
Wildtieren Wasser spenden – so einfach geht's!
VIER PFOTEN-Expertin gibt Tipps für erfrischende Oasen
Hamburg, 07. August 2025 – Die Sommerhitze meldet sich zurück: Während wir uns über Sonnenstrahlen freuen und nach Schattenplätzen und kühlen Getränken suchen, wird es für viele Wildtiere lebensbedrohlich. Bäche, Pfützen und kleine Teiche trocknen aus – durstige Vögel, Insekten und Kleinsäuger finden kaum noch Wasser. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART, erklärt, wie jeder mit einfachen Mitteln helfen kann, die tierischen Durststrecken zu überbrücken.
Wildtieren Wasser spenden – so geht's!
Mit einfachen Maßnahmen können auch Stadtkinder und Hobbygärtner:innen einen Unterschied machen. Eva Lindenschmidt gibt folgende Tipps:
- Flache Wasserschalen bereitstellen: Ideal sind breite, flache Schalen mit niedrigem Rand, damit kleine Tiere gefahrlos trinken können. Eimer oder tiefe Gefäße sollten vermieden werden, da Tiere darin ertrinken können.
- Tränken für Insekten gestalten: Insekten brauchen „Landeplätze“ im Wasser. Steine, Moos oder kleine Holzstücke bieten Halt und verhindern, dass sie ertrinken. Eine schöne Bastelidee – besonders für Kinder.
- Den richtigen Standort wählen: Die Wasserstellen sollten schattig stehen, damit sich das Wasser nicht zu stark aufheizt. Plätze in der Nähe von Katzen- oder Hundeschlafplätzen sind ungeeignet – Wildtiere brauchen Ruhe.
- Sicherheitsmaßnahmen an Wasserstellen: Pools oder glatte Teichränder können zur Todesfalle werden. „Ein dicker Ast, Zweige oder flach gestapelte Steine dienen als natürliche Ausstiegshilfe“, so Lindenschmidt. Pools sollten nachts abgedeckt werden.
- Wasser täglich wechseln: Stehendes, warmes Wasser ist ein Nährboden für Keime. Gerade Vögel nutzen Wasserstellen auch zum Baden. Die Schalen sollten deshalb täglich gereinigt und mit frischem Wasser befüllt werden.
Was tun, wenn Wildtiere auftauchen?
Taucht ein durstiger Igel, ein Eichhörnchen oder ein Vogel am Wasserschälchen auf, gilt: beobachten, aber nicht stören. „Wildtiere sind scheu und auf der Suche nach Wasser, nicht nach Kontakt zum Menschen“, erklärt Eva Lindenschmidt. Fütterung ist nicht notwendig – sauberes Wasser reicht aus. Wenn ein Tier verletzt oder erschöpft wirkt, sollte eine Wildtierstation oder ein Tierarzt kontaktiert werden.
Fazit
„Hitzeperioden setzen Wildtieren stark zu – besonders in dicht bebauten Gebieten“, sagt Eva Lindenschmidt. „Wer ein paar flache Wasserschalen bereitstellt und sie regelmäßig reinigt, hilft schon enorm. Mit wenig Aufwand kann man Wildtieren sicher durch den Sommer helfen und dabei interessante Einblicke in ihr Verhalten gewinnen.“
TIERART Wildtierstation
In der TIERART Wildtierstation werden zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasen oder Igel beherbergt und gepflegt. Einige Schützlinge sind nur vorübergehende Gäste. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden und wieder genesen sind, werden sie zurück in die Wildnis entlassen. Tiere, die nicht wieder in die freie Natur ausgewildert werden können, finden in der Wildtierstation ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.
Die TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN gibt auch Großkatzen, die unter mangelhaften Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden, eine neue, artgemäße Heimat. Im Jahr 2021 wurde auf dem Gelände der Wildtierstation die deutschlandweit erste Auffangstation für Luchswaisen eröffnet. Hier werden verletzte oder verwaiste Luchse aufgenommen, gepflegt und später ausgewildert.
Weitere Informationen über den Einsatz von VIER PFOTEN für Wildtiere finden Sie hier.

Susanne von Pölnitz
Pressesprecherin Wildtiere+49 152 020 170 68
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg
VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen.