
Postkartenübergabe an Ministerium bei Netzwerk-Mahnwache
Über 95.000 Bürger:innen fordern vom BMLEH Ende grausamer Tiertransporte
Hamburg/Berlin, 05. November 2025 – VIER PFOTEN hat heute in Berlin mehr als 95.000 von Bürger:innen unterzeichnete Postkarten, die ein Verbot von Lebendtiertransporten in Drittstaaten und von Transporten nicht abgesetzter Kälber fordern, an das Bundeslandwirtschaftsministerium übergeben. Überreicht wurden die mit Postkarten gefüllten Kisten im Rahmen einer seit über zwei Jahren vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium durchgeführten Mahnwache des Tierschutznetzwerks Kräfte bündeln (TNKB), zu dem auch die globale Tierschutzstiftung gehört. Im Vorfeld der Aktion führten Vertreter:innen des TNKB im Ministerium ein Gespräch mit Staatssekretär Prof. Dr. Dr. Markus Schick.
Hintergrund
Lebendtiertransporte in Drittstaaten sind besonders grausam: Die Tiere leiden tage- oder wochenlang unter Hitze oder Kälte, Durst, Hunger, Verletzungen, Stress und Angst, vorgeschriebene Pausen werden nicht eingehalten, Kontrollen finden kaum statt und außerhalb der EU kann die Einhaltung des Tierschutzgesetzes nicht mehr gewährleistet oder überprüft werden. Ein Verbot von Lebendtiertransporten in außereuropäische Drittländer ist aus tierschutzrechtlichen Gründen sowohl nach nationalem als auch nach EU-Recht nicht nur möglich, sondern ausdrücklich geboten, wie diverse Rechtsgutachten sowie ein offener Brief von 150 Jurist:innen belegen.
Auch Kälber leiden enorm auf Tiertransporten: Jedes Jahr werden Millionen Kälber innerhalb der EU transportiert und für die Kalbfleischindustrie aufgezogen. Saugende Kälber (Kälber, die noch auf Milch angewiesen sind) werden im Alter von nur 28 Tagen über weite Strecken transportiert: „Die jungen, nicht abgesetzten Kälber sind Babys von Milchkühen und werden ihren Müttern gleich am ersten Tag nach der Geburt entrissen und auf grenzüberschreitende Transporte mit einer Dauer von 20 Stunden geschickt, ohne dass sie mit altersgerechter Flüssignahrung versorgt werden können. Sie leiden immensen Durst und Hunger. Viele von ihnen sterben auf der langen Reise oder in den Tagen nach der Ankunft aufgrund der Strapazen. Deutschland betont öffentlich immer wieder seine Vorreiterrolle in Sachen Tierschutz. Vor diesem Hintergrund ist die jahrzehntelange Untätigkeit der Bundesrepublik bei grausamen Tiertransporten beschämend“, sagt Nadine Miesterek.
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Oliver Windhorst
Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft+49 151 183 515 30
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.