Kaninchenfarm

Mastkaninchen

Wie Kaninchen in Käfigen leiden – und welche tiergerechteren Alternativen es gibt

Über eine Milliarde Kaninchen leiden weltweit für die Fleischproduktion in Käfigen. Die Käfige sind oft extrem klein – bis zu 20 Tiere werden darin auf einem Quadratmeter gehalten. Das schränkt die Bewegungsfreiheit der Kaninchen und ihr natürliches Verhalten massiv ein. Kaninchen sind sehr sensible Tiere. Sie unter solch beengten Bedingungen zu halten, führt zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen und Verhaltensstörungen.

 

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Flucht bzw. Rückzug vor aggressiven Artgenossen ist in der Käfighaltung nicht möglich.

Warum leiden Kaninchen in Käfigen?

Ein natürliches Verhalten ist in einem solchen Käfig unmöglich: Durch die Enge und den viel zu hohen Tierbesatz sind die Kaninchen, die normalerweise sehr viel und gern rennen, zur Bewegungslosigkeit verdammt. Flucht beziehungsweise Rückzug vor aggressiven Artgenossen ist ihnen nicht möglich. Die niedrigen Käfige führen zur Deformierung der Wirbelsäule, da die Kaninchen nicht einmal aufrecht sitzen können. Tageslicht und Beschäftigungsmaterialien fehlen. Durch die Unmöglichkeit, sich artgemäß zu bewegen und beschäftigen zu können, entwickeln sich häufig  Verhaltensstörungen. Abnormale, sich ständig wiederholende Bewegungen (Stereotypien), Aggressionen und an- oder gar abgebissene Ohren sind an der Tagesordnung. Selbst Kannibalismus ist unter diesen Bedingungen keine Seltenheit.

Der Boden aus Maschendraht führt häufig zu schweren Verletzungen an den Pfoten oder Läufen. Infizieren sich die Wunden, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Engster Raum und schlechte Luftqualität aufgrund des hohen Ammoniakgehaltes können Atemprobleme und eitrige Augen verursachen. Der Mangel an Heu und Stroh als Nahrung und mangelhafte Hygiene rufen Durchfall und andere Darmerkrankungen hervor.

Die Zuchtkäfige, in denen Mutterkaninchen ihr gesamtes Leben verbringen, sind sogar noch schlimmer: Schwere Verletzungen an den Pfoten und Läufen sowie Wirbelsäulenverkrümmungen sind hier besonders häufig der Fall. Die lebenslange, beengte Einzelhaltung von Zuchtkaninchen verhindert natürliches und soziales Verhalten. Das Mutterkaninchen hat keine Möglichkeit, sich vor ihrem Nachwuchs zurückzuziehen.  Das wiederum führt oftmals zu Aggressionen gegenüber  den eigenen Jungtieren. Manchmal töten sie ihre Jungen sogar. Mutterkaninchen werden nur etwas mehr als eineinhalb Jahre alt. Nach einem Jahr als „Gebärmaschine“, die ununterbrochen Nachkommen erzeugen muss, sind die Tiere krank und werden „ausgetauscht“.

Der Boden aus Maschendraht ist bei den Mastkaninchen der häufigste Grund für schwere Verletzungen an den Pfoten/Läufen.

Der Boden aus Maschendraht ist bei den Mastkaninchen der häufigste Grund für schwere Verletzungen an den Pfoten/Läufen.

Wie Kaninchen eigentlich leben

Wie sieht ein natürliches Leben von Kaninchen in der Freiheit aus? Wildkaninchen graben Tunnel und Höhlen in die Erde. In diesen Höhlen verstecken sie sich und hier bringen sie auch ihre Jungen zur Welt. Kaninchen sind sehr soziale Tiere. Das Graben von Bauten, gemeinsames Grasen und Rasten sowie gegenseitige Fellpflege sind wichtige Bestandteile des sozialen Umgangs miteinander. Sie sind sehr bewegungsfreudige Tiere und können bis zu 30 Stundenkilometer schnell laufen. Ein Hoppelsprung beträgt etwa 70 Zentimeter.

Die strenge Hierarchie im Kaninchenbau erlaubt es höher gestellten Kaninchen, rangniedrigere Tiere zu verjagen. Die unterlegenen Kaninchen flüchten, um nicht gebissen zu werden. Deshalb ist ausreichend Platz in der Kaninchenhaltung so wichtig: Jedes Kaninchen muss genügend Raum haben, um ausweichen zu können. Auch uneinsehbare Plätze müssen angeboten werden, damit die Tiere sich zurückziehen können. Vor allem  Kaninchenmütter brauchen Rückzugsmöglichkeiten. Denn: In der Natur säugen sie ihren Nachwuchs nur etwa drei Minuten pro Tag und schließen sich dann wieder der Gruppe erwachsener Kaninchen an, während die Jungtiere im Nest verbleiben.

