
Tierschutz beim Grillen: So schützen Sie Wildtiere vor Glut, Feuer & Co.
VIER PFOTEN Expertin gibt Tipps für tierfreundliche Grillaktivitäten
Hamburg, 10. Juli 2025 – Es ist Hochsommer und die Grillsaison läuft auf Hochtouren. Doch während im Freien gegessen und gefeiert wird, geraten Wildtiere oft unbemerkt in Gefahr. Glut, Essensreste oder Müll können für Igel, Füchse und Vögel zur tödlichen Falle werden. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART, erklärt, wie sich Grillpartys tierfreundlich gestalten lassen.
Gerade auf unübersichtlichen Gartenflächen verstecken sich Igel tagsüber gerne unter Holzbänken oder in Feuerstellen.
Wildtierfreundlich grillen – so geht's!
„Mit einfachen Maßnahmen lässt sich verhindern, dass Wildtiere rund um den Grillplatz zu Schaden kommen", erklärt Eva Lindenschmidt. Sie gibt folgende Tipps:
- Glut vollständig löschen: Nach dem Grillen sollten die Glutreste unbedingt mit Wasser abgelöscht werden, damit keine Tiere durch heiße Asche verletzt werden.
- Einweggrills nicht unbeaufsichtigt lassen: Ausgebrannte Grills oder offene Feuerstellen bergen Verbrennungsgefahr für Wildtiere.
- Müll direkt entsorgen: Essensreste oder Verpackungen können Wildtiere anlocken. Besonders Knochen oder Maiskolben können zu lebensbedrohlichen Verdauungsproblemen führen.
- Verstecke kontrollieren: Vor dem Anzünden einer Feuerstelle oder dem Umstellen von Möbeln sollte geprüft werden, ob sich darunter Tiere versteckt haben.
- Lärm und Licht reduzieren: Laute Musik oder grelle Beleuchtung stören nachtaktive Tiere und können ihre Orientierung beeinträchtigen.
- Feuerstellen abdecken: Nicht genutzte Feuerstellen sollten stets abgedeckt werden, damit keine Tiere hineinfallen oder sich darin verfangen.
- Örtliche Vorschriften beachten: Um Brände zu verhindern und die Umwelt zu schützen, ist das Entzünden von Feuern nicht überall erlaubt.
Was tun bei tierischem Besuch?
Wenn ein Igel, ein Waschbär oder ein Fuchs am Grillplatz auftaucht, gilt: Ruhe bewahren. „Die Tiere sind nicht aggressiv, sondern suchen lediglich nach Futter“, erklärt Lindenschmidt. „Man sollte sie nicht füttern und Distanz wahren, damit sie ungestört wieder verschwinden können.“ Wenn das Tier verletzt ist, kontaktieren Sie eine lokale Wildtierstation oder einen Tierarzt.
Fazit
„Gerade in Gärten und Parks treffen unsere Freizeitgewohnheiten direkt auf Lebensräume", sagt Eva Lindenschmidt. Ein tierfreundlicher Grillabend ist kein Widerspruch – mit ein wenig Rücksicht lassen sich schöne Stunden im Freien genießen, ohne dabei Wildtiere zu gefährden.“
TIERART Wildtierstation
In der TIERART Wildtierstation werden zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel beherbergt und gepflegt. Einige Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie zurück in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden in der Wildtierstation ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Im Jahr 2021 wurde auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen eröffnet. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aufgenommen, gepflegt und später ausgewildert.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.

Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.