
Gut vorbereitet für einen Katastrophenfall
VIER PFOTEN gibt Tipps, wie man das Heimtier in Ausnahmezuständen schützt
Hamburg, 22. Mai 2025 – Feuerausbrüche, Fluten, Windstürme und andere Katastrophen stellen nicht nur für den Menschen eine immense Gefahr dar. Auch unsere Heimtiere können im Fall der Fälle betroffen sein. VIER PFOTEN empfiehlt, sich schon im Vorfeld Gedanken zu machen, welche Vorsorgemaßnahmen für das Tier ergriffen werden können und was im Ernstfall zu tun ist.
Auf Tiere aufmerksam machen
Eine erste und sehr einfache Maßnahme besteht darin, sichtbar zu machen, dass sich Tiere im Haus oder in der Wohnung befinden. Dazu können Heimtierhalter:innen eine Notfall-Karte für die Geldbörse oder einen Sticker für die Haustür nutzen, worauf sie vermerken, welche und wie viele Tiere sich in der Wohnung befinden. Dadurch werden Rettungsteams auf Heimtiere aufmerksam gemacht, selbst wenn man zum Einsatzzeitpunkt nicht zu Hause ist. Karte und Sticker können im Internet bestellt werden oder liegen in manchen Fällen auch in der Tierarztpraxis aus.
Eine Notfallbox für das Tier vorbereiten
„Verwahren Sie alles, was Sie im Notfall benötigen werden, an einem trockenen Ort. Empfehlenswert ist, alles Nötige in einer gut zu transportierenden Box oder Tasche zu verwahren. Dokumente wie der Heimtierausweis sollten sicherheitshalber in wasserdichten Schutzhüllen aufbewahrt werden. Achten Sie darauf, dass auch jedes Familienmitglied weiß, wo sich die Notfallbox befindet“, erklärt die VIER PFOTEN Expertin.
Das gehört in die Notfallbox
- Kopien des gesamten Heimtierausweises
- Medikamente der Tiere sowie Hinweise über die Art der Vergabe
- Erste-Hilfe-Set
- Eine aktuelle Kontaktliste (Tierärzt:innen im Umkreis, tierfreundliche Zufluchtsstätten, Tierpensionen, Tierheime)
- Ausstattung für den Hund wie Brustgeschirr, Leine und gegebenenfalls Maulkorb
- Halsband oder Brustgeschirr und Leine für die Katze
- Ein leicht zu reinigendes Katzenklo
- Transportkorb für Katze, kleinere Hunde oder Kleintiere
- Futter- und Wassernäpfe
- Futter und Wasser für mehrere Tage
- Dosenöffner für Nassfutterdosen
- Decke oder Handtücher
„Vergessen Sie nicht, Futter und Medikamente regelmäßig auf Haltbarkeit zu prüfen und gegebenenfalls zu ersetzen“, so Dr. Karl.
Nachbar:innen und Freund:innen involvieren
Sinnvoll ist es außerdem, Heimtiere schon frühzeitig positiv an eine Transportbox zu gewöhnen, sodass man in einer Notsituation keine wertvolle Zeit verliert. „Beziehen Sie auch tierfreundliche Nachbar:innen und Freund:innen in die Planungen ein, damit diese sich im Falle Ihrer Abwesenheit um Ihre Tiere kümmern können. Verraten Sie ihnen auch, wo sich Ihr Heimtier üblicherweise versteckt, wenn es Schutz sucht“, sagt die Heimtier-Expertin. Außerdem ist es in einem Notfall besonders wichtig, dass Hund und Katze gechippt und in einem Heimtierregister registriert sind. So können Halter:in und Tier schnellstmöglich wieder zusammengeführt werden, falls sie durch eine Katastrophe getrennt werden.
SOS-Maßnahmen für Vögel, Kleintiere und Reptilien
Vögel müssen in einem stabilen Käfig transportiert werden. „Decken Sie den Käfig zu, um den Stress für Vögel zu reduzieren. Berücksichtigen Sie die Temperaturen und nutzen Sie eine dickere Decke bei Kälte. Bei Wärme hilft eine Sprayflasche mit Wasser, damit Sie zwischenzeitlich das Gefieder der Tiere benetzen können“, sagt die Expertin.
Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Mäuse sollten ebenfalls in sicheren und gut ausgestatteten Boxen transportiert werden. Darin sollte sich ausreichend Stroh, Heu, Futter und Wasser für mehrere Tage befinden.
„Schlangen müssen in einem ausbruchssicher verschnürten Sack oder Kopfkissenbezug transportiert werden. Andere Reptilien, etwa Amphibien, sollten in einem Plastikbehälter verwahrt werden. Achten Sie darauf, dass ausreichend Luftlöcher vorhanden sind. Diese dürfen nur so groß sein, dass das Tier nicht dadurch entkommen kann“, so die VIER PFOTEN Expertin.

Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.