Am 22. Februar ist Weltsterilisationstag  

VIER PFOTEN erklärt, weshalb eine Sterilisation Leben schützt und gibt Tipps zur richtigen Pflege nach dem Eingriff 

21.2.2022

Hamburg, 21. Februar 2022 Mehr als 15,7 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. Jetzt zu Beginn der Paarungszeit geraten die Hormone vieler Samtpfoten in Wallung. Zum Weltsterilisationstag am 22. Februar appelliert VIER PFOTEN an alle Katzenhalter:innen ihr Tier sterilisieren oder kastrieren zu lassen und damit ihrer Katze Stress zu ersparen und unkontrollierten Nachwuchs zu verhindern. Heimtierexpertin Sarah Ross gibt Tipps zur richtigen Pflege nach dem Eingriff.

„Katzen werden schon im Alter von vier bis sechs Monaten geschlechtsreif, können bis zu dreimal im Jahr werfen und gebären dann im Schnitt drei bis sieben Welpen. Die Kastration der Tiere ist ein humaner und nachhaltiger Weg, um ständigen Nachwuchs zu verhindern.“

VIER PFOTEN Expertin Sarah Ross

Empfehlung für Freigänger- und Wohnungskatzen

Eine Kastration hindert Freigängerkatzen daran, sich zu vermehren aber auch für Wohnungskatzen ist der Eingriff ratsam. „Eine rollige Katze kann in einer Wohnung ihre Triebe nicht ausleben. In dieser Zeit sind die Tiere unruhig, suchen verstärkt Zuneigung, Maunzen viel und Jaulen manchmal regelrecht. Einige Katzen zeigen auch aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder Artgenossen“, erklärt die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin. Besonders unangenehm: Während der Rolligkeit, die im Schnitt etwa zwei bis zehn Tage andauert, zeigen unkastrierte Katzen verstärkt Markierverhalten. Sie signalisieren ihre Paarungsbereitschaft durch das Anheben ihres Hinterteils und vermehrtes Urinieren. „Leider zieht es dazu die Katze nicht unbedingt ins Katzenklo. Um Duftmarken für Verehrer zu setzen, werden auch Gegenstände und verschiedene Ecken in der Wohnung mit Urin markiert“, so Sarah Ross. „Zum Frust bei der Katze führt dieses Verhalten allerdings nicht zum Erfolg und als Mensch dürfte man sich auch nicht über Katzenurin auf dem Kopfkissen oder auf dem Sofa freuen.“

Sterilisation oder Kastration

Sowohl Kastration als auch Sterilisation werden mittels eines kleinen chirurgischen Eingriffs durchgeführt. Beide Verfahren führen dazu, dass das Tier unfruchtbar wird. Bei der Kastration wird die Hormonproduktion der Katze unterbrochen, indem die Hoden beziehungsweise die Eierstöcke entfernt werden. Bei einer Sterilisation werden die Samen- bzw. Eileiter abgebunden, dadurch bleibt die Hormonproduktion bestehen. „Die meisten Tierärzte raten zur Kastration, da dadurch auch das Sexualverhalten unterbunden wird, also die Rolligkeit bei weiblichen Katzen und das Markieren und die Revierkämpfe von Katern. Kater reduzieren auch oft ihren Radius den sie als Freigänger nutzen. Dadurch werden weniger Straßen überquert und das Unfallrisiko wird geringer. Wir raten daher bei Wohnungs- und Freigängerkatzen zur Kastration“, so die Heimtier-Expertin. „Falls noch nicht geschehen, kann man die Narkose dazu nutzen, die Katze chippen zu lassen.“

Eine Kastration hat auch gesundheitliche Vorteile. Denn das Risiko von Krebs, Zysten, Gesäuge-Tumore und Gebärmuttervereiterungen bei Katzen sinkt nach der Kastration.

Richtige Pflege nach dem Eingriff

Gesundheitliche Vorteile, weniger Stress, keine unverhofften Nachkommen – es sprechen viele Gründe dafür, seine Katze kastrieren zu lassen. Direkt nach dem Eingriff dauert es ein paar Tage, bis alles verheilt ist. Auch wenn es sich nur um einen kleinen Schnitt handelt, braucht das frisch sterilisierte oder kastrierte Tier Zeit zur Regeneration. „Damit es nicht zu Überreizungen oder gar Entzündungen kommt, sollte die Katze es ruhiger angehen lassen. Das bedeutet, Freigänger sollten zunächst möglichst im Haus bleiben und in der Wohnung sollte der Kletter- oder Kratzbaum aus der Reichweite der Samtpfote befördert werden“, so Ross. Und auch wenn es vielen Halter:innen schwerfällt: Hochheben der Katze ist direkt nach einer Kastration oder Sterilisation tabu. „Falls es doch nötig ist, die Katze auf den Arm zu nehmen, muss man unbedingt darauf achten, keinen Druck auf Bauch und Unterleib auszuüben“, sagt die VIER PFOTEN Expertin.

Langfristig müssen Katzenbesitzer:innen das Futter ihrer Schützlinge nach dem Eingriff umstellen. Nach einer Kastration verändert sich der Hormonhaushalt der Katze und sie neigt dazu zuzunehmen. „Weil sich der Stoffwechsel des Tieres verändert, sollte man die Futtermenge reduzieren oder kalorienarme, aber natürlich gesundes Futter anbieten“, rät Sarah Ross. 

Weitere Heimtierratgeber zu Katzen, Hunden aber auch Kleintieren finden Sie hier bei VIER PFOTEN.

VIER PFOTEN Heimtier-Expertin Sarah Ross steht für Interviews zur Verfügung.

Corinna Madjitov

Pressesprecherin Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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