Katze wird von Frau gestreichelt

Trauer um ein geliebtes Tier bewältigen

Zum „Tag der Regenbogenbrücke“ am 28. August: VIER PFOTEN gibt Impulse zur Trauerbewältigung

26.8.2025

Hamburg, 26. August 2025 – Ein geliebtes Heimtier zu verlieren, ist für die meisten Menschen sehr schmerzhaft. Wie gehen wir damit um, wenn wir unsere tierischen Gefährten gehen lassen müssen, die uns vielleicht über viele Jahre begleitet haben, uns zur Seite standen und uns bedingungslos geliebt haben? Zum „Tag der Regenbogenbrücke“, der jährlich am 28. August verstorbenen Heimtieren gedenkt, möchte VIER PFOTEN einige Gedanken zum Tod eines Tieres teilen.

„Der Tod des geliebten Tieres kann eine riesige Lücke hinterlassen: Plötzlich ist das Tier, das einen freudig begrüßt, auf Spaziergängen begleitet hat, zum Lachen brachte, sich enthusiastisch übers Futter freute und mit dem man kuscheln konnte, nicht mehr da. Vielleicht lauscht man noch lange auf das vertraute Getrappel seiner Pfoten, wirft immer wieder einen Blick auf das Hunde- oder Katzenbett, den Stall oder das Gehege des Tieres und wünscht sich, dass es noch da wäre. Der Trauer entsprechenden Raum zu geben, ist der erste Schritt zur Bewältigung dieser schweren Zeit. Dabei können die Phasen der Trauer bei jedem Menschen anders verlaufen und unterschiedlich lange dauern.“

Dr. Sabrina Karl, Diplom-Biologin und Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN

Ein Tier gehen lassen

Manche Halter:innen müssen die schmerzhafte Entscheidung treffen, ihr Heimtier einschläfern zu lassen und kämpfen vielleicht mit Schuldgefühlen. „In den meisten Fällen ist es jedoch eine Erlösung für das Tier, das vorher vielleicht sehr gelitten hat. Wenn ein Leben ohne Schmerzen und ohne Würde nicht mehr möglich ist, dann ist es die richtige Entscheidung, das Leiden des Tieres zu beenden“, erklärt Dr. Sabrina Karl.

Den einen „richtigen Zeitpunkt“ dafür gibt es nicht. Grundsätzlich besagt das deutsche Tierschutzgesetz, dass Tiere nur aus einem vernünftigen Grund eingeschläfert werden dürfen. Dies kann der Fall sein, wenn alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden, wenn die Prognose schlecht ist und wenn Behandlungen das körperliche oder geistige Leiden des Tieres nur verlängern würden. Es ist empfehlenswert, sich hierbei eng mit seiner Tierärztin oder seinem Tierarzt auszutauschen.

Den Verlust eines Tieres bewältigen

Manchmal können Rituale bei der Trauerbewältigung helfen, wie beispielsweise das Schreiben eines Abschiedsbriefs. Manche Tierhalter:innen wollen ihren Hund oder ihre Katze auch auf einem Tierfriedhof beerdigen. Wenn man möchte, kann man auch das Lieblingsspielzeug oder eine Kuscheldecke mit in das Grab legen. „Eine weitere Option ist es, das Tier einäschern zu lassen und in einer Urne mit nach Hause zu nehmen oder sogar ein Schmuckstück aus der Asche anfertigen zu lassen“, so Dr. Sabrina Karl.

Ist die Entscheidung gefallen, das Tier gehen zu lassen, spürt man vielleicht auch Erleichterung, die wiederum mit Schuldgefühlen einhergeht. „Erleichterung ist eine völlig normale Reaktion. Vielleicht musste man seinen Hund oder seine Katze lange Zeit pflegen und leiden sehen. Das ist emotional fordernd, daher sind Gefühle der Erleichterung durchaus verständlich. Niemand sollte sich dafür schämen müssen. Eventuell kann es auch hilfreich sein, sich professionelle Hilfe in Form einer Therapeutin oder eines Therapeuten zu holen“, sagt die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin.

Bereit für ein neues Heimtier?

„Jedes Tier ist ein Individuum mit einer ganz eigenen Persönlichkeit, und in diesem Sinne kann kein Heimtier jemals ein Ersatz für ein anderes sein. Wie immer sollte auch in diesem Fall eine Anschaffung gut überlegt sein“, sagt Dr. Sabrina Karl. „Manche Menschen brauchen lange, bis sie sich ein neues Tier an ihrer Seite vorstellen können, andere sind schneller wieder bereit einem Hund oder einer Katze ein Zuhause zu schenken und wieder andere möchten nach dem Verlust nie wieder ein eigenes Heimtier. Das ist sehr individuell und alle Wege sind okay.“

Es kann sein, dass ein zurückgelassenes Heimtier unbedingt die Gesellschaft eines anderen Tieres der gleichen Art braucht, wie es beispielsweise bei Meerschweinchen oder Kaninchen der Fall ist. „Man sollte hier selbstverständlich einen Gefährten aussuchen, der gut zum zurückgelassenen Heimtier passt. Unsere Empfehlung ist, immer zuerst im Tierheim zu schauen, wo viele Tiere auf eine Adoption warten“, so die Heimtier-Expertin.

Weitere Informationen über Heimtiere und die Arbeit von VIER PFOTEN finden Sie hier.

Corinna Madjitov

Pressesprecherin Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

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