
Vorsicht vor schädlichen Weihnachtsleckereien für Hunde und Katzen
VIER PFOTEN gibt Tipps, wie man Gefahren für Hunde und Katzen vermeidet und heimtierfreundlich dekoriert
Hamburg, 10. Dezember 2025 – Ein Weihnachtsteller aus Nüssen, Schokolade und Stollen gehört für viele Menschen zur Weihnachtszeit dazu. Diese Nahrungsmittel können jedoch für Katzen und Hunde gefährlich werden. Auch beim Weihnachtsschmuck gilt es einiges zu beachten. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN gibt Tipps, worauf man achten sollte, um Katze und Hund sicher durch die Feiertagszeit zu bringen.
Schokolade und Nüsse sind für Katzen und Hunde gefährlich
Besonders gefährlich für Katzen und Hunde gleichermaßen: Schokolade, da sie häufig Theobromin enthält, ein Inhaltsstoff, der bei den Heimtieren zu Erbrechen, Durchfall, übermäßigen Durst und Wasserlassen sowie Unruhe und Herzrasen verursachen kann. Bei größeren Mengen drohen Herz-Rhythmusstörungen, Muskelzittern, Krampfanfälle, Atemstillstand oder sogar der Tod. Dunkle Schokolade enthält dabei deutlich mehr Theobromin als weiße oder Milchschokolade.
Auch einige Nüsse, insbesondere Bittermandeln und Macadamianüsse, sind für Hunde giftig. „Isst ein Hund diese blausäure- oder ölhaltigen Früchte in größerer Menge, kann dies zu schweren Vergiftungen führen. Erste Symptome sind Erbrechen, Fieber und Lethargie. Nach wenigen Stunden läuft der Hund unsicher und scheint seine Hinterbeine nicht benutzen zu wollen. Auch Gelenksteifigkeit oder Muskelzittern können auftreten. Bei einer Blausäurevergiftung kommt es zu Atemnot und Krämpfen bis zur Bewusstlosigkeit und dem Tod“, sagt die VIER PFOTEN Expertin. Bei Katzen kann der Verzehr von Nüssen – je nach Menge – durch die vielen enthaltenen Fette zu Verdauungsstörungen, Durchfall und sogar zu einer Bauchspeichelentzündung führen. Macadamianüsse sind für beide Heimtiere stark toxisch. Vorsicht auch vor schimmligen Nüssen – häufig bei Walnüssen der Fall – diese können Leber- und Nervenschäden verursachen.
Bereits kleine Mengen Rosinen sind giftig
Achtung bei Rosinen, beispielsweise im Christstollen oder Nussmischungen: „Bereits kleine Mengen sind für Hunde und Katzen gefährlich und können zu Nierenversagen führen. Die Frühsymptome einer Rosinentoxizität sind Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Lethargie. Schwerwiegendere Anzeichen treten erst 24 bis 48 Stunden später auf. Dann ist es jedoch schon zu Nierenschädigungen gekommen. Symptome sind Übelkeit, vermehrtes Trinken sowie Wasserlassen – später wenig oder gar keine Urinproduktion mehr. Wenn das Tier nicht rechtzeitig behandelt wird, fällt es ins Koma, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass es sich erholt“, sagt Dr. Sabrina Karl.
Risikofaktor Weihnachtsbaum
Gerade sensible Heimtiere sollten behutsam an den Weihnachtsbaum herangeführt werden. „Am besten ist es, den Hund oder die Katze einmal Gelegenheit zum Schnuppern am Baum zu geben – möglichst bevor die Festlichkeiten starten“, sagt Dr. Sabrina Karl. „Aber Vorsicht: Auf keinen Fall sollte ein Tier an den Zweigen lecken oder sogar daran kauen, denn die Nadeln von Tannen können für Hunde und Katzen zu Gesundheitsproblemen führen, beispielsweise zu Magen-Darm-Beschwerden durch die enthaltenen ätherischen Öle oder zu Hautreizungen durch den Harz.“ Wichtig ist auch, den Baum möglichst standfest zu platzieren und eventuell zusätzlich an der Wand zu befestigen, damit er bei kletterfreudigen Katzen oder einem neugierigen Hund nicht Gefahr läuft, zu kippen.
Lametta, Engelshaar und Kunstschnee sind tabu
„Das untere Baumdrittel sollte möglichst nicht mit empfindlichen Glaskugeln geschmückt werden. Fallen sie herunter, können sie in viele Scherben zersplittern, die zu Verletzungen an Pfoten führen können. Sehr feine Scherben können sogar eingeatmet oder aufgeschleckt werden“, so die Expertin. Von Lametta, Engelshaar oder Kunstschnee sollten Heimtierhalter:innen grundsätzlich Abstand nehmen: „Zum einen können Tiere die langen Fäden von Lametta und Engelshaar verschlucken, was zu einem Darmverschluss führen kann. Zum anderen können die silbernen Bändchen, ebenso wie Kunstschnee, gefährliche Giftstoffe enthalten“, sagt Dr. Sabrina Karl. Achtung: Auch die sehr beliebten Weihnachtssterne sind toxisch für Tiere. Der Verzehr von Pflanzenteilen kann zu Erbrechen und Durchfall führen.
Vorsicht bei brennenden Kerzen
Möchte man echte Kerzen in der Weihnachtszeit verwenden, so gilt: „Generell sollte man niemals brennende Kerzen mit einem Tier unbeaufsichtigt lassen. Ein simples Schwanzwedeln oder Antippen, kann schon einen Brand auslösen – egal ob am Weihnachtsbaum, beim Adventskranz oder einem Gesteck“, sagt die Heimtier-Expertin.
Keine Häppchen vom Festtagsessen
Salzige und gewürzte Speisen, wie kleine Häppchen vom Festtagsessen, sollte man nicht an Hunde oder Katzen verfüttern. Außerdem sollte man beachten, dass gegarte Knochen leicht splittern können. „Scharfe Knochensplitter können den Mund und Rachen verletzen oder im Hals stecken bleiben. Knochenstücke, die versehentlich vom Tier verschluckt wurden, setzen sich leicht in der Speiseröhre fest, können in die Luftröhre gelangen oder sich im Verdauungstrakt festsetzen und einen gefährlichen Verschluss verursachen. Geraten scharfkantige Knochenteile in den Magen-Darm-Trakt, können sie zudem die jeweilige Schleimhaut verletzen oder zu lebensbedrohlichen Schäden wie Perforationen des Magens oder Darms, Blutungen sowie Infektionen führen“, sagt Dr. Sabrina Karl.
„Wer sein Tier an den Feiertagen verwöhnen will, sollte ihm lieber mit besonders abwechslungsreichen Gassirunden, seinem Lieblingsfutter oder ausgedehnten Streicheleinheiten eine Freude machen“, so die VIER PFOTEN Expertin.
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Corinna Madjitov
Pressesprecherin HeimtiereVIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, im Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, dem Vereinigten Königreich, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.