Tierschutzorganisationen fordern massive Verbesserungen für Tierschutz 

Zehn-Punkte-Papier richtet sich an Ministerinnen Julia Klöckner und Svenja Schulze

1.7.2020

Hamburg/Berlin, 01. Juli 2020 – Anlässlich der heute beginnenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben sich VIER PFOTEN, der Bund gegen Missbrauch der Tiere, der Bundesverband Tierschutz, Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner, der Deutsche Tierschutzbund und PROVIEH mit den zehn drängendsten tierschutzpolitischen Forderungen schriftlich an die Bundesregierung gewandt. In dem Papier fordern die sechs Organisationen die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und die Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf, in den nächsten sechs Monaten wichtige Akzente zu setzen und den Tierschutz im Rat voran zu bringen.

Eine der dringlichsten Aufgaben ist der Stopp der Lebendtiertransporte in Drittstaaten sowie eine Begrenzung der Transportzeiten lebender Tiere innerhalb der EU auf acht Stunden – besonders hinsichtlich der warmen Sommermonate ist ein schnelles Handeln zwingend notwendig.

In der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) müssen Tierschutzmaßnahmen als öffentliche Leistung verankert werden. Noch immer ist der Tierschutz keine eigene Förderpriorität und entsprechende Maßnahmen wurden nur von einigen Mitgliedstaaten in geringem Umfang angeboten. Das Beibehalten der pauschalen Flächenprämien ist nicht zeitgemäß; statt Direktzahlungen muss sich der Einsatz von Landwirt*innen für mehr Klima- Umwelt- und Tierschutz endlich finanziell lohnen.

Auch das lange von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner angekündigte EU-weite Tierwohlkennzeichen muss vorangebracht werden. Hier ist es aus Tierschutzsicht dringend erforderlich, dass es sich um eine gesetzlich verpflichtende Haltungskennzeichnung handelt, die klar und verständlich vermittelt, aus welchem Haltungssystem das jeweilige Tier stammt.

Die zehn Forderungen im Überblick

  1. Stopp von Lebendtiertransporten in Drittstaaten
  2. Gemeinsame Agrarpolitik: Tierschutzmaßnahmen als öffentliche Leistung
  3. Verpflichtende Haltungskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte
  4. „Tierschutz-TÜV“: Prüf- und Zulassungsverfahren einführen
  5. EU-einheitliche verpflichtende Haltungsvorgaben für Tiere
  6. Unversehrtheit durchsetzen und invasive Eingriffe sanktionieren
  7. EU-weites Verbot der Haltung von Wildtieren in Zirkusunternehmen
  8. Wildtierhandel beenden – Zoonosen bekämpfen
  9. Tierversuche: einen systematischen Ausstiegsplan ausarbeiten
  10. EU-weites Kennzeichnungs- und Registrierungssystem Hunden/Katzen

Die ausführlichen und vollständigen Forderungen finden Sie hier.

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

+49 151 183 515 30

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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