Cem Özdemir hundert Tage im Amt

Cem Özdemir ist Hoffnungsträger für den Tierschutz – muss jetzt aber nächste Schritte angehen

17.3.2022

Hamburg, 17. März 2022 – Am Freitag, den 18. März 2022 ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) hundert Tage im Amt. Dazu kommentiert die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN:

„Cem Özdemir ist als selbsternannter oberster Tierschützer auch wegen seines erneuten Bekenntnisses zum Umbau der Tierhaltung im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022 ein Hoffnungsträger für den Tierschutz. Sich auch in diesen herausfordernden Zeiten weiter für die Tiere stark zu machen, erfordert Weitsicht und Durchhaltevermögen. Die ersten hundert Tag im Amt geben Hoffnung, dass Cem Özdemir beides hat.

Wir appellieren an den Landwirtschaftsminister, Rückgrat zu beweisen und sich nicht von den Lobbystimmen beeinflussen zu lassen, die den Krieg in der Ukraine als Vorwand nutzen, um diese notwendige Transformation auszubremsen. Der Minister sollte gerade jetzt am Umbau und einer nachhaltigen, extensiven und somit auch unabhängigeren Landwirtschaft festhalten. Der Krieg zeigt, wie gefährlich eine Abhängigkeit vom Import und Export ist. Eine umweltschonende Landwirtschaft mit artgemäßer Tierhaltung und Versorgungssouveränität ist möglich und muss von der Politik weiterhin stringent verfolgt werden. Eine nachhaltige Landwirtschaft, die auf regionale Nährstoffkreisläufe und Wertschöpfungsketten setzt, könnte dazu beitragen die aktuell zu erwartenden Kostensteigerungen zu begrenzen – und unsere Landwirtschaft von der toxischen Nabelschnur des Import- und Exportgeschäfts loszuschneiden.

Im Zuge des Umbaus ist aus Tierschutz- und Klimaschutzgründen außerdem eine Reduktion der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland dringend nötig. Dabei sollte die Förderung eines pflanzlichen, nachhaltigen Ernährungssystems im Interesse der Umwelt, des Klimas und der Solidarität mit ärmeren Ländern von der Politik viel stärker gefördert werden.

Wir erwarten von Cem Özdemir, dass er die nächsten Schritte schnellstmöglich angeht: Dazu gehört die schnelle Einführung einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung und vor allem ein Finanzierungskonzept zum geplanten Umbau – die angekündigte Anschubfinanzierung ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie der Umbau langfristig finanziert werden soll, darüber schweigt die Bundesregierung bislang.

Doch nicht nur bei den sogenannten Nutztieren, sondern auch beim Handel mit Tieren oder bei der Haltung von Heim- und Wildtieren gibt es noch große Baustellen, die dringend vom Minister angegangen werden müssen“, sagt Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland.  

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

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