Katze am Futternapf

Nahrungsmittelallergie bei Hunden und Katzen 

Wie Sie eine Unverträglichkeit beim Heimtier erkennen und ihm helfen können

11.11.2025

Hamburg, 11. November 2025 – Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie beim Hund oder bei der Katze kann so manche Heimtierhalter:innen vor eine große Herausforderung stellen. Die globale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, wie sich Unverträglichkeiten äußern können und was dann zu tun ist. 

„Eine Nahrungsmittelallergie kann sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln und dann vermeintlich plötzlich auftreten. So verträgt ein Hund oder eine Katze das Futter häufig eine lange Zeit, ohne dass es zu Symptomen kommt. Das Immunsystem zeigt erst später eine verzögerte Überreaktion durch Juckreiz, Ausschläge und Hautentzündungen, aber auch durch wiederkehrende Entzündungen am äußeren Gehörgangs oder an den Pfoten oder auch durch Fellverlust. Bei Hunden kann sich unverträgliches Futter zudem durch Magen-Darm-Symptome wie Erbrechen, Durchfall und Blähungen zeigen. Katzen zeigen Symptome wie übermäßige Fellpflege, verstärktes Kratzen oder Lecken – häufig so intensiv, dass richtige Wunden auf der Haut entstehen. Da die meisten Symptome aber auch Begleiterscheinungen anderer Krankheiten sein können, sollten Sie im Zweifelsfall immer eine Tierarztpraxis aufsuchen.“

Dr. Sabrina Karl, Diplom-Biologin und Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN

Allergie oder Unverträglichkeit?

Zwischen Allergien und Unverträglichkeiten besteht ein wesentlicher Unterschied: Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern. Bei einer Unverträglichkeit wird das Immunsystem nicht aktiviert. Hier fehlen dem Körper bestimmte Enzyme zur Verdauung der Nahrung. Ein Beispiel dafür ist die Laktoseintoleranz bei Katzen. Zu den häufigsten Auslösern von Allergien bei Hunden zählen Rind- und Lammfleisch, Geflügel, Getreide und Milchprodukte. Bei Katzen kann neben Rind und Huhn auch Fisch eine allergische Reaktion auslösen. 

So erkennen Sie, was Ihr Tier nicht verträgt

Um dem Hund oder der Katze bei einer Unverträglichkeit helfen zu können, ist es wichtig, zunächst den Auslöser der Allergie zu ermitteln. „Eine bewährte Methode ist die Ausschluss-Diät. Dafür sollte man sein Tier über einen Zeitraum von mehreren Wochen nur auf Basis einer tierischen Proteinquelle – beispielsweise nur Pferd oder Lamm, ohne Getreide und Milchprodukte – ernähren. Eventuell kann man Futter wählen, das zudem Kohlenhydratzusätze wie Süßkartoffel oder Pastinake enthält. Füttern Sie den Hund oder die Katze für mindestens sechs bis acht Wochen strikt mit diesem Futter, um alle potenziellen Allergieauslöser zu eliminieren. Nach kurzer Zeit sollten die Symptome bereits abklingen. Nach Abschluss des Zeitraums kann man dann sukzessiv jeweils eine andere Proteinquelle dazunehmen, um so die allergieauslösenden Stoffe zu finden“, erklärt Dr. Sabrina Karl.

Fremdnaschen ist tabu

„Wichtig ist es, bei einer Ausschluss-Diät konsequent zu bleiben. Das heißt, auch Fremdnaschen von anderen Leckerlis ist währenddessen absolut tabu. Bitte machen Sie die Ausschluss-Diät bestenfalls mit tierärztlicher Begleitung. Sobald der allergieauslösende Stoff in der Nahrung identifiziert ist, sollte das Heimtier dieses Futter in Zukunft nicht mehr erhalten“, sagt die Expertin.

Das Tier vor dauerhaften Beschwerden und Stress schützen

„Lassen Sie sich weiterführend in Ihrer Tierarztpraxis oder von Spezialisten für Tierernährung zu hypoallergenen Futtermitteln oder einer hausgemachten, individuell zusammengestellten Diät beraten. Außerdem können hier die Symptome einer möglichen Unverträglichkeit kurzfristig und schnell erkannt und gelindert werden. Die wichtigste Behandlung bei einer Allergie besteht jedoch darin, die Ursache der Nahrungsmittelallergie zu ermitteln und zu beheben, um dem Tier dauerhafte Beschwerden und Stress zu ersparen“, sagt die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin.

Weitere Informationen über Heimtiere und die Arbeit von VIER PFOTEN finden Sie hier.

Corinna Madjitov

Pressesprecherin Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, im Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, dem Vereinigten Königreich, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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