Keine Likes für Tierleid 

Tiere leiden für Social-Media-Posts // VIER PFOTEN gibt Tipps, was User tun können 

17.5.2023

Hamburg, 17. Mai 2023 Grausame Tierqualszenen, inszenierte Rettungen, bei denen Tiere bewusst in gefährliche Situationen gebracht werden und Wildtiere, mit denen auf der heimischen Couch geschmust wird: Die sozialen Netzwerke sind voll von Inhalten, bei denen Tiere leiden, Stress ausgesetzt sind oder sogar willentlich in Gefahr gebracht werden. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN warnt davor, kritische Inhalte mit Klicks zu unterstützen und appelliert an alle Internet-Nutzer:innen bedenkliche Videos zu melden.

„In jeder Sekunde werden Instagram, TikTok, YouTube oder Twitter mit Tausenden neuen Tiervideos geflutet. Viele Videos sind harmlos und manchmal auch informativ, aber es gibt leider auch sehr viele Beiträge, in denen Tiere misshandelt werden."
 

Dr. Judith Förster, Diplom-Biologin und Heim- und Wildtierexpertin bei VIER PFOTEN

„Viele Menschen lieben Tiere. In Deutschland lebt in beinahe jedem zweiten Haushalt ein Hund, eine Katze oder ein Kleintier. Mit Tieren lässt sich online viel Aufmerksamkeit generieren, weshalb sie sehr oft ausgebeutet werden, um Klicks zu erhalten. Wer ein auffälliges Video entdeckt, in dem Tiere leiden, sollte es umgehend dem Anbieter melden, denn die meisten Social-Media-Plattformen lehnen jede Form von Tierquälerei explizit ab.“

Wie man ein kritisches Video speziell bei Instagram, Facebook oder YouTube meldet, erklärt die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN auf ihrer Webseite. Die Anleitungen finden Sie hier.

Fotos und Videos von Heimtieren zählen in den sozialen Netzwerken zu den erfolgreichsten und beliebtesten Inhalten. Einige Tiere haben Millionen Follower. „Einige dieser sogenannten Petfluencer sind durchaus kritisch zu betrachten. Vielfach werden Tiere von ihren Haltern oder Halterinnen gezielt in Szene gesetzt, um Likes und Reichweite zu erzielen. Manchmal werden sie verkleidet oder in unnatürliche Situationen gebracht. Das Wohl der Tiere steht dabei leider nicht immer im Vordergrund“, so die VIER PFOTEN Expertin. „Fotos vom eigenen Heimtier zu zeigen ist in Ordnung, solange das Tier nicht missbraucht und gestresst, vermenschlicht oder gar gequält wird.“

Vorsicht, Fake: Inszenierte Rettungen

Neben Videos, in denen Tiere offensichtlich Schmerzen leiden, kursieren auch zahlreiche falsche Rettungsvideos im Netz: Eine Katze, die in letzter Sekunde von einem Passenten vor dem Ertrinken gerettet wird oder ein Hund im Todeskampf mit einer Schlange, aus dem er gerade noch rechtzeitig befreit werden kann. „Solche Videos werden leider tausendfach gesehen und geteilt. Manche Menschen schauen sensationslüstern dramatischen Szenen zu, andere wiederum fiebern mitfühlend mit dem tierischen Opfer mit, um am Ende das Happy End zu sehen. Dass die Situationen inszeniert und die Tiere absichtlich in eine gefährliche Situation gebracht wurden, erkennen viele nicht“, erklärt Biologin Dr. Förster. „Solche Videos sind pure Tierquälerei und haben nichts mit Tierhilfe zu tun. Denn auch wenn die Tiere gerettet werden, werden sie zunächst extremem Stress und Todesangst ausgesetzt. Das ist grausam. Falsche Videos erkennt man meist daran, dass aus verschiedenen Blickwinkeln gefilmt wird oder die Anbieter mehrere solcher Rettungen auf ihren Profilen zeigen.“

Wilde Tiere sind keine Heimtiere

Besonders beliebt auf Social Media sind auch kleine Home-Videos von Fischottern, Eulen, Jaguaren oder anderen Wildtieren, die als Heimtiere gehalten werden. „Solche Videos sind besonders kritisch zu sehen, denn Wildtiere können in Privathaltung nicht artgemäß gehalten werden. Fischotter und Füchse gehören in die freie Natur und nicht auf die Couch!“, so die VIER PFOTEN Expertin. „Videos von Wildtieren in Privathaltung sollte man auf keinen Fall mit Likes unterstützen. Die Tiere mögen keine Schmerzen oder Todesangst leiden, aber sie werden ihres natürlichen Lebensraumes beraubt und haben keine Möglichkeit, ihre angeborenen Instinkte und Verhaltensweisen auszuleben.“ 

Weitere Informationen über Tierquälerei im Internet finden Sie hier.

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

presse-d@vier-pfoten.org

+49 152 020 170 68

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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