„Ein klares Signal für ein Ende der Massentierhaltung“ 

Drastische Reduktion von Methan aus landwirtschaftlicher Tierhaltung kann zur Rettung des 1.5-Grad-Ziels beitragen

12.8.2021

Hamburg, 12. August 2021 – In dem neuen UNO-Weltklimabericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) empfehlen die internationalen Expert:innen unter anderem, die kurzlebigen Treibhausgase drastisch zu reduzieren. Zu diesen zählt auch Methan, das laut IPCC 87-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Da Methan wesentlich schneller als CO2 abgebaut wird, würde eine Reduktion relativ schnell zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen. So könnte das Erreichen von Kipppunkten - d.h., der Start einer Kettenreaktion, bei der ein Eingreifen nicht mehr möglich ist - kurzfristig verhindert werden. Dies wiederum würde mehr Zeit für den dringend notwendigen Abbau der CO2-Emmissionen einräumen. Dazu kommentiert Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland:

„Die Empfehlungen des Weltklimarates zeigen deutlich: Eine Reduktion der Tierzahlen ist auch im Hinblick auf die Einhaltung des 1,5 Grad Zieles dringend notwendig. Der Ausstieg aus der Massentierhaltung und die Reduktion der Tierbestände müssen deswegen in den Koalitionsvertrag – mit ambitionierten Zielen, einem genauen Zeitplan, einer gesicherten Finanzierung und konkreten Vorgaben. Würden wir weniger Tiere in der Landwirtschaft halten, könnte Deutschland damit einen erheblichen Beitrag zur Einsparung von Methanemissionen leisten: Schätzungen des Umweltbundesamtes zufolge machen Methanemissionen 50,1 % der Treibhausgasemissionen des deutschen Landwirtschaftssektors aus. Der Methanausstoß ist nahezu vollständig auf die Tierhaltung zurückzuführen und entsteht beim Verdauungsprozess der Tiere oder bei der Güllelagerung. Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir auch unseren Umgang mit Tieren in der Landwirtschaft überdenken. Dazu zählt sowohl die Haltung der Tiere als auch der übermäßige Konsum tierischer Produkte. Ziel einer zukünftigen Agrarpolitik muss es sein, eine Gesamtstrategie für einen tiergerechten sowie umwelt- und klimaverträglichen Umbau der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung in Deutschland vorzulegen.“

Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland

Forderungen zur Bundestagswahl

Politik und Industrie haben ein hochsubventioniertes System erschaffen, das auf Export und Masse setzt, aber keine Rücksicht auf Mensch, Tier und Klima nimmt. Wir fordern daher die zur Bundestagswahl stehenden Parteien auf: Der Ausstieg aus der Massentierhaltung und die Reduktion der Tierbestände muss in den Koalitionsvertrag – mit ambitionierten Zielen, einem genauen Zeitplan, einer gesicherten Finanzierung und konkreten Vorgaben.

Oliver Windhorst

Pressesprecher für Tiere in der Landwirtschaft

presse-d@vier-pfoten.org

+49 151 183 515 30

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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