
Diskussion im Bundesrat über Wildtierverbot im Zirkus:
Ehemalige Zirkusbärin aus Nordrhein-Westfalen lebt heute an der Müritz.
Kalletal/Hamburg, 25. Februar 2016 – Morgen wird die vom Bundesland Hessen angestoßene Initiative für ein Wildtierverbot im Zirkus zum ersten Mal im Bundesrat diskutiert. Tierschützer von der Stiftung VIER PFOTEN freuen sich: Nach fünf Jahren kommt das Thema nun wieder auf die politische Agenda.
VIER PFOTEN betreibt seit zehn Jahren ein Bärenschutzzentrum in Mecklenburg-Vorpommern: den BÄRENWALD Müritz. Auch Katja, eine ehemalige Zirkusbärin, lebt hier. Über neun Jahre ihres Lebens musste sie in einem Nürnberger Zirkus verbringen. Nach ihrer Rettung kam sie im damaligen Tierpark Kalletal im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe unter. Nach elf Jahren musste der Tierpark jedoch schließen und die Bärin wurde 2009 vom BÄRENWALD Müritz übernommen.
Hintergrundinformationen
Wissenschaftliche Gutachten belegen, dass Elefanten, Tiger und andere Tierarten in Zirkussen nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können. Insbesondere Wildtiere leiden in Zirkussen unter extremen Bewegungsmangel, ständigen Ortswechseln und langen Transportzeiten. Immer wieder werden gravierende Missstände bis hin zu brutalen Misshandlungen aufgedeckt. Ausbrüche von Zirkustieren sind keine Seltenheit und regelmäßig werden Besucher und Tiertrainer bei Unfällen mit Wildtieren verletzt. Die systemimmanenten Probleme bei der Zirkustierhaltung und die Machtlosigkeit oder Untätigkeit der zuständigen Veterinärbehörden lassen sich laut VIER PFOTEN nur durch eine klare gesetzliche Regelung abschaffen. In 19 europäischen Staaten gilt längst ein, zumindest eingeschränktes, Wildtierverbot in Zirkussen.
___
Weitere Informationen: www.vier-pfoten.de/themen/wildtiere/zirkus
Zum BÄRENWALD Müritz: www.baerenwald-mueritz.de
Zum VIER PFOTEN Online-Protest für ein Wildtierverbot im Zirkus: www.vier-pfoten.de/bruellen
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.