
Ringelschwanz-Prämie wird aufgrund von Studienergebnissen kritisiert
VIER PFOTEN fordert ganzheitlichen Ansatz für tiergerechte Schweinehaltung
Hamburg, 13. März 2015 – Im Landwirtschaftsausschuss wurden gestern Ergebnisse einer aktuellen Machbarkeitsstudie der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover diskutiert. Laut dieser Studie ist es unter den gegebenen Bedingungen in der konventionellen Haltung nicht möglich, Tiere mit unkupierten Schwänzen zu halten, da vermehrt Verletzungen am Schwanz auftreten, verursacht durch Schwanzbeißen. Aufgrund der Studienergebnisse der TiHo bezeichnete CDU-Politiker Damman-Tamke die Ringelschwanzprämie als „Blutprämie“. Für VIER PFOTEN ist die Studie ein weiterer Beleg dafür, dass Schweine mit intaktem Ringelschanz nicht konventionell gehalten werden können.
Die Machbarkeitsstudie der TiHo war von vornherein so angelegt, dass keine grundlegenden Veränderungen in der Haltung und im Management geschaffen wurden. Diese sind jedoch notwendig, um Schwanzbeißen wirksam vorzubeugen. Um sowohl das Schwanzkupieren als auch das Schwanzbeißen bei Schweinen nachhaltig abzuschaffen, müssen zahlreiche Aspekte Beachtung finden.
Gütesiegel „Tierschutz-kontrolliert“
VIER PFOTEN hat 2012 das „Tierschutz-kontrolliert“ Gütesiegel auf dem deutschen Markt eingeführt. Das Gütesiegel kennzeichnet Fleischprodukte, die unter tierfreundlicheren Bedingungen produziert werden als konventionell üblich. Es soll dem Verbraucher im Supermarkt Orientierung bieten. Dem Gütesiegel liegen umfangreiche Richtlinien bezüglich Haltung, Transport und Schlachtung zugrunde, die in Zusammenarbeit mit namhaften Wissenschaftlern erarbeitet wurden. Momentan gibt es nur Produkte von Masthühnern auf dem Markt, jedoch werden in Kürze auch Produkte von anderen Tierarten folgen.
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.