
Bremsen, hupen, abblenden: Autounfälle mit Tieren vermeiden
VIER PFOTEN gibt Tipps für das richtige Fahrverhalten in der dunklen Jahreszeit
Hamburg, 13. November 2025 – In den Herbst- und Wintermonaten kommt es vermehrt zu Wildunfällen. Denn: Viele heimische Wildtiere wie Wildschweine, Igel oder Füchse sind nachtaktiv. Auch Rehe, Wildkaninchen und Hasen sind vermehrt im Morgengrauen bzw. in der Abenddämmerung unterwegs. Während sich die Tiere nach der Sonne richten, ändert sich unser Tagesrhythmus auch an den nun kürzeren Tagen nicht. Am frühen Morgen und zu Feierabendzeiten kommt es daher vermehrt zu Wildunfällen. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN, gibt Tipps, worauf Verkehrsteilnehmer:innen jetzt achten sollten.
Viel Verkehr zur selben Zeit
Bremsen, hupen, abblenden
Vor allem in Gefahrenzonen wie Wäldern, Feldwegen und an nicht besiedelten Landstraßen ist erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Insbesondere wo ‚Achtung Wildwechsel‘- Schilder oder blaue Reflektoren an den Straßenleitpfosten angebracht sind, sollte man vorsichtig sein. „Wenn man ein reflektierendes Augenpaar am Straßenrand sieht, sollte man abbremsen, hupen und die Scheinwerfer abblenden. Denn ein geblendetes Reh oder andere Wildtiere erstarren oft im Lichtschein“, rät Diplom-Biologin Eva Lindenschmidt.
Ein Tier kommt selten allein
Bei einer Kollision mit größerem Wild nimmt nicht nur das Tier Schaden, auch für Autofahrer:innen kann ein Unfall tödlich enden. „Gerade bei Rehen oder Wildschweinen sollte man einen Moment abwarten, denn wo ein Tier ist, folgen in der Regel noch weitere. Läuft tatsächlich Wild auf die Straße, sollte man versuchen, kontrolliert zu bremsen. Hektische Ausweichmanöver können für einen selbst oder auch für entgegenkommende Autos gefährlich werden“, so die VIER PFOTEN Expertin.
Nicht anfassen
Ist es doch zu einem Wildunfall gekommen, gilt es zunächst, die Unfallstelle sorgsam abzusichern. Liegt das Tier verletzt oder tot auf der Straße, sollte man Abstand halten, es nicht anfassen und auf die Polizei bzw. den zuständigen Jäger oder Förster warten. „Das Tier auf keinen Fall berühren. Wenn es noch lebt, steht es unter extremem Stress und kann unberechenbar reagieren. Ein verletztes Wildschwein in Todesangst kann für Menschen sehr gefährlich werden“, warnt Eva Lindenschmidt. Auch wenn das angefahrene Tier geflohen ist, sollte man den Notruf wählen und den Unfall melden. Mit Ausnahme von Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist dies sogar Pflicht.
Weitere Informationen über VIER PFOTEN und Ratgeber zu Wildtieren finden Sie hier.
Informationen über die TIERART Wildtierstation finden Sie hier.

Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.