Erste Schritte zu einer tiergerechten Kaninchenhaltung

Mittlerweile haben auch einzelne Kaninchenproduzenten einige wichtige Schritte in der konventionellen Kaninchenhaltung gesetzt. Mastkaninchen werden in einigen Betrieben in Gruppen gehalten, auf Plastik – oder Bambusböden. Sie verfügen über erhöhte Plattformen und Versteckmöglichkeiten. Die Kaninchen haben mehr Platz zum Hoppeln und Springen. Mutterkaninchen haben in fortschrittlicheren Systemen ebenso mehr Platz. Die Gruppenhaltung der Mutterkaninchen bleibt derzeit noch eine Herausforderung, die jedoch ebenfalls angegangen wird. So gibt es unterschiedliche Systeme der paarweisen oder Gruppenhaltung. Je nach Rasse und Managementaufwand ist dies möglich.

Was VIER PFOTEN für Mastkaninchen tut

Schon seit einigen Jahren hat VIER PFOTEN aktiv an Verbesserungen in der konventionellen Kaninchenhaltung gearbeitet: So wurden zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Initiative „Rabbit Care“ neue, über die gesetzlichen Vorgaben hinaus gehende Haltungsstandards für Kaninchen entwickelt. Dieses Projekt bietet Verbesserungen bei den Brennpunkten in der konventionellen Kaninchenhaltung. Etwa zwei Millionen Mastkaninchen pro Jahr profitieren bereits von diesen Veränderungen.

Die aktuelle Rechtslage zur Kaninchenhaltung in der EU ist bei weitem nicht ausreichend, um eine annähernd tiergerechte Haltung zu gewährleisten – unter anderem die Haltung in Käfigen bleibt weiterhin erlaubt. VIER PFOTEN setzt sich für ein Ende der Käfighaltung von Kaninchen ein und unterstützt die Entwicklung alternativer Haltungssysteme. Daneben befürworten wir eine pflanzenbasierte menschliche Ernährung, die nur wenig oder gar keine tierischen Produkte enthält.

Warum leiden Kaninchen in Käfigen?

Ein natürliches Verhalten ist in einem solchen Käfig unmöglich: Durch die Enge und den viel zu hohen Tierbesatz sind die Kaninchen, die normalerweise sehr viel und gern rennen, zur Bewegungslosigkeit verdammt. Flucht beziehungsweise Rückzug vor aggressiven Artgenossen ist ihnen nicht möglich. Die niedrigen Käfige führen zur Deformierung der Wirbelsäule, da die Kaninchen nicht einmal aufrecht sitzen können. Tageslicht und Beschäftigungsmaterialien fehlen. Durch die Unmöglichkeit, sich artgemäß zu bewegen und beschäftigen zu können, entwickeln sich häufig  Verhaltensstörungen. Abnormale, sich ständig wiederholende Bewegungen (Stereotypien), Aggressionen und an- oder gar abgebissene Ohren sind an der Tagesordnung. Selbst Kannibalismus ist unter diesen Bedingungen keine Seltenheit.

Der Boden aus Maschendraht führt häufig zu schweren Verletzungen an den Pfoten oder Läufen. Infizieren sich die Wunden, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Engster Raum und schlechte Luftqualität aufgrund des hohen Ammoniakgehaltes können Atemprobleme und eitrige Augen verursachen. Der Mangel an Heu und Stroh als Nahrung und mangelhafte Hygiene rufen Durchfall und andere Darmerkrankungen hervor.

Die Zuchtkäfige, in denen Mutterkaninchen ihr gesamtes Leben verbringen, sind sogar noch schlimmer: Schwere Verletzungen an den Pfoten und Läufen sowie Wirbelsäulenverkrümmungen sind hier besonders häufig der Fall. Die lebenslange, beengte Einzelhaltung von Zuchtkaninchen verhindert natürliches und soziales Verhalten. Das Mutterkaninchen hat keine Möglichkeit, sich vor ihrem Nachwuchs zurückzuziehen.  Das wiederum führt oftmals zu Aggressionen gegenüber  den eigenen Jungtieren. Manchmal töten sie ihre Jungen sogar. Mutterkaninchen werden nur etwas mehr als eineinhalb Jahre alt. Nach einem Jahr als „Gebärmaschine“, die ununterbrochen Nachkommen erzeugen muss, sind die Tiere krank und werden „ausgetauscht“. Dabei wäre die natürliche Lebenserwartung von Kaninchen um ein Vielfaches höher.

