Statement zum Verbot eines Rindertransports von Niedersachsen nach Marokko 

VIER PFOTEN fordert von der neuen Bundesregierung ein Verbot grausamer Tiertransporte in Drittstaaten und von Langstreckentransporten über acht Stunden    

4.10.2021

Hamburg, 04. Oktober 2021 – Das Verwaltungsgericht Osnabrück hat das Verbot eines Rindertransports aus dem Landkreis Emsland bestätigt. Damit darf das betroffene Transportunternehmen einen geplanten Transport von 448 Zuchtrindern aus der Gemeinde Messingen nach Benslimane in Marokko nicht durchführen. Dazu kommentiert die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN:

VIER PFOTEN begrüßt die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Osnabrück, das eine behördliche Ablehnung eines Transports von 448 Rindern von Messingen (Emsland) nach Marokko bestätigte. 

„Endlich betrachten auch einige niedersächsische Behörden Transportplanungen kritischer. Der Landkreis Emsland hatte Recht mit seinem Verbot, denn der Transport hätte durch den Verzicht auf einen zweiten Fahrer unnötig länger gedauert. Es entspricht unserer bisherigen Erfahrung mit Tiertransportunternehmen, dass Kostenersparnis vor das Tierwohl gestellt wird. Es wird Zeit, dass die Behörden endlich korrekt handeln und auch Gerichte diesem Treiben durch entsprechende Beschlüsse ein Ende setzen.

Doch nicht nur die Behörden und Gerichte sind gefordert. Eine neue Bundesregierung darf nicht dem Beispiel der alten folgen und sich weiter aus der Verantwortung stehlen – das bedeutet konkret: Wir brauchen ein bundesweites Verbot grausamer Tiertransporte in Drittstaaten und von Langstreckentransporten, die über acht Stunden dauern.“

Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland.

Hintergrund

Tausende trächtige Rinder werden jährlich, insbesondere aus Niedersachsen, in Drittländer wie Marokko verbracht. Der Transport ist die reinste Qual für die Tiere. Denn die Tiere leiden dicht an dicht gedrängt bis zu 29 Stunden im LKW, bevor sie für 24 Stunden abgeladen werden müssen. Danach ist es jedoch erlaubt, sie für weitere 29 Stunden zu transportieren. Dieses Prozedere darf beliebig oft wiederholt werden. In Spanien werden die Tiere auf eine Fähre verladen und müssen die ganze Zeit im LKW verbleiben. Doch damit nicht genug: In Marokko erwartet sie ein äußerst grausamer Tod ohne Betäubung. Um sie wehrlos zu machen, werden ihnen die Augen ausgestochen und die Beine gefesselt. Tiertransporte in Drittstaaten müssen endlich Bundes- und EU-weit verboten werden.

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Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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