Silvester: Kein Spaß für Tiere

VIER PFOTEN gibt Tipps, wie Heimtiere den Jahreswechsel ohne Stress überstehen

22.12.2025

Hamburg, 22. Dezember 2025 – Heute in einer Woche startet der offizielle Verkauf von Silvesterfeuerwerk und Böllern. Und so werden zu Silvester – und schon Tage davor und noch danach – wieder zahlreiche Hunde, Katzen und Kleintiere sowie Wildtiere und Tiere in der Landwirtschaft unter Krach, zuckenden Lichtblitzen und Rauch leiden. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN appelliert daher an alle Menschen, auf Feuerwerk zu verzichten und gibt Tipps, was Tierhalter:innen tun können, damit unsere Heimtiere den Jahreswechsel ohne Angst überstehen.

„Die Angst vor Feuerwerk ist bei Heimtieren weit verbreitet und stellt ein erhebliches Tierschutzproblem dar. Manche Tiere geraten in Panik und versuchen, dem schrecklichen Lärm und den Lichtern schnellstmöglich zu entkommen. Oft benötigen sie nach dem Erlebnis eine lange Zeit, um sich wieder davon zu erholen. Das Beste, was man für alle Tiere und die Umwelt tun kann, ist konsequent auf Feuerwerk zu verzichten.“

Dr. Sabrina Karl, Diplom-Biologin und Heimtier-Expertin bei VIER PFOTEN

Ablenkung und Auslastung

Die Tage rund um Silvester sollten Hundehalter:innen die Gassirunde möglichst in unbewohnten, ruhigen Gegenden durchführen. „Am Silvestertag selbst spaziert man am besten schon vormittags los, denn die ersten Kracher und Raketen werden häufig bereits bei Eintritt der Dunkelheit gezündet“, so die VIER PFOTEN Expertin. „Ein gut ausgelasteter Hund reagiert oft weniger gestresst. Deswegen sollte man unbedingt auch immer wieder kleine Spiel- oder Schnüffeleinheiten in den Silvester-Spaziergang einbauen. Toll ist auch, wenn sich der Hund noch mit Artgenossen austoben kann.“ 

Hund bitte anleinen, chippen und registrieren

Auch wenn der eigene Hund nicht sehr schreckhaft ist, sollte er unbedingt angeleint werden. „Selbst ein entspannter Hund kann sich bei einem plötzlichen, grellen Lichtblitz oder einem lauten Knall erschrecken und panisch davonlaufen. Deswegen sollte man kein unnötiges Risiko eingehen und seinen Vierbeiner anleinen. Am besten befestigt man die Leine an zwei Punkten am Hund: Ein Sicherheitsgeschirr kann ein Herausschlüpfen bei Panik verhindern. Der Hund sollte außerdem eine Plakette mit aktuellen Kontaktdaten der Halterin oder des Halters oder eines Heimtierregisters tragen und spätestens jetzt gechippt sein. Sollte es dem Tier gelingen, trotz Leine wegzulaufen, kann der Mikrochip dabei helfen, den Hund wieder zu seiner Halterin oder seinem Halter zuzuführen“, so Dr. Sabrina Karl.

Mit Kauspielzeug ablenken und Verstecke anbieten

Wieder zuhause, kann man den Hund am Abend mit Kauspielzeug beschäftigen. Fernseher oder Radio sorgen für Hintergrundgeräusche und lenken ein wenig ab, klassische Musik kann beruhigen. „Damit die Katze oder der Hund nicht von den zuckenden Blitzen und Explosionen aufgeschreckt wird, sollte man die Fenster gut verschließen, die Gardinen zuziehen oder die Rollos runterlassen“, empfiehlt die Expertin. „Auch die Möglichkeit, sich unterm Sofa, in bequemen Bettchen oder Höhlen oder einer ruhigen Ecke verstecken zu können, erleichtert ängstlichen und scheuen Katzen und Hunden den Feuerwerkstress. Wichtig ist, in der Nähe des Tieres zu bleiben und es wenn nötig zu unterstützen.“

Tiere ins Haus holen

Nicht nur Hunde, auch Freigängerkatzen sollten zum Jahreswechsel besser im Haus bleiben. Gerade um Mitternacht kommen die Böllergeräusche und Explosionen häufig aus allen Richtungen. „Katzen und Hunde könnten vor ein fahrendes Auto, einen Bus oder einen Zug laufen oder die Orientierung verlieren und nicht mehr nach Hause finden. Deshalb sollte man auf Nummer sicher gehen und auch Freigänger in den Tagen um Silvester im Haus lassen“, so die Heimtier-Expertin.

Kein Partyspaß für Tiere

Viele Menschen wollen den Jahreswechsel mit ihren Liebsten verbringen – und dazu zählt für viele auch das eigene Tier. VIER PFOTEN appelliert jedoch, seinen Hund nicht mit auf eine öffentliche Silvesterveranstaltung zu nehmen. „Menschenmassen, dichtes Gedränge und minutenlanges Feuerwerk sind keine geeignete Umgebung für einen Hund. Damit tut man seinem Tier keinen Gefallen“, sagt Dr. Sabrina Karl.

Kleintiere nicht vergessen

Nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster, können mit Herzrasen und Angst auf Feuerwerk reagieren. VIER PFOTEN Expertin Dr. Sabrina Karl bittet darum, auch Heimtiere, die sonst draußen gehalten werden, vor Lärm und Blitzlichtern zu schützen: „Kaninchen sind Fluchttiere. Die Silvesternacht ist für sie häufig eine Tortur. Deswegen sollte man ihre Gehege ausreichend dämmen und abdecken oder wenn möglich die Tiere ins Haus holen und in einem ruhigen Zimmer unterbringen.“

Professionelle Hilfe bei extremer Angst

Tiere, die eine tiefsitzende Angst vor Feuerwerk und lauten Geräuschen entwickelt haben, können mittels professioneller Hilfe auf ihre Angst hin behandelt werden. „Ein sorgfältig ausgearbeitetes Desensibilisierungs- und Gegenkonditionierungsprogramm – eventuell mit medikamentöser Unterstützung, das speziell auf die Angst ausgerichtet ist – kann dem Hund helfen, seine Angst zu mindern und im besten Fall sogar zu überwinden. Lassen Sie sich dazu in einer Tierarztpraxis oder bei entsprechenden Expertinnen oder Experten beraten“, sagt Dr. Sabrina Karl.

Weitere Informationen über Heimtiere und die Arbeit von VIER PFOTEN finden Sie hier.

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

+49 151 183 515 30

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.

www.vier-pfoten.de

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