Wie leben Kaninchen eigentlich in der freien Wildbahn?

Wie sieht ein natürliches Leben von Kaninchen in der Freiheit aus? Wildkaninchen graben Tunnel und Höhlen in die Erde. In diesen Höhlen verstecken sie sich und hier bringen sie auch ihre Jungen zur Welt. Kaninchen sind sehr soziale Tiere. Das Graben von Bauten, gemeinsames Grasen und Rasten sowie gegenseitige Fellpflege sind wichtige Bestandteile des sozialen Umgangs miteinander. Sie sind sehr bewegungsfreudige Tiere und können bis zu 30 Stundenkilometer schnell laufen. Ein Hoppelsprung beträgt etwa 70 Zentimeter.

Die strenge Hierarchie im Kaninchenbau erlaubt es höher gestellten Kaninchen, rangniedrigere Tiere zu verjagen. Die unterlegenen Kaninchen flüchten, um nicht gebissen zu werden. Deshalb ist ausreichend Platz in der Kaninchenhaltung so wichtig: Jedes Kaninchen muss genügend Raum haben, um ausweichen zu können. Auch uneinsehbare Plätze müssen angeboten werden, damit die Tiere sich zurückziehen können. Vor allem  Kaninchenmütter brauchen Rückzugsmöglichkeiten. Denn: In der Natur säugen sie ihren Nachwuchs nur etwa drei Minuten pro Tag und schließen sich dann wieder der Gruppe erwachsener Kaninchen an, während die Jungtiere im Nest verbleiben.

Was sind die Grundbedürfnisse von Kaninchen?

  • Kaninchen müssen die Möglichkeit haben, sich frei zu bewegen und in ihrem Käfig herumzuhüpfen. Sie sollten Futter suchen, erkunden und sich ausruhen können. Es sollten Versteckmöglichkeiten und erhöhte Flächen vorhanden sein.
  • Kaninchen sind eine soziale Spezies und müssen in stabilen Gruppen gehalten werden. Andernfalls ist es sehr schädlich für ihre Gesundheit. Achtet jedoch darauf den Kaninchen ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, damit sie sich aus möglichen aggressiven Situationen mit Artgenossen in der Gruppe zurückziehen können.
  • Leicht verfügbares Nagematerial und eine ausgewogene Ernährung sind sehr wichtig. Der Mangel an Heu und Stroh als Nahrung kann zu schweren Zahnproblemen und in der Folge dessen zu Durchfall und anderen Darmerkrankungen führen, die bei Kaninchen zum Tod führen.
  • Eine Buddelkiste mit Sand und Erde oder anderen Möglichkeiten zum Buddeln sollte zur Verfügung gestellt werden, damit die Tiere ihr natürliches Verhalten ausleben können.
  • Ausreichend Liegefläche mit trockener und weicher Einstreu: Maschendrahtböden verursachen schwere Verletzungen an den Pfoten oder Beinen, die zu schweren Komplikationen führen können, wenn sie sich infizieren.
  • Ihre Unterbringung sollte über eine gute Belüftung verfügen - schlechte Luftqualität aufgrund des hohen Ammoniakgehalts führt zu Atemproblemen, Lungenerkrankungen und eitrigen Augen.
  • Die Tiere sollten bei guter Gesundheit gehalten und bei Bedarf tierärztlich versorgt werden, ebenso wie mit Schmerzmitteln für Verletzungen, die beim Scheren unweigerlich auftreten.

Wird dies vernachlässigt, führt dies zu gesundheitlichen Leiden, akuten Schmerzen, Ängsten und langfristigem negativen Wohlergehen. 

Welche gesetzlichen Bestimmungen für Mastkaninchen gelten und warum sind sie nicht ausreichend?

Da es derzeit keine konkreten EU-Richtlinien oder Verordnungen gibt, die Mindestflächen für Kaninchen vorschreiben, ist das Platzangebot für diese Tiere besonders begrenzt. Dabei werden ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Hüpfen und Graben extrem eingeschränkt. In den herkömmlichen Käfigen gibt es keine Rückzugs- oder Versteckmöglichkeiten, die für das Wohlbefinden der Tiere sehr wichtig sind. Die meisten Kaninchen für die Fleischproduktion in der Europäischen Union werden in Spanien, Frankreich und Italien1 gehalten, wobei das Fell der Tiere als "Nebenprodukt" für die Pelzproduktion verwendet wird.

Am 14.03.2017 hat sich das EU-Parlament mehrheitlich für Mindeststandards für Mastkaninchen ausgesprochen. Derzeit werden in der EU 340 Millionen Kaninchen in engen Drahtkäfigen gehalten.1 Nun ist die EU-Kommission aufgefordert, rasch legislative Vorschläge für bessere Haltungsbedingungen von Kaninchen auszuarbeiten.

