
VIER PFOTEN und Greenpeace fordern von Bundesländern sofortiges Verbot der Anbindehaltung
Bundesrat stimmt über Stellungnahme zur Tierschutznovelle ab
Hamburg, 05. Juli 2024 – Vor der heutigen Abstimmung des Bundesrats demonstrieren VIER PFOTEN und Greenpeace vor dem Gebäude mit zwei Meter hohen Fotowänden für ein komplettes Verbot der tierquälerischen Anbindehaltung. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause stimmt der Bundesrat heute über eine Stellungnahme zur Tierschutznovelle ab. „Anbindehaltung verbieten, sofort!“, fordern die Protestierenden auf einem Banner. Die Fotos auf zwei Stellwänden zeigen den Unterschied zwischen idyllischer Werbung und der grausamen Realität in der Rinderhaltung.
„Vor allem die ganzjährige Anbindehaltung ist nicht mehr tragbar, sie verstößt gegen das Tierschutzgesetz“, sagt Lasse van Aken, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte. „In der Agrarpolitik wird gerne der politische Taschenspielertrick extrem langer Übergangsfristen angewandt. Wir fordern, die tierschutzwidrige Anbindehaltung sofort zu verbieten. Der Bundesrat sollte sich hier klar positionieren.“
Neues Tierschutzgesetz soll weitreichende Verbesserungen enthalten
Angebunden gehaltene Kühe können sich kaum bewegen, sind verdreckt, weisen oft Hautschäden auf, kommen schlecht an Tränken und stehen teilweise durchgehend mit dem Kopf zu einer Stallwand. Die Kühe leiden. Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace zur Haltung von Milchkühen kommt unter anderem zu dem Schluss, dass die Anbindehaltung gegen die zentrale Norm des §2 Tierschutzgesetzes (TierSchG) verstößt und den Strafbestand des §17 TierSchG erfüllen kann. Bislang fehlen Mindestanforderungen, die die Haltung von Milchkühen gesetzlich regeln. „Wir brauchen ein Tierschutzgesetz, das nicht die Interessen der Wirtschaft, sondern die der Tiere schützt. Deswegen erwarten wir auch vom Bundesrat eine starke Stellungnahme inklusive der Forderung nach weitreichenden Verbesserungen im Sinne der Tiere“, sagt Omelyanovskaya. Neben Greenpeace und VIER PFOTEN beteiligen sich noch weitere Organisationen an dem Protest:
Die beteiligten Organisationen
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
- Foodwatch e. V.
- Greenpeace e.V.
- Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e. V.
- PETA Deutschland e.V.
- PROVIEH e.V.
- VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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Oliver Windhorst
Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft+49 151 183 515 30
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.