Verstöße bei Tiertransporten nehmen zu:

VIER PFOTEN kritisiert Lebendtierexporte in den Iran.

28.7.2016

Hamburg, 28. Juli 2016 –  Aus einer aktuellen Kleinen Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion geht hervor, dass auf Basis des neuen Handelsabkommens zwischen Deutschland und dem Iran künftig Millionen Tiere zu Zuchtzwecken lebendig in den Iran transportiert werden sollen. Allein 15.000 Rinder sollen in den kommenden fünf Jahren exportiert werden sowie je 500.000 Legehennen, Masthühner und Puten. VIER PFOTEN kritisiert die Lebendtierexporte in den Iran aufs Schärfste.

„Für die Tiere bedeuten die tagelangen Transporte mit dem Schiff, dem Flugzeug oder per LKW enormen Stress und Leid. Mitunter kann ein Transport in den Iran mehr als acht Tage dauern. Statt die Tiere diesen Torturen auszusetzen, sollte Zuchtsperma statt lebender Tiere versendet werden.“

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin VIER PFOTEN Deutschland

Dass es immer wieder zu scherwiegenden Verstößen kommt, zeigt der aktuelle Bericht der Bundesregierung zu durchgeführten Kontrollen von Tiertransporten für das Jahr 2015. Bei der Transportfähigkeit der Tiere und der Einhaltung der Transportpraxis wie Raumangebot- und höhe wurden die meisten Verstöße festgestellt. Auch ein grober Umgang mit den Tieren wurde häufig verzeichnet. Viele Tiere wurden verletzt oder tot vorgefunden.

„Bei der Schwere der Verstöße ist es unverständlich, warum die Mehrheit der Sanktionen lediglich aus Belehrungen und Empfehlungen besteht. Kaum droht den Transporteuren eine Ordnungswidrigkeit, geschweige denn ein Strafverfahren. Vor allem bei Schlachttieren wird hingenommen, dass die Tiere bei stundenlanger Fahrt unter Hunger, Durst und Hitze leiden, sich verletzen und sogar häufig qualvoll verenden."

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin VIER PFOTEN Deutschland

Im Rahmen der europaweiten Kampagne „Stop the trucks“ #stopthetrucks der Eurogroup for Animal setzt sich VIER PFOTEN gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen dafür ein, dass die EU Tiertransportverordnung nicht nur überarbeitet, sondern vor allem konsequent umgesetzt wird.

Die Regierungen aus Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Österreich haben die Europäische Kommission bereits aufgefordert, die EU Tiertransportverordnung (Verordnung (EG) Nr. 1/2005) zu überarbeiten. Schweden hat sich angeschlossen und will ebenfalls eine Überarbeitung verwirklichen.

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Zur Petition für ein Ende von Langstreckentransporte von lebenden Tieren:
https://help.four-paws.org/de-DE/eu-schluss-mit-tiertransporten-stopthetrucks

Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Denise Schmidt.

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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