Derzeit evaluiert die Kommission die "EU-Strategie für den Schutz und das Wohlbefinden von Tieren (2012-2015)" und bereitet weitere Strategien vor, wie die "Farm to Fork Strategy", die Maßnahmen zum Tierschutz im Rahmen einer nachhaltigeren Landwirtschaft vorsieht. Im Mai 2020 leitete die Kommission einen Fitness-Check ein, eine Bewertung der EU-Rechtsvorschriften für den Schutz von Nutztieren2. Er wird der Kommission helfen, die Relevanz ihres derzeitigen Rechtsrahmens in Bezug auf das Wohlergehen von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben, während des Transports und bei der Tötung zu bewerten, und wird hoffentlich dazu beitragen, die Situation der Käfigkaninchen zu verbessern.

Während ein EU-weites Verbot von konventionellen Käfigen für Masthühner seit Januar 2012 in Kraft getreten ist, wurden bisher Käfige für Kaninchen noch nicht einmal in Frage gestellt. Derzeit gibt es keine EU-Bestimmung zur Haltung von Kaninchen.  VIER PFOTEN hatte bereits 2015 in einem Vortrag im EU-Parlament auf die Notwendigkeit einer besseren Gesetzgebung hingewiesen.

Quellen:
1) Europäisches Parlament: REPORT on minimum standards for the protection of farm rabbits (2016/2077(INI)). Published January 2017 
2) https://ec.europa.eu/food/animals/welfare/strategy/evaluation-eu-legislation-welfare-farmed-animals_en

Was VIER PFOTEN für Mastkaninchen tut?

VIER PFOTEN setzt sich seit mehreren Jahren aktiv für Verbesserungen in der konventionellen Kaninchenhaltung ein. Die Rechtslage zur Kaninchenhaltung zur Kaninchenhaltung in der EU reicht bei weitem nicht aus, um eine annähernd tiergerechte Haltung zu gewährleisten - unter anderem ist die Käfighaltung weiterhin erlaubt.

Die fadenscheinige Ausrede, dass die Käfighaltung von Tieren ein notwendiges Übel der Lebensmittelproduktion sei, werden wir nicht akzeptieren. Die Käfighaltung ist eine Praxis, bei der Tiere in Käfigen der Massentierhaltung eingesperrt werden. Allein in Europa verbringen Hunderte Millionen von Tieren ihr ganzes Leben in Käfigen. In Käfigen werden die Tiere isoliert oder auf engem Raum zusammengepfercht.  

VIER PFOTEN setzt sich für ein Ende der Käfighaltung von Kaninchen ein und unterstützt die Entwicklung von alternativen Haltungssystemen. Außerdem setzen wir uns für eine pflanzliche Ernährung der Menschen ein, die wenig oder gar keine tierischen Produkte enthält.

Erste Schritte zu einer tiergerechten Kaninchenhaltung

Mittlerweile haben auch einzelne Kaninchenproduzenten einige wichtige Schritte in der konventionellen Kaninchenhaltung gesetzt. Mastkaninchen werden in einigen Betrieben in Gruppen gehalten, auf Plastik – oder Bambusböden. Sie verfügen über erhöhte Plattformen und Versteckmöglichkeiten. Die Kaninchen haben mehr Platz zum Hoppeln und Springen. Mutterkaninchen haben in fortschrittlicheren Systemen ebenso mehr Platz. Die Gruppenhaltung der Mutterkaninchen bleibt derzeit noch eine Herausforderung, die jedoch ebenfalls angegangen wird. So gibt es unterschiedliche Systeme der paarweisen oder Gruppenhaltung. Je nach Rasse und Managementaufwand ist dies möglich.

Vier Pfoten fordert

  • ein weltweites Verbot aller Käfigsysteme für Kaninchen.

  • dass Händler und Großhändler den Verkauf von Kaninchenfleisch aus Käfighaltung einstellen.

  • dass Restaurants und Kantinen auf das Verarbeiten und Servieren von Kaninchenfleisch aus Käfighaltung verzichten.

Was Sie tun können

  • Fragen Sie in Restaurants und Kantinen nach den Haltungsbedingungen der Kaninchen, bevor Sie Gerichte mit Kaninchenfleisch bestellen.

  • Probieren Sie eine pflanzenbasierte Ernährung aus und verzichten Sie häufiger auf Fleisch und tierische Produkte.

  • Unterstützen Sie den Einsatz von VIER PFOTEN für Mastkaninchen.

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