Hoffnung für Robin

Der älteste Menschenaffe aus der VIER PFOTEN WALDSCHULE in Borneo wurde operiert

20.3.2019

Hamburg, 20. März 2019 –  In einer zweistündigen Operation entfernte ein Tierärzte-Team im März eine Geschwulst und beide Hoden bei Orang-Utan Robin, dem ältesten Bewohner der von der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN in Kooperation mit ihrer indonesischen Partnerorganisation Jejak Pulang geführten ORANG-UTAN WALDSCHULE in Borneo. Zuvor wurde ein Tumor am linken Hoden des Menschenaffen diagnostiziert. Der zehnjährige Robin hat die Operation gut überstanden; ob er wieder ganz gesund wird, werden die Laboruntersuchungen des entfernten Tumors zeigen.

Da der Verdacht auf Hodenkrebs besteht, musste Orang-Utan Robin so schnell wie möglich behandelt werden. Vor der Operation hatten Tierärzte eine Ultraschalluntersuchung sowie eine Biopsie an Robin durchgeführt. Auf Basis dieser Ergebnisse gestattete das zuständige indonesische Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft die Operation an dem durch CITES geschützten, frei geborenen Orang-Utan. Während des Eingriffs, der einer Kastration entspricht, arbeiteten die Tierärzte der Waldschule mit Tierärzten der indonesischen Regierung zusammen. Da auch der rechte Hoden Veränderungen aufwies, wurden dem Menschenaffen beide Hoden entfernt.

„Robin hat die Operation gut überstanden. Das entfernte Tumorgewerbe wurde an ein Labor geschickt und wir werden in einigen Wochen mehr wissen. Wir hoffen, dass der Tumor gutartig ist, denn dann hat Robin gute Chancen, wieder ganz gesund zu werden. Die Wunde verheilt gut und auch sein Verhalten spiegelt wider, dass es ihm zunehmend besser geht.“

Primatologin Dr. Signe Preuschoft, Leiterin der Waldschule

Robin soll Gesellschaft bekommen

Aufgrund der Kastration wird es leichter werden, Robin zu vergesellschaften, denn ausgewachsene männliche Orang-Utans können Artgenossen gegenüber aggressiv werden. „Unser Programm konzentriert sich eigentlich darauf, Orang-Utans nur vorübergehend bei uns aufzunehmen und dann wieder auszuwildern. Robin aber wurde den Großteil seines Lebens als Haustier gehalten und hat sich zu sehr auf Menschen fixiert. Er wäre in freier Wildbahn kaum fähig, alleine zu überleben“, so Dr. Preuschoft. Deshalb wird im Projekt nun Platz für weitere Orang-Utans geschaffen, die ebenfalls nicht mehr ausgewildert werden und somit Robin Gesellschaft leisten können. Dafür plant VIER PFOTEN den Bau eines neuen großen Geheges.

Zurück in die Natur

Alle acht Primaten in der VIER PFOTEN ORANG-UTAN WALDSCHULE in Borneo haben Schlimmes hinter sich: als Babys mussten sie miterleben, wie ihre Mütter grausam getötet wurden. Doch die Orang-Utan-Waisenkinder hatten Glück im Unglück und konnten von den indonesischen Behörden gerettet werden. In der von der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN und ihrer lokalen Partnerorganisation Jejak Pulang geführten Waldschule werden alle Primaten – bis auf Robin – von Orang-Utan-Experten so ausgebildet und therapiert, dass sie in ein paar Jahren in einen natürlichen Wald zurückkehren können.

Das traurige Schicksal der Orang-Utans

In den letzten vier Jahrzehnten wurde auf Borneo Regenwald in riesigem Ausmaß zerstört. Abertausende Orang-Utans wurden zu Opfern der Palmöl-, Tropenholz- und Kohleindustrie. Jährlich werden zwei- bis dreitausend Orang-Utans getötet, oft gezielt für ein Kopfgeld, weil man sie als Ernteräuber in Ölpalmplantagen betrachtet. Tierhändler verkaufen wehrlose Waisen illegal als Haustiere. Die Borneo Orang-Utans gehören zu den stark gefährdeten Arten. VIER PFOTEN setzt sich bereits seit über zehn Jahren für die Rehabilitierung traumatisierter Orang-Utan-Waisen auf Borneo ein.

Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.vier-pfoten.de/kampagnen-themen/tierschutzzentren/orangutan-waldschule

Hoch aufgelöste Fotos können Sie hier downloaden:

https://media.vier-pfoten.org:443/sites/pincollection.jspx?collectionName={cf814118-488f-4f9a-88ce-88f6bd404140}

Videomaterial: https://ftp.vier-pfoten.org/?u=4DXDjZmU&p=yt9ASj7b

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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