
Minister Schmidt stellt sich gegen ein gesetzliches Verbot der Kükentötung
VIER PFOTEN ruft nun Bundestagsabgeordnete zur Handlung auf
Berlin/Hamburg, 12. November 2015 – Bundesminister Christian Schmidt stellt sich gegen ein gesetzliches Verbot der Tötung männlicher Legehennen-Küken. Wie aus einer Pressemitteilung des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht, möchte Schmidt den von den Bundesländern beschlossenen Gesetzesentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes nicht verkünden.
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN kritisiert die Stellungnahme des Bundesministers und ruft die Abgeordneten des Bundestages dazu auf, sich den Bundesländern anzuschließen und sich für ein Verbot der Kükentötung stark zu machen.
Hintergrund:
Kurz nach dem Schlüpfen werden die Brüder von künftigen Legehennen aussortiert und getötet. In Deutschland sind jährlich zwischen 40-50 Mio. männliche „Eintagsküken“ betroffen.
VIER PFOTEN widmet sich seit Jahren mit Partnern aus dem Einzelhandel und der Legehennenbranche diesem Thema und zeigt, wie Alternativen aussehen können. Das Pionierprojekt „Haushuhn und Gockelhahn“, bei dem auch männliche Legehennen-Küken in artgemäßer Freilandhaltung aufwachsen, hat in Österreich einer flächendeckenden Branchenlösung für die Bio-Eierproduktion den Weg geebnet: Im Mai 2015 einigten sich die großen Brütereien, der Biodachverband und der Lebensmitteleinzelhandel darauf, dass in Zukunft für Bio-Eier keine männlichen Eintagsküken mehr getötet werden.
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Verbraucher können sich mit der Teilnahme an unser Petition aktiv für einen Stopp der Kükentötung einsetzen: https://help.four-paws.org/de-DE/stoppt-das-sinnlose-töten-von-küken
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Haustiere, Tiere in der Landwirtschaft und Wildtiere – wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemäßer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kambodscha, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, dem Vereinigten Königreich und Vietnam sowie 13 Wildtier-Schutzzentren und Partnerprojekten weltweit sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen.