Stellungnahme des Bundesrates zum Tierwohlkennzeichengesetz 

Länder verschenken Chance für Tierwohl einzutreten 

8.11.2019

Hamburg, 08. November 2019 – Die Entscheidung des Bundesrats, keine Einwände gegen das geplante staatliche Tierwohllabel zu erheben, ist laut der internationalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN eine vergebene Chance, sich für mehr Tierwohl und nachhaltige Verbesserungen in der Nutztierhaltung auszusprechen.

„Die heutige Entscheidung des Bundesrates ist sehr enttäuschend. Tierwohl darf nicht freiwillig sein. Deutschland braucht kein verbrauchertäuschendes Mogel-Label, sondern eine verpflichtende Kennzeichnung aller tierischer Lebensmittel, damit Verbraucher und Verbraucherinnen eindeutig zwischen Haltungsformen unterscheiden können. Dies würde für echte Transparenz und so auch für mehr Tierwohl sorgen. Dass dies funktioniert, hat die Einführung der verpflichtenden Eierkennzeichnung gezeigt. Käfigeier im Frischesortiment gehören längst der Vergangenheit an. Das von Ministerin Klöckner vorgestellte Label wird aufgrund der Freiwilligkeit und der geringen Marktabdeckung weder für mehr Tierwohl noch für mehr Verbraucherschutz sorgen.“

Rüdiger Jürgensen, Country Director bei VIER PFOTEN Deutschland 

Zum Hintergrund

Bei der heutigen Bundesratssitzung am 08. November 2019 wurde unter anderem über die Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Einführung und Verwendung eines Tierwohlkennzeichens (Tierwohlkennzeichengesetz – TierWKG) beraten. Die Stellungnahme wird nun der Bundesregierung übermittelt.

 

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

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