
2. Deutscher Ernährungstag: VIER PFOTEN räumt mit Protein-Mythen auf
Warum Popeye Recht behält und pflanzliche Proteine stark machen
Hamburg, 03. Juni 2025 – Am morgigen Mittwoch findet der 2. Deutsche Ernährungstag statt. Unter dem Titel „Initiativen für gutes Essen für Kinder und Jugendliche“ lädt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) dazu ein, über die Umsetzung der Ernährungsstrategie der Bundesregierung „Gutes Essen für Deutschland“ zu debattieren. Im Zuge dessen zeigt VIER PFOTEN, warum Popeye Recht behält – und pflanzliche Proteine dem Hühnchen vorzuziehen sind.
Proteine (Eiweiß) sind lebenswichtig: Sie stecken in jeder Zelle, unterstützen Gewebeaufbau, Stoffwechsel und zahlreiche Körperfunktionen. Deshalb ist es entscheidend, täglich ausreichend Eiweiß zu sich zu nehmen.
Zum Glück ist Eiweiß in fast allen Lebensmitteln enthalten – ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. „Noch immer glauben viele, nur tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier könnten den Bedarf decken. Dieser Irrglaube wird von der Geflügelindustrie befeuert, die uns Hühnchen als eine gesunde, nachhaltige Proteinquelle verkaufen will“, sagt Ladina Bissinger, Campaignerin bei VIER PFOTEN. Dabei ist das ein Mythos: 99 Prozent der Hühner stammen aus Qualzuchten in der Massentierhaltung. In Fleischproben aus dem Supermarkt werden regelmäßig gefährliche Erreger und inzwischen sogar Reserveantibiotika-resistente Keime nachgewiesen – doch darüber wird kaum gesprochen. Auch dass übermäßiger Hühnchenverzehr zu einem erhöhten Cholesterinwert führt, der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ II begünstigt, wird nicht erwähnt.
Pflanzliches Eiweiß – stark und vielseitig
Doch es gibt wahre Alternativen. Schon Popeye wusste: Pflanzen machen stark – und liefern überraschend viel Eiweiß. Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkorngetreide und viele Gemüsesorten wie z. B. Spinat enthalten Proteine. Wer sich pflanzlich und abwechslungsreich ernährt, kann seinen Eiweißbedarf problemlos decken – ganz ohne tierische Produkte.
Häufige Mythen – und was wirklich stimmt:
- Mythos 1: Pflanzliches Eiweiß enthält nicht alle essenziellen Aminosäuren.
Doch – sie kommen in unterschiedlicher Konzentration vor. Durch clevere Kombination verschiedener Lebensmittel (z. B. Linsen mit Vollkornreis) entsteht ein vollständiges Aminosäureprofil. - Mythos 2: Es unterstützt den Muskelaufbau nicht so gut.
Falsch! Pflanzenfresser wie Gorillas oder Elefanten beweisen das Gegenteil. Auch viele vegane Sportler:innen bauen erfolgreich Muskeln auf. - Mythos 3: Pflanzliche Eiweißquellen sind kalorienreich.
Nicht unbedingt. Viele sind ballaststoffreich, fettarm und kalorienarm – z. B. Brokkoli, Spinat oder Chiasamen. - Mythos 4: Der tägliche Bedarf ist damit nicht zu decken.
Wer vielseitig pflanzlich isst, nimmt mehr als genug Eiweiß zu sich – oft sogar mehr als empfohlen. - Mythos 5: Pflanzliche Proteine belasten die Umwelt.
Im Gegenteil: Pflanzliche Ernährung benötigt weniger Ressourcen und verursacht weniger Emissionen. - Mythos 6: Sie sind ungesund.
Ganz und gar nicht. Studien zeigen: Pflanzliches Eiweiß kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken – im Gegensatz zu übermäßigem Konsum tierischer Produkte.
Pflanzliche Lebensmittel können also Proteinbomben sein, sind gut für unsere Gesundheit und ein bewusster Konsum kann dabei helfen, die Massentierhaltung einzudämmen. Warum lieber auf Hühnerfleisch verzichtet werden sollte, erfahrt ihr auf der Seite zu unserem Projekt 1199. Mehr Infos und Quellen zu unserem Ratgeber findet man hier.

Tobias Udave
Pressesprecher für HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.