Agrarsektor ist zweitgrößter CO-Verursacher weltweit 

Tierschutz muss Thema bei COP26 in Glasgow sein, damit die Weltklimakonferenz zum Erfolg wird

3.11.2021

Glasgow/Hamburg, 03. November 2021 – Damit die UN-Klimakonferenz ein Erfolg wird, muss laut der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN gleich zu Beginn über Tierschutz und Tierhaltung gesprochen werden. Der Agrarsektor ist der zweitgrößte CO2-Verursacher weltweit. Jedes Jahr werden 88 Milliarden Tiere gezüchtet und für den Verzehr geschlachtet. Die Intensivtierhaltung ist für 14,5 bis 16,5 Prozent der weltweit vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und übertrifft damit die Emissionswerte des globalen Verkehrs insgesamt. Der VIER PFOTEN Vorstandsvorsitzende Josef Pfabigan fordert die Staats- und Regierungschefs auf, diese dramatischen Fakten anzuerkennen.

Pfabigan erklärt, dass es für die führenden Politiker:innen weltweit „jetzt oder nie“ sei, sich den grundlegenden Herausforderungen zu stellen, die für die Bewältigung der Klimakrise benötigt werden, wobei Tierschutz und Tierhaltung im Zentrum der Debatte stehen müssten.

„Die COP26 ist eine historische Chance, unseren Planeten zu retten. Ich befürchte jedoch, dass diese Chance im Vorfeld bereits vertan ist, da das Thema Tierschutz unerklärlicherweise nicht als Priorität behandelt wird, sondern erst in letzter Minute auf die Agenda gesetzt wurde. Wir brauchen sofortige Veränderungen, sowohl auf Regierungsebene als auch in der Industrie. Nur so können Konsument:innen Schritt halten und sich auf eine Verhaltensänderung einstellen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass die extensive Fleischproduktion und -konsumation Hauptursachen für CO₂-Emissionen sind.“

Josef Pfabigan, VIER PFOTEN Vorstandsvorsitzender

Pfabigan erwartet von der Gesetzgebung, dass ein weltweites Verbot der Käfighaltung durchgesetzt wird und nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft, Landnutzung und Finanzierung sichergestellt werden: „Die Lösungen dafür müssen angeglichen werden, der Plan muss mutig sein. Dies mag nach einer unüberwindbaren Herausforderung klingen, aber wir können und müssen uns ändern. Jetzt oder nie.“

COVID-19 ist ein weiterer dramatischer Weckruf in Richtung mehr Tierschutz

In den vergangenen 18 Monaten hat sich die Welt durch COVID-19 dramatisch verändert. Die Art und Weise, wie Menschen und Tiere miteinander verbunden sind, war noch nie so stark im öffentlichen Diskurs wie heute. Diesen Monat hat VIER PFOTEN eine Studie über die Zukunft von Pandemien mit 29 wissenschaftlichen Expert:innen veröffentlicht, die zu dem Schluss kommt, dass nichts geringeres als ein "Paradigmenwechsel" notwendig ist, wie wir als Gesellschaft in Zukunft mit Tieren umgehen.
Pfabigan fügt hinzu: „Der Tierschutz spielt eine entscheidende Rolle für das Überleben der Menschen und unseres Ökosystems. Um künftige Pandemien zu verhindern, muss das Thema Tierschutz auf die globale politische Agenda gesetzt werden, und es gibt keinen besseren Ausgangspunkt als die COP26.“

Zukunftsstudie zu Pandemien von VIER PFOTEN

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits 75 Prozent der Infektionskrankheiten Zoonosen, also tierischen Ursprungs sind. Zoonosen wie COVID-19 sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden und verursachen im Durchschnitt jedes Jahr 2,7 Millionen menschliche Todesfälle. In der Geschichte hatten zwei von drei Pandemien einen tierischen Ursprung.

Die Zukunftsstudie zu Pandemien von VIER PFOTEN finden Sie hier

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

+49 151 183 515 30

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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