Bär im Burggraben eines Schlosses in der Tschechischen Republik

Hilfe für Bären in Tschechien

VIER PFOTEN setzt sich für bessere Haltungsbedingungen von Bären im ganzen Land ein

14.5.2025

In der Tschechischen Republik gibt es immer noch verschiedene Formen der unangemessenen Bärenhaltung. Bären leiden unter schlechten Bedingungen in minderwertigen Zoos, in privater Haltung und in Zirkussen. 

Seit 2022 ist in der Tschechischen Republik die Zucht und der Erwerb aller Wildtierarten in Zirkussen verboten. Dies ist ein wichtiger Schritt und wird in Zukunft viel Tierleid verhindern. Dennoch dürfen Zirkusbetreiber:innen Wildtiere wie Bären, die vor Inkrafttreten des gesetzlichen Verbots geboren oder erworben wurden, weiterhin halten (gemäß der so genannten "Großvaterklausel").

Bär muss ein Kunststück in einem Zirkus aufführen

Bären in Burg- und Schlossgräben

In der Tschechischen Republik leben immer noch fünf Bären in mittelalterlichen Burg- und Schlossgräben. Diese Bärengräben haben eine jahrhundertelange Tradition, doch in den letzten Jahren haben sich viele Menschen an VIER PFOTEN und andere Tierschutzorganisationen gewandt und Bedenken gegen diese Form der Bärenhaltung geäußert, die auch wir teilen.

Die mittelalterliche Burg von Cesky Krumlov in der Tschechischen Republik hat Bären in ihrem Burggraben

Mangel an Platz, natürlicher Umgebung und Sicherheit

VIER PFOTEN ist der Ansicht, dass die Haltung von Bären in Burg- und Schlossgräben nicht den Anforderungen und Standards einer modernen, artgemäßen Bärenhaltung entspricht, insbesondere im Hinblick auf Größe, Sicherheit und Struktur der Gehege.  

Die Haltung von Bären in den meist betonierten Gräben nimmt den Tieren jede Möglichkeit, ihr artspezifisches Verhalten auszuleben. Die Gehege sind in der Regel viel zu klein und können den natürlichen Bedürfnissen der Bären nicht gerecht werden. Aufgrund von denkmalpflegerischen Auflagen gibt es oft kaum Möglichkeiten für Erweiterungen oder größere Baumaßnahmen. Auch fehlt es diesen Gehegen trotz vorgenommener Verbesserungen in den letzten Jahren immer noch an einer natürlichen Umgebung mit Büschen, Bäumen und Rasen. Aufgrund der Lage der Gehege in den tiefen Gräben um die Schlösser und Burgen starren die Bären zudem meist nur auf die kahlen Steinmauern.

Bären, die in Burg- und Schlossgräben gehalten werden, haben nur eingeschränkte Möglichkeiten zu laufen, zu klettern und zu graben, und es fehlt ihnen oft die Möglichkeit, sich vor Hitze, Regen oder anderen Einflüssen wie Besucherlärm oder künstlicher Beleuchtung des historischen Denkmals in der Nacht zurückzuziehen. Es gibt kaum Möglichkeiten für eine ungestörte Winterruhe. Diese nicht artgemäßen Haltungsbedingungen und die eher reizarme Umgebung der Tiere können zu stereotypen Verhaltensweisen führen, dazu zählen ständiges Hin- und Herlaufen oder Kreisen.  

Ein entscheidender Punkt ist auch der Sicherheitsaspekt: Die Anlagen sind oft rund um die Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich und werden kaum überwacht, was ein erhebliches Risiko für die Tiere und die Besucher:innen darstellt. 

Darüber hinaus vermittelt die Haltung von Bären in Burg- und Schlossgräben den Besucher:innen auch ein falsches Bild von artgemäßer Tierhaltung. Aus Sicht von VIER PFOTEN sollten Bären in Übereinstimmung mit wissenschaftlich fundierten Tierhaltungsstandards und nur in akkreditierten Zoos und Wildtierschutzzentren gehalten werden.   

Hilfe für Bären in Tschechien

Diese Bedenken wurden von VIER PFOTEN und anderen Tierschutzorganisationen bereits an die zuständigen Behörden und Interessenvertreter:innen herangetragen und mit ihnen diskutiert. Wir hoffen, dass gemeinsam weitere Verbesserungen und eine artgemäße Haltung von Bären in der Tschechischen Republik erreicht werden können. 

Bären im Wassergraben der Burg Krumau in der Tschechischen Republik

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