Drei Welpen in Käfig

272 Hinweise auf illegalen Welpenhandel über VIER PFOTEN Meldetool 

Letzte Chance an diesem Donnerstag für EU-weite Gesetzgebung zum Schutz von Hunden und Katzen

17.6.2025

Hamburg, 17. Juni 2025  Eine aktuelle Auswertung des VIER PFOTEN Meldetools für Deutschland hat erneut bestätigt: Das Internet ist weiterhin der größte Verkaufskanal für den illegalen Welpenhandel. Im Jahr 2024 sowie der ersten Jahreshälfte 2025 wurden der globalen Stiftung für Tierschutz bislang 272 Fälle illegalen Welpenhandels durch Betroffene und Beobachter:innen gemeldet. Dabei beziehen sich 181 dieser Fälle (rund 66 Prozent) auf den Online-Handel. An diesem Donnerstag, den 19. Juni 2025, haben Mitglieder:innen des Europäischen Parlaments die einmalige und letzte Chance, ein strenges Gesetz auf den Weg zu bringen, das den illegalen Welpenhandel in ganz Europa bekämpfen kann.

„Die Zahlen sprechen für sich: Der Verkauf von Tieren über Online-Plattformen muss zwingend strenger reguliert werden, um dem illegalen Welpenhandel endlich einen Riegel vorzuschieben. Hinter den 272 Hinweisen zum illegalen Welpenhandel, die uns innerhalb der letzten anderthalb Jahre über das VIER PFOTEN Meldetool allein für Deutschland erreicht haben, stecken schlimme Einzelschicksale von Tier und Mensch, die uns zutiefst bewegen.

Nun gibt es die einmalige und letzte Chance für die Abgeordneten im Europäischen Parlament ein vorgeschlagenes Gesetz nachzuschärfen, um Millionen Tiere in ganz Europa besser zu schützen. Wir brauchen endlich mutige Ansagen von Parlamentarierinnen und Parlamentariern, um eine verpflichtende, lückenlose Rückverfolgbarkeit aller Hunde und Katzen zu den Züchterinnen und Züchtern sowie verantwortlichen Personen sicherzustellen, sowie einen strenger regulierten Online-Handel, wo schon vor der Schaltung des Inserats geprüft und sichergestellt wird, dass das angebotene Tier auf die Inserentin oder den Inserenten registriert ist. Nur mit dieser Rückverfolgbarkeit kann man die Tiere, aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher vor skrupellosen Händlerinnen und Händlern wirksam schützen. Jetzt zeigt sich, ob die Verantwortlichen im EU-Parlament Millionen von Hunden und Katzen weiterhin ihrem Schicksal überlassen werden oder mit einem strengen, lückenlosen Gesetz dafür sorgen, dass sie alle in Sicherheit sind.“

Julia Mundl, Campaignerin bei VIER PFOTEN

Auswertungen des VIER PFOTEN Meldetools

VIER PFOTEN stellt ein Reporting-Tool zur Verfügung, bei dem Betroffene und Zeug:innen den Tierschützer:innen ihre Erfahrungen mit illegalem Welpenhandel sowie verdächtige Vorgänge melden können. Mit diesen Informationen werden in Abstimmung mit Melder:innen von illegalem Welpenhandel etwa zuständige Behörden informiert. VIER PFOTEN hat die Daten von Anfang 2024 bis Juni 2025 analysiert. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 272 Berichte eingereicht. Davon wurden 58 Fälle von direkt Betroffenen eingebracht. 214 Fälle wurden von Zeug:innen über das Tool gemeldet. Für beide Kategorien ist das Internet als Problemfeld führend: 181 Fälle beziehen sich auf Online-Plattformen oder Social Media. Die anderen Fälle verteilen sich auf Züchter:innen, Händler:innen, Märkte, Zoohandlungen oder Sonstiges. Die Zahl der gemeldeten Fälle über das VIER PFOTEN Tool ist dabei wohl nur die Spitze des Eisbergs im illegalen Welpenhandel.

VIER PFOTEN Forderungen an die Parlamentarier:innen

Die EU-Verordnung hat bereits mehrere Phasen durchlaufen, aber der aktuelle Regulierungsentwurf ist noch zu schwach. VIER PFOTEN fordert: Ein für alle Mal müssen in der kommenden Abstimmung im Europäischen Parlament am Donnerstag, den 19. Juni 2025, die Schlupflöcher geschlossen werden, die den illegalen Welpenhandel auf Online-Plattformen sowie den Schmuggel weiterhin begünstigen. Dafür braucht es ein strenges Gesetz, das die Kennzeichnung und Registrierung aller Katzen und Hunde zwingend vorschreibt. Außerdem gilt es, grundlegende Tierschutzvorschriften für alle Züchter:innen anzuwenden sowie die vollständige Rückverfolgbarkeit bei Online-Verkäufen zu gewährleisten – ohne Ausnahmen. Nur so können die Ziele dieser Regulierung, die sich das Europäische Parlament selbst gesetzt hat, auch tatsächlich erreicht werden.​​​​​​

VIER PFOTEN hat einen Online-Protest eingerichtet, mit dem Tierfreunde die Forderungen an die Mitglieder des Europäischen Parlaments unterstützen können. Aktuelle Daten und Fakten zum Welpenhandel in der ganzen EU finden Sie hier.

Corinna Madjitov

Pressesprecherin Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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