Hilfe für Albaniens Braunbären:

VIER PFOTEN und Regierung besiegeln Kooperation.
Absichtserklärung während Feier im BÄRENWALD Prishtina in Kosovo unterschrieben.

24.3.2016

Hamburg, 24. März 2016 – Während die illegale Privathaltung von Bären im Kosovo bereits vor drei Jahren beendet werden konnte, leidet im Nachbarland Albanien noch immer eine große Zahl an Bären unter grausamen Bedingungen. Ihre Situation könnte sich bald bessern: Am vergangenen Wochenende unterschieben VIER PFOTEN Gründer Helmut Dungler und Lefter Koka, Umweltminister von Albanien, eine Absichtserklärung. Gemeinsam wird man an einer nachhaltigen und tierschutzgerechten Lösung für die vor allem für Profit- und Unterhaltungszwecke missbrauchten Braunbären arbeiten.

„In Albanien fristen noch immer schätzungsweise bis zu 80 Bären ein Leben in Gefangenschaft. Wir freuen uns, dass wir der albanischen Regierung nun unsere Unterstützung und langjährige Erfahrung anbieten können und hoffen, dass wir mit vereinten Kräften die Situation der Bären im Land verbessern. Unser langfristiges gemeinsames Ziel ist die vollständige Beendigung der grausamen Privathaltung von Bären, ebenso wie wir sie im Kosovo erreichen konnten.“

Helmut Dungler, Gründer und Präsident von VIER PFOTEN

Die tierquälerischen Praktiken sind jedoch nicht das einzige Problem: Fast alle privat gehaltenen Bären in Albanien wurden illegal in der Wildnis als Jungtiere eingefangen. Dadurch ist auch die wildlebende Population, die sich derzeit nur mehr auf rund 250 Tiere beläuft, stark gefährdet.
 
Der wildlebende Braunbär ist in Albanien bereits gesetzlich geschützt, doch werden Vergehen meist nicht oder nur mit sehr geringen Geldstrafen geahndet. Weiterhin gibt es keine offiziellen Angaben über die tatsächliche Zahl der Bären in Gefangenschaft, und es mangelt an artgemäßen Unterbringungsmöglichkeiten für Wildtiere aus schlechter Haltung. In einem ersten Schritt soll daher der Strafvollzug verschärft, ein Registrierungssystem für Braunbären in Gefangenschaft und ein Konzept für ein Bärenrettungszentrum erarbeitet werden. Zudem soll das bereits bestehende Gesetz zum Schutz der heimischen Fauna um ein Verbot aller Formen der grausamen Privathaltung ergänzt werden.

„Zuerst wollen wir uns auf die grausamsten Fälle konzentrieren. Es gibt viele Bären, die als Touristenattraktion missbraucht werden, zum Beispiel in kleinen Käfigen neben Restaurants, an Stränden oder bei Sehenswürdigkeiten. Wir wollen das Image Albaniens als verantwortungsvolle Tourismusdestination stärken, in der Tierquälerei keinen legitimen Platz hat.“

Lefter Koka, Umweltminister von Albanien

Die meisten privatgehaltenen Bären werden für Profit- und Unterhaltungszwecke eingesetzt: In Käfigen oder an Ketten vegetieren sie in der Nähe von Restaurants und Hotels oder in Hinterhöfen zum Privatvergnügen vor sich hin, oder sie müssen – besonders in den Sommermonaten an Stränden und in Fußgängerzonen als „Fotorequisiten“ für Touristen herhalten. Die Bären werden dabei häufig sogar mit Ketten an der Nase fixiert, um leichter von ihren Besitzern kontrolliert werden zu können.
 
Die Absichtserklärung wurde im Rahmen eines Events im VIER PFOTEN BÄRENWALD Prishtina in Kosovo unterzeichnet. Gefeiert wurde unter anderem die Grundsteinlegung für ein neues Gehege im BÄRENWALD sowie die Erweiterung der übrigen Bärenareale. Die Tierschutzorganisation schafft somit die Möglichkeit, weitere Bären aus schlechten Bedingungen zu retten – auch Tiere aus Albanien könnten im BÄRENWALD Prishtina ein neues und artgemäßes Zuhause finden.
 
Ausbau des BÄRENWALD Prishtina

Derzeit leben 16 Bären im BÄRENWALD Pristhtina auf einer Fläche von insgesamt 5 Hektar. In der kommenden 3. Bauphase werden einerseits die bereits bestehenden Gehege vergrößert, aber auch ein weiteres großes Gehege geschaffen. Darüber hinaus werden die bestehenden Gehege mit zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bären ausgestattet und ein neues Besucher- und Bildungszentrum soll helfen, das öffentliche Bewusstsein für Tierschutz-Thematiken und Artenschutz weiter zu fördern.
 
Die Feier der Grundsteinlegung im BÄRENWALD fand am 19. März statt: An diesem Tag wurde vor drei Jahren die „Restaurant-Bärin“ Kassandra von VIER PFOTEN gerettet – sie war somit der erste Bär, der im BÄRENWALD ein neues artgemäßes Zuhause bekam. 12 weitere Restaurantbären folgten bald nach und wurden mit der Unterstützung der kosovarischen Regierung noch im gleichen Jahr gerettet und in den BÄRENWALD gebracht.
 
Kosovo stellte sich als echtes “best practice” Beispiel heraus: Mit vereinten Kräften der Regierung und von VIER PFOTEN konnte eine nationale Lösung zur Beendigung der illegalen Privathaltung von Bären umgesetzt werden. Alle beteiligten Partner werden hart daran arbeiten, einen ähnlichen Erfolg im Nachbarland Albanien zu erzielen.

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Druckfähige Fotos zu den Bären in Albanien sowie dem Event in Prishtina stellen wir Ihnen unter dem folgenden Link gerne honorarfrei zur Verfügung.
https://ftp.vier-pfoten.org/?u=pFFSuNjl&p=aSSF5x4b

Copyright Fotos Albanien Bären: © FOUR PAWS | Hazir Reka
Copyright Fotos Event Prishtina: © FOUR PAWS | 2016

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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