
Kommentar VIER PFOTEN zu 39.000 wegen Geflügelpest gekeulter Enten
Globale Stiftung für Tierschutz fordert Ursachenbekämpfung statt Massentötung
Hamburg, 11. November 2021 – VIER PFOTEN kommentiert die Tötung von 39.000 Enten im Landkreis Cloppenburg nach dem Ausbruch der Geflügelpest. Dazu Dr. Nora Irrgang, Nutztierexpertin bei VIER PFOTEN:
Um einen Ausbruch der Aviären Influenza einzudämmen und zukünftige Seuchenausbrüche zu vermeiden, fordert VIER PFOTEN:
- Eine Abkehr von der intensiven Geflügelhaltung – es müssen im Sinne des Tierschutzes der Nachhaltigkeit und der Seuchenbekämpfung, weniger Nutztiere gehalten werden.
- Eine Dezentralisierung von tierhaltenden Betrieben sowie eine Förderung kleiner Betriebe mit weniger Tieren muss stattfinden.
- Keine Massentötung als alleinige Bekämpfungsmaßnahme. Notwendige Tötungen bei Tieren, die erkrankt sind, müssen unter allen Umständen so ablaufen, dass Leiden bei den Tieren verhindert wird.
- Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssen in die Entwicklung wirksamer Markerimpfstoffe gegen die hochpathogene Form der aviären Influenza investieren und Pilotprojekte zur Testung präventiver Impf- und Überwachungsprogramme müssen gefördert werden.
- Freilandbetriebe müssen ihre Ställe mit einem Wintergarten ausstatten, um den Tieren bei einem Geflügelpestausbruch weiterhin mehr Platz und Tageslicht bieten zu können, um Verhaltensprobleme wie Federpicken und Kannibalismus zu verhindern.
Vorkehrungen, die Betriebe vor Ansteckungen schützen (Biosicherheitsmaßnahmen) müssen entlang der gesamten Produktionskette umgesetzt werden.

Oliver Windhorst
Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft+49 151 183 515 30
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.