nicht nur das Tier Schaden, auch für Autofahrer:innen kann ein Unfall tödlich enden. „Gerade bei Rehen oder Wildschweinen sollte man einen Moment abwarten, denn wo ein Tier ist, folgen in der Regel noch weitere. Läuft tatsächlich Wild auf die Straße, sollte man versuchen, kontrolliert zu bremsen. Hektische Ausweichmanöver können für einen selbst oder auch für entgegenkommende Autos gefährlich werden“, so die VIER PFOTEN Expertin.

Nicht anfassen

Ist es doch zu einem Wildunfall gekommen, gilt es zunächst, die Unfallstelle sorgsam abzusichern. Auch wenn das angefahrene Tier geflohen ist, sollte man den Notruf wählen und den Unfall melden. Mit Ausnahme von Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist dies sogar Pflicht. Liegt das Tier verletzt oder tot auf der Straße, sollte man Abstand halten, es nicht anfassen und auf die Polizei bzw. den zuständigen Jäger oder Förster warten. „Auf keinen Fall das Tier berühren. Wenn es noch lebt, steht es unter immensem Stress. Ein angefahrenes Wildschwein in Todesangst kann sehr gefährlich sein“, warnt Eva Lindenschmidt.

Weitere Informationen über VIER PFOTEN und Ratgeber zu Wildtieren finden Sie hier

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Eva Lindenschmidt steht für Interviews zur Verfügung.

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

presse-d@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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