Protestaktion vor Max Mara Store in Berlin

Teil-Erfolg nach Protest: Max Mara nimmt Pelzartikel aus dem Online-Handel

Das Unternehmen verzichtet aber weiterhin auf Ausstiegserklärung

11.3.2024

Hamburg/Mailand, Italien, 11. März 2024 – Nach einer kurzen und intensiven Kampagne gegen Max Mara für einen Ausstieg aus dem Pelzverkauf hat die italienische Modemarke reagiert: Alle Pelzartikel wurden von der internationalen Konzern-Website entfernt. Das ist das Resultat zahlreicher Straßen-Protestaktionen in europäischen Hauptstädten und Online-Aktivitäten aller Partner der Fur Free Alliance (FFA), der auch die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN angehört. Max Mara hat sich bisher geweigert, öffentlich Stellung zu dem Thema zu beziehen und sich zu klaren Ausstiegsszenarien zu verpflichten. VIER PFOTEN wird das Unternehmen weiterhin auffordern, dem Beispiel großer Modehäuser in Italien wie Armani, Gucci und Versace zu folgen, die bereits pelzfrei sind.

„Über 274.000 Protestmails, 5.000 Anrufe und unzählige Posts auf Social Media lassen sich nicht so einfach verstecken wie Pelzartikel in einem Webshop. Auch die Verantwortung von Max Mara für Millionen getöteter Nerze, Füchse und Marderhunde, die jedes Jahr für die Modebranche grausam sterben müssen, lässt sich nicht einfach unter den Teppich kehren. In einer Zeit, in der tierfreie Alternativen so leicht erhältlich sind und das Bewusstsein über die Grausamkeit der Industrie und ihre negativen Auswirkungen auf Tiere und Klima so offensichtlich sind, ist Pelz einfach überholt. Wir werden unsere Bemühungen, Max Mara in eine pelzfreie Zukunft zu führen, vehement fortsetzen."

Thomas Pietsch, Leiter des Bereichs Wildtiere in Textilien bei VIER PFOTEN

Bereits im September 2018 forderten die weltweiten Unterstützer:innen der Fur Free Alliance Prada auf, Pelz aus dem Sortiment zu verbannen. Die italienische Luxusmarke folgte den Aufrufen und wurde im darauffolgenden Jahr pelzfrei. Die Fur Free Alliance hat auch Gucci, Armani, Hugo Boss und viele andere Modemarken dabei unterstützt, pelzfreie Unternehmensrichtlinien zu entwickeln. Bis heute haben sich über 1.500 Marken und Einzelhändler zur Pelzfreiheit verpflichtet, indem sie sich dem Fur Free Retailer Program angeschlossen haben.

Pelzindustrie – Tierquälerei und ökologischer Albtraum

In Pelztierfarmen verbringen Wildtiere ihr ganzes Leben in Käfigen mit Drahtböden, ohne die Möglichkeit, natürliche Verhaltensweisen auszuleben  – nur, um dann durch Vergasung oder anale Elektroschocks getötet zu werden. Beim Fallenfang in freier Wildbahn werden die Tiere oft tagelang ohne Nahrung und Wasser festgehalten, bevor sie getötet werden. Nicht selten nagen die Tiere verzweifelt an ihren eigenen Gliedmaßen, um zu versuchen, zu entkommen.

Die Pelzproduktion hat auch für die Umwelt verheerende Auswirkungen. Pelzfabriken und Gerbereien sind äußerst schädlich für unsere Böden und Gewässer – sie pumpen Abfälle und giftige Chemikalien in die Umwelt. Und die Fallen, mit denen Wildtiere getötet werden, verstümmeln und töten oft auch andere Tiere, z.B. bedrohte Tierarten und draußen herumlaufende Heimtiere.

Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher lehnt die Pelzindustrie ab, entsprechend wächst die Zahl großer pelzfreier Unternehmen. Zwanzig Länder in Europa haben die Pelzproduktion wegen der Tierquälerei und der Risiken für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit bereits verboten. Israel, Kalifornien und 14 Städte in den USA haben sogar den Verkauf von Pelz untersagt.

Programm für pelzfreie Einzelhändler

Das Fur Free Retailer Programm ist die weltweit führende Initiative, die pelzfreie Unternehmen mit Verbraucherinnen und Verbraucher zusammenbringt, die nach ethisch produzierten Produkten suchen. Das Programm ist eine Initiative der Fur Free Alliance (FFA), die in über 35 Ländern auf der ganzen Welt aktiv ist. Die Allianz ist ein internationaler Zusammenschluss von mehr als 40 Tierschutzorganisationen, die sich gemeinsam für ein Ende der Zucht und Tötung von Tieren für ihren Pelz einsetzen. Mehr als 1.500 Marken und Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sind bereits Teil der Initiative. 

VIER PFOTEN ist der offizielle Repräsentant des Fur Free Retailer (FFR) Programms in Österreich, Australien, Bulgarien, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Südafrika. Die globale Tierschutzorganisation bietet Unternehmen, die einen nachweislich pelzfreien Neustart anstreben, Unterstützung und Beratung. Zu diesem Zweck steht VIER PFOTEN als Ansprechpartner und Vermittler bei der hochkarätigen Aufnahme in das internationale FFR-Programm zur Verfügung. 

Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.

Hoch aufgelöste Fotos können Sie hier downloaden.

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

presse-d@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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