
Illegaler Welpenhandel muss auch auf Bundesebene angegangen werden
Statement zur SPD-Forderung im Bayerischen Landtag nach mehr Kontrolle über den Welpenhandel
Hamburg, 28. Oktober 2021 – Die SPD-Fraktion hat mit einem Antragspaket im heutigen Umweltausschuss des Bayerischen Landtags mehr Kontrolle über den Welpenhandel gefordert. Im Einzelnen fordert die SPD Bayern eine Registrierungspflicht für Hundewelpen sowie strengere Kontrollen der Welpentransporte. Außerdem halten die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ruth Müller und die Tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Martina Fehlner einen verpflichtenden Hundeführerschein für sinnvoll. Dazu kommentiert Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland:
„Wir begrüßen die Haltung der Bayerischen SPD-Fraktion zum illegalen Welpenhandel und zu einem verpflichtenden Hundeführerschein, der Hunden sowie Halterinnen und Haltern gleichermaßen zugutekommen würde. Bayern ist nach VIER PFOTEN Zählungen besonders stark vom illegalen Welpenhandel betroffen: In diesem Jahr wurden hier bereits 503 Tiere aus insgesamt 59 illegalen Transporten oder illegalen Zuchten entdeckt. Doch Bayern ist mit dem Problem nicht allein. Bundesweit wurden nach unseren Zählungen 2021 bereits knapp 1.600 Tiere aus illegalem Handel sichergestellt. Um den illegalen Welpenhandel wirklich stoppen zu können, müssen die von Ruth Müller und Martina Fehlner angedachten Lösungen daher zwingend auf Bundesebene zu Ende gedacht werden.
Der Hauptverkaufskanal illegaler Welpenhändlerinnen und illegaler Welpenhändler sind unregulierte Online-Plattformen und Social Media Kanäle. Die Anonymität macht den illegalen Handel mit den Welpen für Kriminelle zu einem lukrativen Geschäft mit minimalem strafrechtlichen Risiko. Denn es fehlen immer noch entsprechende Gesetze, die dem illegalen Welpenhandel Einhalt gebieten und enormes Tierleid verhindern können. Wir brauchen dringend für alle Online-Plattformen gleichermaßen eine zuverlässige Überprüfung der Identität von Verkäuferinnen und Verkäufern sowie eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen. Nur so kann die Herkunft der online angebotenen Tiere tatsächlich rückverfolgt werden. Die neue Bundesregierung ist jetzt am Zuge dies zu erkennen und die Weichen für eine rasche Umsetzung zu stellen: Tierschutz gehört in den Koalitionsvertrag!“
Die zentralen VIER PFOTEN Forderungen für den Koalitionsvertrag finden Sie hier.
VIER PFOTEN hat eine Modelllösung entwickelt, mit der der Online-Handel mit Tieren sicher gemacht werden könnte. Informationen dazu erhalten Sie hier.
Weitere Hintergründe zum illegalen Welpenhandel lesen Sie hier.

Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.