
Tierleid im Urlaub: So umgehen Reisende quälerische Tierattraktionen
VIER PFOTEN Expertin gibt Tipps für tierfreundliches und bewusstes Reisen
Hamburg, 23. Juli 2025 – Sommerzeit ist Reisezeit. Viele Menschen zieht es jetzt ins Ausland – auf der Suche nach Abenteuern, Entspannung und besonderen Erlebnissen. Doch gerade im Urlaub locken Attraktionen, bei denen Tiere gestreichelt, gefüttert oder für Selfies missbraucht werden. Was harmlos erscheint, bedeutet für die Tiere oft massives Leid. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART, erklärt, woran Reisende tierleidfreie Angebote erkennen – und welche Aktivitäten sie lieber meiden sollten.
So vermeiden Sie Tierleid im Urlaub:
Viele Angebote, die Tierleid verursachen, sind auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen. Umso wichtiger ist es, genau hinzusehen. Eva Lindenschmidt gibt folgende Tipps:
- Keine Selfies mit Wildtieren: Fotos mit Tigern, Affen oder Faultieren bedeuten für die Tiere enormen Stress. Oft werden sie sediert, angekettet oder mit Gewalt gefügig gemacht.
- Bitte nicht streicheln, reiten oder füttern: Elefantenreiten, Tigerbabys füttern oder Löwenbabys streicheln – solche Aktivitäten widersprechen dem natürlichen Verhalten der Tiere.
- Vorsicht bei Shows und Tierparks: Viele Zoos, Safariparks oder Privatgehege werben mit spektakulären Vorführungen. Doch Tier-Shows, bei denen Wildtiere Kunststücke vorführen müssen, sind mit Stress und Dressur verbunden. Auch in Europa gibt es unseriöse Anbieter, etwa mobile Streichelzoos oder Privatgehege.
- Keine tierischen Souvenirs kaufen: Produkte aus Elfenbein, Schlangenleder oder Korallen fördern die Wilderei und den Handel mit geschützten Arten. Die Mitnahme solcher Produkte kann drastische rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
- Tierleid aus Tradition ist keine Rechtfertigung: Veranstaltungen wie Stierkämpfe verursachen massives Tierleid. Der Besuch solcher Veranstaltungen sollte konsequent vermieden werden.
- Kutschfahrten und Reittiere meiden: In vielen Urlaubsorten werden Pferde, Esel, Ponys oder Kamele für Tourist:innen eingesetzt – oft unter extremen Bedingungen. Wenig Schatten, kaum Wasser und zu lange Einsatzzeiten führen bei den Tieren zu Erschöpfung, Schmerzen und Verletzungen.
Tierfreundliche Alternativen
- Wildtiere in Freiheit beobachten: Ob bei einer geführten Tour in einem Nationalpark oder bei einem Spaziergang in einem Naturreservat – echte tierische Begegnungen finden mit Abstand statt und respektieren den natürlichen Lebensraum der Tiere.
- Seriöse Auffangstationen besuchen: Viele Schutzzentren kümmern sich um gerettete Wildtiere aus schlechter Haltung. Besucher:innen sollten darauf achten, dass keine Shows oder Interaktionen mit den Tieren angeboten werden und der Tierschutz im Fokus steht.
Fazit
Tierleid im Tourismus ist ein weit verbreitetes Problem – oft gut versteckt hinter vermeintlich harmlosen Angeboten. „Wer sich vorab informiert und auf direkte Tierkontakte verzichtet, kann Wildtiere schützen und dennoch unvergessliche Urlaubserlebnisse sammeln“, so Diplom-Biologin Eva Lindenschmidt, Wildtierexpertin bei der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART.
TIERART Wildtierstation
In der TIERART Wildtierstation werden zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel beherbergt und gepflegt. Einige Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie zurück in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden in der Wildtierstation ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Im Jahr 2021 wurde auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen eröffnet. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aufgenommen, gepflegt und später ausgewildert.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.

Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.